Re: indirekter Holzbackofen
von Hobbybäcker14 » Do 30. Mär 2017, 16:52
Servus Dennis,
ich hab' nun auch 2 Jahre in Recherche, Nachdenken und Planung eines solchen Ofens investiert, hab' auch diverse einschlägige Firmen besucht - und hab' dann keinen gebaut - bei uns ist einfach die Auslastung nicht gegeben. *)
Eines kann ich Dir raten bzw. muss ich Dir dringlich ans Herz legen: kauf' Dir einen bewährten Bausatz! Bei den Öfen gibt's so viele Bauanleitungen, wo der Ofen dann leidlich funktioniert - damit er 'richtig' funktioniert, braucht's eine Menge Knowhow! Wenn wir jetzt mal von der hautpsächlichen Verwendung 'Brotbacken' ausgehen, so sind Backraumfläche, Beschickungsmenge, Backraumhöhe, Dicke der Speichersteine & Dicke der Isolierung in einem ganz bestimmten Verhältnis - damit Backen bei 'fallender Temperatur' möglich ist. Und nicht ohne Grund machen namhafte SBO-Hersteller ihre Brotbacköfen nur ca. 34 cm hoch und raten davon ab, mehr Isolierung, als in der Bausatz-Bauanleitung vorgeschrieben ist, zu geben.
Auch wenn Du - aus welchem Grund auch immer - einen indirekt beheizten Ofen möchtest: nimm' einen bewährten Bausatz und halte Dich an die Herstellerangaben beim Aufbau. Es lohnt sich!!! Die Hersteller haben schon 100e solcher Öfen aufgestellt und schon x-mal daran Feintuning gemacht. Und es gibt nicht wenige, die ihren Selbstbau-Ofen wieder niedergerissen und sich dann einen Bausatz gekauft haben.
Google z.B. mal nach dem Juhe Flamm, wenn es ein indirekter sein muss (es gibt auch andere).
Noch etwas: eine 'eierlegende Wollmilchsau' gibt's auch bei den Steinbacköfen nicht: wenn man einen (direkten) Ofen so hoch macht, dass man Gänse aufrecht drin braten kann, werden die Brote niedrig bleiben. Und wenn man einen Ofen, der für z.B. 5-8 kg Brot gebaut ist, mit zu wenig Broten beschickt, werden die zu dunkel werden...
Viel Erfolg und liebe Grüße,
Reinhard
P.S.: *) Ich hab' keinen gebaut, weil wir nicht so viel Brot benötigen, weil mehrere Sachen hintereinander backen STRESS bedeutet (wer braucht den?) und weil ich bei schönem Wetter lieber im Grünen oder am Motorrad unterwegs bin, als für andere den Back-Goofy zu spielen...
P.P.S.: Wenn Du wegen eines ganztägigen Festes einen ganzen Tag lang backen möchtest, macht ein indirekt befeuerter Ofen Sinn, weil man da nachlegen kann (braucht dabei aber nicht wenig Holz). Wenn es hauptsächlich um 1x Pizzen & 1x Brotbacken von x Broten geht, sehe ich einen direkt befeuerten Ofen deutlich im Vorteil (ist auch sparsamer), gibt's als spezielle, viereckige Brotbacköfen (z.B. den HABO), auch manche Pizzaöfen scheinen mir für Brot gut geeignet (z.B. der Le Panyol, weil da ordentlich Speichermasse da ist) - so meine völlig subjektive Meinung.