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Backergebnisse und -Erlebnisse von 27.9.-3.10.2021

Hier könnt Ihr Eure Backergebnisse einstellen und darüber berichten.

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Re: Backergebnisse und -Erlebnisse von 27.9.-3.10.2021

Beitragvon Felicitas » Di 28. Sep 2021, 18:57

Caröle hat geschrieben:Meine Assoziation ist "muffiger, feuchter Strohballen".


Puh, was für eine Assoziation big_hilfe . Das würde mir auch nicht schmecken.
Aber probier' doch mal ein bisschen Brotgewürz bei Weizenvollkornbrot beizumischen.
Gruß Felicitas
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Re: Backergebnisse und -Erlebnisse von 27.9.-3.10.2021

Beitragvon benjamin » Di 28. Sep 2021, 19:31

Caröle hat geschrieben:Es ist zwar sehr hübsch geworden, wenn auch leicht flach ...


Ja, es hat eine sehr schöne Farbe.

Caröle hat geschrieben:... aber der Geschmack überzeugt mich überhaupt nicht. Meine Assoziation ist "muffiger, feuchter Strohballen".


Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Meine Tritordeum-Brote hatten stets eine tolle Farbe (siehe auch Fotos letzte Woche) aber gar kein Aroma. Völlig fade.

Caröle hat geschrieben:Das ging mir jetzt schon bei mehreren reinen Weizenvollkornbroten und Vollkornbroten aus der weiteren Weizenfamilie so, daher denke ich, dass ich einfach nicht mit Weizenvollkornbroten "kann".


Ich kann die Mehle die Du dabei benutzt hast natürlich schlecht beurteilen, meine eigene Erfahrung mit Vollkornweizen ist aber so daß ich eher vermute daß es an der Vermahlung des Mehls, Hydration, Teigruhe und Garzeit liegt.

Bei meinen Backexperimenten mit diversen Weizen-Vollkornmehlen war der Geschmack nämlich von diesen Faktoren abhängig.

Je grober das Mehl, je weniger Wasser, je weniger Ruhezeit (um das Wasser aufzunehmen) und je kürzer die Gare, desto weniger Aroma. Je feiner das Mehl, je mehr Wasser, je länger die Ruhezeit und Gare, desto mehr Aroma.

Dabei entwickeln die Vollkornbrote die ich mit extra-superfeinem VK Mehlen mache bei 95-100% Hydration, 3-4 Stunden Ruhezeit um das Wasser aufzunehmen und 24-48 Stunden Gare ein geradezu unglaubliches Aroma. Da sind süßliche Noten wie Honig und Karamell sehr prominent.

Und ein grobes (handelsübliches) VK-Mehl von der gleichen Mühle vom gleichen Korn, mit entsprechend weniger Wasser (ca 85%), selbst bei 3-4 Stunden Ruhezeit und 24 Stunden Gare entwickelt diese Aromen einfach nicht. Wenn ich Sauerteig anstelle von LM zugebe wird das Brot zwar säuerlich, es entwickelt aber sonst keine Aromen.

Caröle hat geschrieben:Ich brauch da eine andere Würze, wie sie nur Roggen(anteil) hineinbringen kann. Schon eine gute Portion Roggensauerteig könnte hier viel ausmachen in Sachen Aroma - der Lievito Madre schafft das nicht, die Würze zu bringen, der Geschmack beibt damit zu flach. Selbst mit kräftigem Belag drauf ist es nicht mein Fall.


Sicherlich kann man mit Roggensauerteig das Aromaprofil verbessern, je nachdem wieviel AG man verwendet. Das Problem bei handelsüblichem Weizen-VK-Mehl ist aber nicht daß der Weizen kein Aroma entwickeln könnte oder daß LM das nicht schafft, sondern die Partikelgröße des Mehls.

