Unter Backerlebnisse habe ich euch eben mein "Urknall-Fasnachts-Spezialbrot" vorgestellt .
Das Rezept Bierbrot mit kalter Gare von Lutz hat mir auf Anhieb gut gefallen. Bier statt Wasser? Super Idee
Also hab ich mich an mein erstes Brot mit Bier und gleichzeitig erstes Brot mit kalter Übernachtgare gewagt.
Mengenangaben x 0.8
Mehle: Roggenmehl dunkel für den Sauerteig und wie bei Bernd mit Halbweissmehl (statt 550er und 1050er) für den Autolyseteig.
Bis zur Gare im Kühlschrank lief alles gut nach Plan. Der Teig schien ganz gut geknetet und gegangen zu sein, er fühlte sich gut an. Vielleicht etwas fest, weshalb ich den Schluss nach dem Formen etwas zusammendrücken musste.
(Ich vermute:)
Fehler 1 war dann wohl, den Teigling mit Schluss nach unten backen zu wollen, obwohl der Schluss eigentlich sagte "ich möchte aber beim backen oben sein".
Fehler 2 war die Übernachtgare im Kühlschrank bzw. den Teig vorher nicht nochmals anspringen zu lassen (war aber im Rezept auch nicht so vorgesehen) oder ihn nach der Gare - die kaum merkbar zu mehr Volumen geführt hatte - noch Zeit vor dem Ofen zu geben.
Fehler 3 war, dass ich unbedingt mal das Muster von meinem (Holzschliff-) Gärkörbchen auf dem Brot sehen wollte und ich deshalb mit Schluss nach unten backen (s. Fehler 1) und nicht über Kreuz durch das Muster schneiden wollte.
Nachdem ich aber etliche Kommentare unter dem Rezept und überall quer gelesen hatte, habe ich trotz einiger Bedenken gewagt, den Teigling nach eigener Idee einzuschneiden und mit (vermuteter) Untergare in meinen Gusstopf zu bugsieren.
Die Überraschung beim ersten Blick in den Topf war dann gross, der Teil mit dem Gärkörbchen-Muster wurde fast abgesprengt (siehe auch Link oben zu den Backerlebnissen), aber die noch grössere Überraschung erlebte ich heute nach dem Anschneiden ... ... beim Blick ins Innere des Brotes
Aber seht selbst:
Fazit:
Das wirklich leckere Bierbrot werde ich sicherlich nochmals backen, aber dann ohne die Kühlschrankphase. Ich bin zeitlich so flexibel, dass ich die eigentlich nicht brauche - aber man will ja mal alles probieren
Das Muster von meinem Gärkörbchen kann man zwar auf dem Brot erkennen, aber so schön ist es nach dem Backen auch nicht, also lieber durchschneiden statt Plattentektonik riskieren
Es kann nicht nur wilde Porung sondern auch wilde Trichter und Röhren im Brot geben . Und die in diesem Brot sagen u.a.: hättest du mal besser mit Schluss nach oben gebacken
Ist meine Fehleranalyse treffend oder habe ich vielleicht noch etwas übersehen?
So oder so freue ich mich über euren Input