Moin zusammen!
Im Mai 2021 hatten wir ja schon einen Thread über das kleine Backbuch „Mein Brot. Einfach. Gut“ von Friedrich Longin (Weizen-Guru, Uni Hohenheim), das er während des ersten Lockdowns zusammen mit Charlotte Grill verfasst hat.
Während der Folge-Lockdowns hat nun Longin zusammen mit einem Chefarzt für Gastroenterologie (Magen-Darm-Erkrankungen) ein weiteres Büchlein herausgebracht, diesmal mit den Schwerpunkten Weizen, Brot und Vollkorn. Die Berufe der beiden Autoren sind insofern von Interesse, als dieses Autorenduo bezüglich der inneren und äußeren Anwendung von Getreide fachlich nur schwer zu toppen sein dürfte.
Prof. Dr. Friedrich Longin, Dr. Axel Enninger:
Gesund & Lecker – Brot. Selber. Backen. Keine Angst vor Weizen, Brot & Vollkorn
Bitte hier entlang: https://weizen.uni-hohenheim.de/vollkornbackbuch
Anstelle einer qualifizierten Buchbesprechung nach den Regeln der Kunst lese ich jetzt mal kurz quer und schreibe Euch die markanten Ecksteine auf, die mir begegnen:
Das Buch beginnt mit dem vierseitigen Aufsatz „Ich vertrage keinen Weizen – reales Problem
oder eingebildet?“, gefolgt von „Was ist Vollkorn und warum ist es so gesund?“ sowie einer dutzendseitigen „Körnerkunde“; nach einem weiteren Abriss über die heimische Landwirtschaft endet der akademische Teil mit dem Kapitel „Rückstande, Pestizide, Zusatzstoffe - heutiges Brot besser denn je!“ – Der folgende Backteil beginnt mit „Tipps und Tricks zum Backen mit (vollen) Körnern“ sowie mit Crashkursen zu „Mehlkunde“, Sauerteig, Brüh- und Quellstücken.
Gibts in dem Buch auch Rezepte? Ja. 20 Stück sinds, quasi die zweite Buchhälfte, und einmal quer durch den Garten. So wie ich als fortgeschrittener Anfänger die Rezepte querlese, ergeben die erstmal auch alle Sinn; die Zubereitung ist aber nicht so einsteigerfreundlich geschildert wie etwa in Brotbackbüchern, die von einem gewissen Geologen verfasst wurden – was übrigens zeigt, dass Longin und Enninger nicht die ersten „fachfremden“ Akademiker sind, die die Brotszene mit Vollwertkost bereichern.
Ich werd mir das Buch gerne zu Gemüte führen. Auch wenn dem Büchlein ein professionelles Lektorat gutgetan hätte, hier merkt man die Abwesenheit der Co-Autorin aus dem ersten Buch. Aber hey, das PDF ist kostenlos – wohl auch deswegen, weil hier zwei Wissenschaftler mal frei von Zwängen und Abhängigkeiten Bock auf etwas hatten. Aber nicht weil sie müssen, sondern weil sie's können. Das ist selten und deswegen ein Grund zur Freude.
Beste Grüße
Carsten.