Vor vielen, vielen Jahren habe ich in Frankfurt bei einem alten Bäcker das traumhafteste Zwiebelbrot geholt, der Laib mit 2 kg und dunkel ausgebacken. Damals dachte ich weder an Selberbacken noch daran, nach dem Rezept zu fragen. Immer wieder raffe ich mich auf und versuche mich am Zwiebelbrot, ein Hauch Gänseschmalz war beim Brot übrigens auch dabei. Langsam komme ich zur Erkenntnis daß die Röstzwiebeln einen wesentlichen Teil des Geschmacks ausmachten, denn von der Teigmischung in verschiedenen Varianten her ist es das Brot, nur die Zwiebeln schmecken eben nicht so wie damals. Nein, damals war nicht immer alles besser, aber dieses Brot unbedingt.
Ich habe schon einige Versuche gemacht, richtig schöne trockene Röstzwiebeln herzustellen, auch in der Fritteuse, so richtig zufrieden bin ich aber nicht. Vielleicht hat jemand im Forum ein Rezept dafür (Schwaben mit dem Zwiebelröstbraten z.b., aber auch Leberliebhaber)? Gesucht sind richtig trockene (bröseltrocken) Zwiebeln die beim Beißen krachen und sich auch auf Braten und im Brot so verhalten.
Ich habe vor kurzem ein Brot gebacken nach einem Rezept von Ketex. Wenn du hier mal schauen willst, .........fast auf der Mitte der Seite.
Wenn du es freigeschoben backen willst, dann sei mit der Wasserzugabe zunächst vorsichtig! Ich habe die Röstzwiebeln aus dem Supermarkt genommen, das war ein Spontankauf, normalerweise habe ich die nie in meinen Schränken. Aber ich sah die und dachte: Brot!!! Von der Menge her sind 2 gehäufte EL gerade so an der Grenze, dass das Brot auch noch mit süßem Aufstrich schmeckt, wenn du den Zwiebelgeschmack kräftiger magst, dann nimm 3-4 EL - dann wird's aber mit Honig und Marmelade gewöhnungsbedürftig!
Eigentlich gehts mit mehlieren, im Sieb abschütteln, fritieren und entfetten auf saugender Unterlage. Mir ist immer das Fritierfett zu schade, weil es danach für nichts anderes zu brauchen ist. Ich versuche es dann in einer kleinen Pfanne mit reichlich Öl, aber dafür ist meistens die Zwiebelmenge zu groß und die Zwiebelringe werden nur andeutungsweise knusprig. Christel 2014
Hast du es schon mal mit Röstzwiebeln aus dem Asialaden probiert? Sie sind meiner Meinung nach besser als die deutschen Produkte. Wenn ich sie selst machen wollte, würde ich mal mit Umluft experimentieren, mehr trocknen als backen oder willst du sie richtig braun? Dann könnte man zumindest zeitweise Grill und Umluft abwechselnd nehmen, bei AEG hieß das Infatherm-Grillen.
Ich mach Röstzwiebeln immer in der Pfanne mit Butterschmalz und nehme Reismehl her. Da werden die Zwiebeln immer sehr knusprig. Ich mag sie über selbstgemachten Kartoffelbrei mit gebräunter Butter .
Wie genau, Eva? In Butterschmalz bräunen und dann überstäuben? Ich habe immer Ghee im Haus, ich finde damit brät vieles besser als mit Öl, z.B. Bratkartoffeln. Und weniger braucht man außerdem. Reismehl... da hätte ich eigentlich auch drauf kommen können Bei den vielen asiatischen Leckereien in Teig, kommt auch meistens Reismehl dazu.
Kaufen wollte ich die Brüder eigentlich nicht, man weiß ja nie was tatsächlich drinnen und dran ist, auch im Asialaden (Stichwort: Glutamat). Wie die gekauften sind weiß ich ja, und so wollte ich die selbst mal machen.
Braten in der Pfanne, gleich mit welchem Mehl oder Fett, brachte bisher feuchte Röstzwiebeln, die dann ins braunschwarze übergingen, und immer noch nicht so trocken waren wie die gekauften.
@ Christel2014 bei welcher Temperatur und wie lange frittierst Du die Zwiebenringe, und wie dick sind sie geschnitten? Nach der Kreppelsaison ist genug Frittierfett übrig daß noch einmal einen guten Zweck dienen kann, und die so trockenen Zwiebeln müßten ja auch lange halten, trocken gelagert vorausgesetzt.
Wohnort: Jenseits der Alpen, manchmal auch jenseits von Gut und Böse
Re: Röstzwiebeln - das ultimative Rezept gesucht
Mo 29. Dez 2014, 18:08
Ich kenne das von meiner schwäbischen Oma das sie die Zwiebeln auf einem Gemüsehobel fein gehobelt hat, Mehl und eine Prise Zucker drüber und in einem Sieb bisschen abgeschüttelt hat. Dann in einem Topf mit reichlich Öl rausgebacken. Knusprig habe ich sie in Erinnerung, aber ob sie so werden wie du dir das vorstellst
@ Linda: der Clou wird am "Mehl" liegen, wielange sind die denn haltbar?
