Die Schwierigkeit bei der Herstellung eines Aromastücks war für mich immer die Einhaltung der Temperatur (max. 65°) über einen Zeitraum von 3 Stunden. Das war mit meinem Cerankochfeld nicht möglich, in kurzer Zeit fing es auf kleinster Stufe bereits an zu kochen.
Ich habe mir vor Kurzem einen 1,5 l-Mini-Slowcooker der Marke Andrew James bei einem bekannten Auktionshaus gekauft. Heute habe ich damit einen Versuch gestartet, ein Malzstück/Aromastück zu "kochen". Zum Testen habe ich mit einer kleineren Menge begonnen und dazu 100 g Roggenvollkornmehl, 300 g Wasser (lauwarm) und 5 g aktives Gerstenmalz angerührt. Den Slowcooker hatte ich vorher 15 Minuten auf Stufe HIGH leer vorgeheizt und nach Zugabe der Mischung auf Stufe LOW gestellt. Nach Erreichen einer Temperatur von 60° C habe ich das Malzstück 3 Stunden "kochen" lassen.
Den Deckel habe ich dabei nie ganz aufgelegt und zwischen Slowcookereinsatz und Deckel ein Fleischthermometer gesteckt. Ich habe die Masse immer wieder mal umgerührt und dabei auch die Temperatur kontrolliert, denn der Slocwooker kann auf LOW (nach einigen Stunden und bei ständig geschlossenem Deckel) immerhin eine Temperatur von 75 - 85° C erreichen, was für ein Malzstück zu heiß wäre. Dadurch dass der Deckel aber nie ganz aufgelegt war und zum Umrühren auch immer wieder mal ganz abgenommen wurde, ist die Temperatur des Aromastücks im Slowcooker nie über 65° C gestiegen. Ich kann diese Vorgehensweise nur empfehlen, bis auf das gelegentliche Umrühren hat man keine Arbeit und keinen Stress. Man kann also im Slowcooker sehr wohl ein Malzstück "kochen"!
So sah das Aromastück nach knapp 3,5 Std. aus. Es war so wie es sein sollte: leicht dickflüssig, braun und süß. Es ergab eine Menge von 233 g. Ich habe es nach dem Abkühlen erstmal in ein Schraubglas abgefüllt und in den Kühlschrank gestellt, vielleicht backe ich morgen mit einem Teil davon die Meisterkruste von Bäcker Süpke. Den Rest werde ich einfrieren.
Das war meine Versuchsanordung (den Timer habe ich nur fürs Foto dazugelegt)