Roggen hat eine deutlich höhere Enzymaktivität, dadurch gibt bei Zugabe von Roggen mehr Enzyme die durch das Zerlegen langkettiger Moleküle dann mehr Geschmackstoffe bilden. Bei sehr groben Mehlpartikeln und niedriger Hydration ist aber für die Enzyme generell viel schwieriger an die Moleküle zu gelangen. Bei der Verwendung von extra-feinem Weizen-VK Mehl und ausreichend Wasser können die weizeneigenen Enzyme besser an die Moleküle gelangen und dann Geschmackstoffe bilden. Das geht auch mit LM. Im Gegenteil, ein hoher Säureanteil bremst die Enzymaktivität ist also eigentlich der Sache weniger dienlich

Ich benutze wegen der langen Teigruhe und Gare nur sehr wenig Anstellgut, ca. 3%. Dabei verwende ich Vollkornweizen-Levain, also Flüssigsauerteig Französicher Art. Die Säure behindert also die Enzymaktivität nicht. Und die weizeneigenen Enzyme haben bei der langen Gare ausreichend Zeit Geschmackstoffe zu bilden.

Caröle hat geschrieben:Gut, dann weiß ich, dass ich zukünftig um derartige Rezepte eher einen Bogen machen werde. ;) Hellere Weizenbrote oder Weizenmischbrote schmecken mir aber meistens gut.


Versuch' es halt mal mit extra-feinem VK Mehl, extra hohem Wasseranteil und Langzeitgare bevor Du Weizenvollkornbrote ganz abschreibst ;-)

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Re: Backergebnisse und -Erlebnisse von 27.9.-3.10.2021

Beitragvon matthes » Di 28. Sep 2021, 21:03

Benjamin, top und Danke für deine Erklärung :kh
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Re: Backergebnisse und -Erlebnisse von 27.9.-3.10.2021

Beitragvon Caröle » Di 28. Sep 2021, 23:39

Lieben Dank, Benjamin, für die ausführlichen Infos und Tips! :kh

Ich habe aber weder extrafeines Vollkornmehl (nur handelsübliches, nicht selbst gemahlen),
noch möchte ich an bereits vorhandenen Rezepten groß herumändern, das ist mir zu heikel.
Dazu hab ich zum einen zu wenig Erfahrung und zum anderen auch wenig Muße.
Mehl extra noch auszusieben, feiner zu mahlen oder von weit her extrafeines zu bestellen,
liegt mir auch nicht.

Ich bin jemand, der sich Rezepte raussucht, die für mich insgesamt ansprechend klingen,
und sich versucht, den Umständen entsprechend möglichst genau daran zu halten,
(natürlich gibt der Teig dabei das Tempo vor, aber von den Zutaten und Parametern her),
weil ich davon ausgehe, dass Rezepte aus "guten Quellen" schon recht brauchbar sind.

Ich habe nun schon sehr viele Brote nachgebacken (u.a. von Lutz Geißler, Valesa Schell, Stefanie Herbert, Björn Hollensteiner, Dietmar Kappel und aus dem BROT-Magazin), da waren auch welche mit Langzeitführung dabei, mit verschiedenen Triebmitteln - aber vom Aroma her fand ich durchweg alle Weizenvollkornbrote recht langweilig und fade.

Vielleicht wage ich mich irgendwann mal an Experimente, aber derzeit wäre es mir zu viel.
Es gibt ja zum Glück eine ganze Menge Rezepte, die nicht 100% Weizenvollkorn enthalten...
Da ich eh eher Misch- und Roggenbrote mag, halte ich mich erstmal eher an diese.
Caro... mit viel Koch- und langsam auch mehr Backerfahrung :hx

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Re: Backergebnisse und -Erlebnisse von 27.9.-3.10.2021

Beitragvon benjamin » Mi 29. Sep 2021, 02:12

Caröle hat geschrieben:Ich habe aber weder extrafeines Vollkornmehl (nur handelsübliches, nicht selbst gemahlen),
noch möchte ich an bereits vorhandenen Rezepten groß herumändern, das ist mir zu heikel.
Dazu hab ich zum einen zu wenig Erfahrung und zum anderen auch wenig Muße.
Mehl extra noch auszusieben, feiner zu mahlen oder von weit her extrafeines zu bestellen,
liegt mir auch nicht.


