Moin Moin!
Ich habe das Buch auch, hatte es vorbestellt und dementsprechend früh bekommen, da ich bisher von Sonjas Büchern und Rezepten sehr angetan bin, hab ich es "blind" bestellt.
Es ist ein wirklich schönes Brötchenbuch, ich habe mir ca. 30 Lesezeichen gesetzt, was ich ausprobieren möchte (von 50 Rezepten). Bisher hab ich nur 2 Rezepte aus dem Blog wiedererkannt, und zwar die Weltmeisterbrötchen und die Karotten-Kuller, die mir beide ausgezeichnet schmecken.
Außer diesen beiden bereits bekannten Rezepten habe ich bisher die Buttermilchkissen und Dinkel-Müsli-Ecken nachgebacken. Waren beide ganz gut, hätten aber noch etwas aromatischer sein können.
Der Theorieteil ist wie immer bei ihr sehr anschaulich und gut erklärt und auch die Rezepte sind schön übersichtlich gestaltet. Was ich bei ihren Rezepten sehr mag ist, dass sie oft auch Abwandlungen ergänzt, z.B. für den Austausch von Hefe mit Lievito Madre, kalte statt warmer Gare usw.
Zwei Kritikpunkte, die ich habe:
1: bis auf ein Zwiebelbrötchen-Rezept ist kein einziges Roggenlastiges oder gar pures Roggenbrötchen dabei und auch Vollkornbrötchen kommen sehr kurz. Wo sind z.B. die Berliner Schusterjungen (wo Sonja doch selbst Berlinerin ist)? Es sind fast nur mehr oder weniger helle Weizen- und Dinkelbrötchen mit maximal einem kleinen Anteil Roggen
2.außerdem sind einige Rezepte darin, die ich nicht klassischen Brötchen zuordnen würde, sondern im Bereich Fingerfood/Partygebäck und andere Backwerke verorten würde. Mit Feta gefüllte Teigtaschen, Fougasse, Wurzeln, Focaccia, Pita-Taschen, Pestowirbel und süße gefüllte Buchteln sind für mich in einem speziell auf Brötchen ausgelegten Buch fehl am Platz, auch wenn diese Rezepte selbst durchaus ansprechend sind!
An deren Statt hätten gut noch ein paar solcher Rezepte rein gepasst, die mir hier gefehlt haben, dann wäre ich mit dem Buch absolut glücklich gewesen.
Somit würde ich dem Buch bisher 3,5 von 5 Sternen geben.
Es hieß zwar, dass es das erste reine Brötchen-Backbuch wäre, was aber nicht stimmt, da es von Lutz Geissler bereits seit einiger Zeit eines gibt. Und der gute Mann ist so bekannt, dass ein Buch aus seiner Feder kaum aus dem Raster fallen dürfte.
Allerdings hat mir an Lutz' Buch nicht gefallen, dass fast alle Rezepte auf demselben hellen Weizenteig beruhen, der immer nur anders geformt ist und nahezu keine dunklen und Körnerbrötchen vorhanden sind (weil Lutz in dieser Hinsicht eher Purist ist). Daher hab ich mir sein Brötchenbuch gar nicht erst zugelegt... In Sonjas Buch sind immerhin einige Körnerbrötchen und welche aus dunkleren Mehl(anteil)en.