@Ulrike: Ich schneide die Zwiebeln ( ich mag lieber die länglichen Schalotten) in feine Scheiben, in einen großen Beutel gebe ich etwas Reismehl, schüttel die Zwiebelringe hinein und wirble sie durch. Einmal habe ich die Tüte aus den Händen verloren . Reismehl haftet... überall..... Dann ins sehr warme Butterschmalz, nicht zu heiß, weil die Ringlein sonst zu schnell braun werden und ganz zum Schluß salze ich und gebe eine Prise Zucker darüber. Ehrlich gesagt, frage ich mich immer, was zwischen Ghee und Butterschmalz überhaupt für ein Unterschied ist? Beides ist doch geklärte Butter? Wie wird Ghee hergestellt? Ich mache mir hin u. wieder Butterschmalz selber und zerlasse dazu einfach Butter, nehme den Molkeanteil ab und stelle es kalt. Butaris tuts aber ehrlich gesagt auch.
EvaM hat geschrieben:@ Linda: der Clou wird am "Mehl" liegen, wielange sind die denn haltbar?
Gekauft habe ich die Zwiebeln vor 14 Tagen, haltbar bis 29. 08. 2015
Selbstgemacht würde ich (ohne Fritteuse) so vorgehen: Feine Ringe oder Würfelchen in Mehl wenden und gut abschütteln, dann in Öl oder Margarine (Butter verbrennt zu schnell!) auf mittlerer Flamme goldbraun anschwitzen/rösten. Dann auf Küchenpapier ausbreiten, später im Backofen in der Restwärme vom Brotbacken trocknen.
Wie gesagt, ich würde........probiert habe ich es aber so noch nicht, könnte mir aber vorstellen, dass es funktioniert! Vielleicht sind die gekauften in so einem Gefrier-Trocken-Prozess hergestellt, ähnlich wie der Nescafé. Ob da Chemie mit im Spiel ist? ....keine Ahnung, muss mal googeln! Hab' gegoogelt: Gefriertrocknung Wikipedia
Lenta schrieb Ich kenne das von meiner schwäbischen Oma das sie die Zwiebeln auf einem Gemüsehobel fein gehobelt hat, Mehl und eine Prise Zucker drüber und in einem Sieb bisschen abgeschüttelt hat. Dann in einem Topf mit reichlich Öl rausgebacken. Knusprig habe ich sie in Erinnerung, aber ob sie so werden wie du dir das vorstellst
ja, so stelle ich sie mir vor, und die Schwaben sind ja mit ihrem Zwiebelrostbraten ganz vorne mit den Röstzwiebeln obenauf. Wenn es so einfach wäre wie beschrieben das wäre es für mich. Warum nur habe ich dann praktisch noch nie selbstgemachte gute knusprige Zwiebelringe bei irgend jemanden gefunden? Probiere ich definitiv demnächst aus.
Trotzdem, wer noch ein gutes und sicheres Rezept hat, bitte her damit. Scheint ja doch noch ziemlich Niemandsland zu sein. Werde auch noch einen Blick auf die im Supermarkt werfen, obwohl ich mir vorstellen kann daß bei den benötigten Mengen für ein Vierpfünder die Zwiebeln teurer werden als das Brot.
Ich habe mir irgendwann mal eine Minifriteuse gekauft. Da muß nur 250 gr Fett rein. (Allerdings kann ich auch nur zwei Berliner gleichzeitig darin garen.) Die würde sich eignen für Leute , die öfters Zwiebelringe brauchen. Fritiert werden sie bei 170° bis 180° C. Christel
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Re: Röstzwiebeln - das ultimative Rezept gesucht
Mo 29. Dez 2014, 21:59
Babsie, ich schreibe das aus meinen frühesten Kindheitserinnerungen. Ist also schon ein paar Jährchen her......wenn ich es bedenke, vielleicht müssen die Ringe extrafein, will heißen dünn sein? Würde dann den Gemüsehobel meiner Oma erklären.....
habe jetzt auch mal beim CK nachgesehen, dort scheint es ganz einfach, Zwiebelringe in Mehl wenden, abschütteln und frittieren, auch die Nachkocher sind zufrieden. Sollte es so einfach sein???
WARUM sind dann überall die Röstzwiebeln so bescheiden??????????
Ich kriege sie aber auch nicht wirklich hin, die müssen ja schon im Fett richtig schwimmen. Mit ner Prise Salz und Zucker würzen. Nur bei mir klapt das mit dem Braten auch nicht.