Ich kenne mich mit der Einzelhandelssituation in Berlin nicht aus, es würde mich aber doch wunder wenn es in einer Großstadt wie Berlin keine Läden gibt die auch auf besondere Wünsche von Heimbäckern eingehen und extra feines VK Mehl anbieten, das ein oder andere Reformhaus vielleicht. Möglicherweise gibt es andere in diesem Forum die da den ein oder andern Laden empfehlen können.

Warum Du Mehl nicht bestellen magst verstehe ich nicht. Auch wenn es nicht so weit verbreitet ist, so gibt es auch in Deutschland Mühlen die extra feines VK Mehl anbieten.

So bietet die Mühle Urkornpuristen alle Mehle als extra-feines VK Mehl an, zum Beispiel

https://urkornpuristen.de/urkorn-shop/rotkornweizen-2/

Urkornpuristen.de hat geschrieben:Wir verarbeiten das Getreide zu feinstem pulverisierten Vollkornmehl. Alle Randschichten des Korns, sowie der wertvolle Keimling sind im Mehl enthalten. (...) Du spürst jedoch kein spelziges Gefühl auf der Zunge, wie es oft bei Vollkornmehl der Fall ist. Durch die Pulverisierung fühlt sich das Vollkornmehl wie ein Weißmehl an.


Caröle hat geschrieben:Ich bin jemand, der sich Rezepte raussucht, die für mich insgesamt ansprechend klingen,
und sich versucht, den Umständen entsprechend möglichst genau daran zu halten,
(natürlich gibt der Teig dabei das Tempo vor, aber von den Zutaten und Parametern her),
weil ich davon ausgehe, dass Rezepte aus "guten Quellen" schon recht brauchbar sind.


Auf der Webseite der oben genannten Mühle hat es auch Rezepte.

Ansonsten biete ich Dir ein einfaches Rezept an:

100% Extra-Feines Weizen VK-Mehl
95% Wasser
3% Milder Weizen-Vollkornsauerteig (100% Hydration)
1.6-1.8% Salz

NB: Wieviel Wasser das Mehl aufnehmen kann hängt vom Proteingehalt ab. Bei hohem Proteingehalt (14-15%) kann man durchaus 2-3 Prozentpunkte höher gehen, bei niedrigem Proteingehalt (<12%) muß man möglicherweise noch 1-2 Prozentpunkte niedriger gehen.

Etwa 5% des Wassers zurückhalten (Bassinage). Den Sauerteig im Hauptanteil des Wassers auflösen, wahlweise kann man ein paar Gram Honig mit dazugeben. Dann das gesamte Mehl hinzugeben und gut mischen, dann das Salz hinzugeben und nochmals gut mischen. Nach 5-10 Minuten das zurückbehaltene Wasser hinzugeben und in den Teig wirken. Zu diesem Zeitpunkt wird der Teig sich noch "viel zu nass" anfühlen, das ist aber normal.

Eine Plastikbox von innen mit Speiseöl einfetten und den Teig hineingeben, den Teig einmal von allen vier Seiten überschlagen, mit einem Deckel luftdicht verschliessen und 3-4 Stunden stehen lassen so daß der Teig das Wasser aufnimmt.

Nach der Ruhezeit, mehrfach Dehnen und Falten und im Abstand von etwa 30 Minuten noch mindestens zweimal wiederholen. Dann für etwa 18 Stunden Stockgare. Nach der Stockgare den Teig herausnehmen, teilen, formen, und noch etwa 90 Minuten Stückgare, dann mit Dampf für 10-15 Minuten bei 240-250 Grad Celsius anbacken und anschliessend bei 230 Grad Celsius ausbacken. Die Backzeit ist natürlich von der Größe der Teiglinge abhängig aber durch den hohen Wasseranteil sollte man etwa 5-10 Minuten mehr rechnen als mit herkömmlichen Broten niedrigerer Hydration.

Caröle hat geschrieben:Ich habe nun schon sehr viele Brote nachgebacken (u.a. von Lutz Geißler, Valesa Schell, Stefanie Herbert, Björn Hollensteiner, Dietmar Kappel und aus dem BROT-Magazin), da waren auch welche mit Langzeitführung dabei, mit verschiedenen Triebmitteln - aber vom Aroma her fand ich durchweg alle Weizenvollkornbrote recht langweilig und fade.


