Re: Bio-Hefe oder doch konventionelle Hefe
von BrotDoc » Di 2. Feb 2016, 09:51
Vielleicht noch ein kleiner Zusatz zu den "osmotoleranten Hefen":
Eine normale konventionelle Hefe aus dem Supermarkt muß ein Multitalent sein. Sie muß normale Brotteige wie auch schwere Zopfteige, Kuchenteige zuverlässig treiben. Wenn es nicht ausreicht, darfs dann halt auch etwas mehr sein. Das hat jetzt viele Jahre ganz gut geklappt.
Für Bäckereien gab es hingegen schon immer unterschiedliche Hefen zu kaufen, dabei vor allem im Hinblick auf die Osmotoleranz. Was ist das überhaupt? Wenn viel Zucker, Butter oder Salz im Teig ist, hemmt das normalerweise die Tätigkeit der Hefe. Weil vor allem Zucker und Salz hygroskopisch sind, also Wasser aus der Umgebung ziehen. Wird der Hefezelle Wasser entzogen, leidet sie und arbeitet schlechter.
Deswegen haben die Hersteller der Hefe natürlich Hefestämme gezüchtet, die das besser aushalten als normale Hefestämme. Die werden dann osmotolerant genannt. Ich schätze, daß es sich bei den Hefen für salzige und süße Teige um ebensolche osmotolerante Hefen handelt. Warum es da einen Unterschied zwischen salzig und süß geben muß, weiß ich aber auch nicht. Wahrscheinlich ist das dann dem Marketing geschuldet. Ob der Privatanwender den Unterschied wirklich merkt...?