Die Langzeitführung alleine reicht nicht aus. Die Enzyme müssen nicht nur die Zeit haben sondern auch Zugang zu den Molekülen die sie zerlegen was dann die Geschmackstoffe produziert. Wenn das Mehl zu grob ist und zu wenig Wasser im Teig ist, dann vermindert das den Zugang und die Enzyme können dann viel weniger Arbeit leisten.

Caröle hat geschrieben:Vielleicht wage ich mich irgendwann mal an Experimente, aber derzeit wäre es mir zu viel.
Es gibt ja zum Glück eine ganze Menge Rezepte, die nicht 100% Weizenvollkorn enthalten...
Da ich eh eher Misch- und Roggenbrote mag, halte ich mich erstmal eher an diese.


Mischbrote werden auch sehr viel aromatischer wenn man extra-feines Weizen VK-Mehl und ausreichend Wasser verwendet (bei längerer Ruhe- und Garzeit). ;-)

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Re: Backergebnisse und -Erlebnisse von 27.9.-3.10.2021

Beitragvon Caröle » Mi 29. Sep 2021, 08:43

Benjamin, ich danke Dir, aber lass mal gut sein. Deine Begeisterung für extra feine Mehle ist ja okay und nachvollziehbar, aber bitte akzeptiere auch, wenn nicht jeder so einen Aufwand für seinen Mehlkauf betreiben möchte. Bestellen ist auf Dauer keine Option für mich, auch aus ökologischen Gründen, ich kaufe dann lieber direkt im Bioladen vor Ort, bis auf wenige urkorn Sorten sind die ganz gut aufgestellt.

Als reine Hobbybäckerin habe ich zwar Ambitionen, zu lernen, gutes Brot zu backen, das mir schmeckt. Aber es muss keine Wissenschaft draus werden, es soll ein Hobby bleiben. Berechnungen über Proteingehalte von Mehlen sind mir da einfach zu viel. Ich gehe da lieber nach dem Teiggefühl, was schon recht gut klappt. Wissenschaftliche Herangehensweisen überlasse ich gerne den Profis, mir ist es wichtiger, daß Gefühl für Teige durch Praxis, häufiges Backen und Üben, zu trainieren.

Ich halte mich an Rezepte die zu mir passen. Da gibt es genügend, ohne dass mir etwas fehlt, auch wenn ich ohne extrafeine Mehle backe. Bisher haben mir 95 Prozent meiner Brote sehr gut geschmeckt, sogar Brote aus sehr groben Getreideprodukten (Schrot). ;)
Zuletzt geändert von Caröle am Mi 29. Sep 2021, 10:29, insgesamt 9-mal geändert.
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Re: Backergebnisse und -Erlebnisse von 27.9.-3.10.2021

Beitragvon Espresso-Miez » Mi 29. Sep 2021, 08:44

Caröle hat geschrieben:Ich bin jemand, der sich Rezepte raussucht, die für mich insgesamt ansprechend klingen,
und sich versucht, den Umständen entsprechend möglichst genau daran zu halten,


So mach´ ich das auch, und nach meiner Erfahrung schmecken uns Roggenmischbrote auch am besten. Mit Saaten und ohne Saaten. Rein Weizen eher als Weißbrot.
Ich bezeichne es als großen Fortschritt, wenn man an einem geschriebenen Rezept, bzw. an der Zutatenliste erkennen kann, ob einem das Brot am Ende schmecken könnte!

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Re: Backergebnisse und -Erlebnisse von 27.9.-3.10.2021

Beitragvon matthes » Mi 29. Sep 2021, 11:49

Benjamin, wie gesagt, tolle Ausführungen, aber hier im Wochenthread einfach zu viel.

Wäre doch cool, du machst einen eigenen Fred auf, dann kann man das auch später gut finden!
Ich schlage hier gerne mal nach und ziehe mir "sowas" tiefer rein.

Also (wenn du Bock hast) .adA und schreib das separat - vielen Dank :!:
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Re: Backergebnisse und -Erlebnisse von 27.9.-3.10.2021

Beitragvon benjamin » Mi 29. Sep 2021, 13:48

Caröle hat geschrieben:Benjamin, ich danke Dir, aber lass mal gut sein.


Ich will Niemandem etwas aufzwingen. Dein ursprünglicher Beitrag klang aber nach einer Art Hilferufe "mir gelingen Weizenvollkornbrote einfach nicht, schmecken fade, bin drauf und dran aufzugeben". Ich habe lediglich versucht in diesem Sinne zu helfen.

Zum anderen bin ich ein wenig darüber besorgt daß später weniger Erfahrene diesen Thread lesen und sich dann sagen "Wenn eine erfahrene Heimbäckerin da sogar aufgibt, dann habe ich schon gar keine Chance etwas schmackhaftes mit Weizenvollkorn hinzukriegen". Meine Kommentare sind also zumindest teilweise auch dazu gedacht Dritten Mut zu machen.

Caröle hat geschrieben:Deine Begeisterung für extra feine Mehle ist ja okay und nachvollziehbar,


Das ist ein Mißverständnis. Meine Motivation ist es aus jedem Rohstoff das Optimum herauszuholen. Jede Getreide- und Vermahlungsart verhält sich anders und man muß daher die optimale Herstellungsweise für die jeweilige Getreide- und Vermahlungsart wählen um dessen Potential auszuschöpfen. Beim Weizenvollkorn ist dies so wie ich es beschrieben habe. Bei anderen Getreiden/Vermahlungsarten ist es wieder anders.

Als Gegen-Beispiel nenne ich mal Dänisches Roggenbrot. Es wird aus ganzen Körnern, nicht aus Mehl hergestellt, ist aber unglaublich saftig und aromatisch. Ein ganz fantastisches Brot. Das gleiche Verfahren funktioniert aber mit Weizen (leider) gar nicht.

Caröle hat geschrieben:Bestellen ist auf Dauer keine Option für mich, auch aus ökologischen Gründen, ich kaufe dann lieber direkt im Bioladen vor Ort, bis auf wenige urkorn Sorten sind die ganz gut aufgestellt.


Man kann ja bei dem Bioladen vor Ort auch mal fragen ob sie nicht das eine oder andere Mehl das man gerne dort kaufen würde mal bestellen und als Versuchsballon im Laden anbieten können.

Und wenn man denen ein schmackhaftes Brot das man mit dem gewünschten Mehl gebacken hat mitbringt dann ist die Chance daß sie das mal bestellen und anbieten wahrscheinlich sehr gut.

Im Versand bestellen müsste also nicht unbedingt von Dauer sein.

Das gilt übrigens für alle Mehle die nicht im Laden zu finden sind.

Caröle hat geschrieben:Berechnungen über Proteingehalte von Mehlen sind mir da einfach zu viel.


Braucht es auch nicht. Bei jedem Rezept, egal welches, ist die Wassermenge immer nur ein Anhaltspunkt, die man gegebenenfalls auf das verwendete Mehl anpassen muß.

Ich habe Dir mit 95% einen solchen Anhaltspunkt gegeben.

Das Gefühl für den richtigen Wasseranteil haben die meisten Bäcker aber vom Umgang mit Auszugsmehlen entwickelt und das trügt bei Vollkorn. Deshalb habe ich zur Erleichterung noch erwähnt daß man bei Proteinschwachen Mehlen etwas weniger und bei Proteinstarken Mehlen etwas mehr Wasser als den angegebenen Daumenwert zugeben kann oder sollte.

Dies wird mein letzter Kommentar zu diesem Thema sein, und ich werde mich ebenso in Zukunft mit Ratschlägen an Dich zurückhalten. Ich bitte für die unerwünschten Kommentare um Entschuldigung.

mfg
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Re: Backergebnisse und -Erlebnisse von 27.9.-3.10.2021

Beitragvon Keufje » Mi 29. Sep 2021, 13:56

Ich schließe mich Matthes an:
Das sprengt hier in der Rubrik den Rahmen.
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Re: Backergebnisse und -Erlebnisse von 27.9.-3.10.2021

Beitragvon Espresso-Miez » Mi 29. Sep 2021, 14:34

benjamin hat geschrieben:bin ich ein wenig darüber besorgt daß später weniger Erfahrene diesen Thread lesen


Benjamin, in diesem Thread wollen wir uns gegenseitig zeigen, was wir gebacken haben. Größere Diskussionen sind hier nicht vorgesehen.
Bitte mach ein eigenes Thema auf, Deine Beiträge sind fundiert und sicher wertvoll, aber hier OT.
Das Unterforum "Anfängerfragen" würde sich besser dafür eignen.

Grüße von der Miez
Viele Grüße,
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Re: Backergebnisse und -Erlebnisse von 27.9.-3.10.2021

Beitragvon Caröle » Mi 29. Sep 2021, 18:48

Benjamin, Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen und ich bin Dir auch überhaupt nicht "gram",
war nur etwas überfordert und gestresst vorhin, ob der Fülle an Infos, die da immer wieder kam. Wenn ich Dir da noch weiter Fragen gestellt hätte und signalisiert hätte, dass ich mich gerne weiterhin an dieser Art Brote versuchen möchte, wäre es auch kein Problem gewesen -
aber so fühlte ich mich ziemlich erschlagen. Wenn ich mich mehr damit beschäftigen mag,
teile ich das auch gerne mit. Es kann ja sein, dass ich irgendwann mal offen(er) dafür bin.

Im Zweifelsfall also lieber erstmal schauen und ggf. nachfragen, bevor Du soviel Zeit in ausführliche Antworten investierst, ob das aktuell überhaupt nötig bzw. gewünscht ist. Es ist ja auch Deine Zeit...

Und dieser Thread ist auch eher der falsche Platz für so ausführliche Infos und Besprechungen.
Da wäre wirklich ein eigenes Thema mit aussagekräftiger Überschrift besser, da finden Interessierte es auch später leichter wieder - es gibt bestimmt User, die sowas interessiert.

(das nur noch abschließend von meiner Seite dazu)
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Re: Backergebnisse und -Erlebnisse von 27.9.-3.10.2021

Beitragvon Feelomi » Mi 29. Sep 2021, 19:41

@Benjamin deine Ausführungen sind für mich echt eine Offenbarung, vielen lieben Dank dafür! :kh
schon länger verfolge ich schweigend deine Rezepte und habe mir schon viel notiert.
letztens deine dunklen Baguette, total Klasse!
Ich bin sehr froh deine Tips zu lesen, welches Mehl wie verwendet wird.
Mein Back-Weg hat mich zu Chad Robertson geführt und mit seinem Basic Rezept bin ich schon mal fast glücklich, jetzt noch deine Mehl- Vorschläge hinein- versucht ... und alles ist perfekt :cha
Fröhliche Grüße
Anette

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Re: Backergebnisse und -Erlebnisse von 27.9.-3.10.2021

Beitragvon Hesse » Mi 29. Sep 2021, 20:05

Sehr, sehr feine Backwaren- einmal mehr! :top

Deinen Umgang mit dem HBO, Matthias, ist einfach virtuos :D ! Brötchen und Knäckebrot darin backen- Hut ab! Hab’ allerdings gerade keinen auf :lol: - aber es gilt! :top
*****
Bei mir die einfachen, aber wohlschmeckenden Brötchen: Rezept

Heutiger Mehlmix: Roggenvollkorn 5%, ca. 20% WM 1050, Rest WM550.
Der Roggenanteil bring echt was- habe ich von Didi abgekupfert- er bäckt seine Baguette so :katinka . Die Franzosen würden vermutlich den Kopf schütteln... :mrgreen:

Bild
Bild ist nicht besonders- kein Licht mehr und zeit auch nicht...

Grüße von Michael
"Einem jeden Anfang wohnt ein Zauber inne" (Hermann Hesse)
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Re: Backergebnisse und -Erlebnisse von 27.9.-3.10.2021

Beitragvon Keufje » Mi 29. Sep 2021, 20:32

Michael- Deine Brötchen sind perfekt wie immer!
Irgendwann schaffe ich auch solche gut geformten!
da ich diese Woche viel unterwegs bin und für den Tag Butterbrote mitnehmen wollte, habe ich ein dafür praktisches Brot gebacken.
Das Krustenbrot vom Brotdoc ist dafür perfekt!

https://brotdoc.com/2021/06/27/krustenbrot/

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Re: Backergebnisse und -Erlebnisse von 27.9.-3.10.2021

Beitragvon matthes » Mi 29. Sep 2021, 20:40

Hesse hat geschrieben:Deinen Umgang mit dem HBO, Matthias, ist einfach virtuos :D ! Brötchen und Knäckebrot darin backen- Hut ab!


Merci Michael :!:

Mittlerweile komme ich mit dem HBO gut klar, gerade niedrige Temperaturen konstant zu halten. Freue mich schon auf die Weihnachtsgans (kommt ja schneller als man denkt :lala).
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Re: Backergebnisse und -Erlebnisse von 27.9.-3.10.2021

Beitragvon Mimi » Mi 29. Sep 2021, 21:32

Christine, was für ein wundervolles Brot. Echt Klasse :kh

Michael, wir finden Dein Schnittbrötchenrezept mit Roggenanteil auch ausgesprochen lecker. Ohne geht nicht mehr. Deine sehen wie immer sehr appetitlich aus. .dst
Liebe Grüße Mimi

Tu Deinem Körper etwas Gutes, damit Deine Seele Lust hat, darin zu wohnen. (Teresa von Avila)
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Re: Backergebnisse und -Erlebnisse von 27.9.-3.10.2021

Beitragvon matthes » Do 30. Sep 2021, 05:08

Mimi hat geschrieben:Michael, wir finden Dein Schnittbrötchenrezept mit Roggenanteil auch ausgesprochen lecker. Ohne geht nicht mehr. Deine sehen wie immer sehr appetitlich aus. .dst


Glaube, das ist auch "mein" Rezept für Brötchen. Absolut alltagstauglich, da sie morgens gleich gebacken werden können, einfach perfekt :top

Etwas experimentiert hatte ich ja schon, etwas Rotkornweizen finde ich schon ganz wunderbar, aber Roggenanteil, auf jeden Fall, kommt das nächste Mal in den Teig.

Ach ganz vergessen zu erwähnen bei den letzten Brötchen, W550 hatte ich mit T80 (steht hier noch rum) ersetzt ;)
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Re: Backergebnisse und -Erlebnisse von 27.9.-3.10.2021

Beitragvon Emma1 » Do 30. Sep 2021, 17:17

Hallo ihr Lieben,

wir haben gestern 8 Heidebrote gebacken.
https://brotdoc.com/2013/04/07/heidebrot/
Mir fehlt noch ein Bild vom Anschnitt, aber das Ergebnis ist sehr gut. Nachbar sagt, von den Broten die er bis dato gegessen hat, ist das Heidebrot sein Favorit. Nun denn...es ist schnell gemacht, der Teig lässt sich gut verarbeiten und wenn der Geschmack noch passt, wird es das Brot wohl öfter geben.
Zudem haben wir noch Handkaiser versucht. Wir haben uns für die PF Version entschieden.
https://www.homebaking.at/handkaiser/
Das Gebäck schmeckt sowas von gut. Leider haben wir es nicht geschafft, die Handsemmel nach Videoanleitung https://www.homebaking.at/handsemmel-formen/ zu formen, wir hatten aber viel Spaß dabei und uns kaputt gelacht.Zum Schluss waren es dann von der Optik her einfache Brötchen.

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Liebe Grüße
Emma :tc

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Re: Backergebnisse und -Erlebnisse von 27.9.-3.10.2021

Beitragvon Keufje » Do 30. Sep 2021, 20:42

@ Emmma: Respekt, dass Du Dich an die Handsemmeln ran traust.
Ich bleibe lieber bei den einfachen Brötchen.
Eine Eigenkreation aus je 50 % Weizenvollkorn und Dinkvollkorn , Buttermilch, Lievito Madre

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