Montagabend und es gibt schon was zu bewundern
Sehr schön, Naddi, tolle Krume
Klasse, Susanne! Jedes Mal, wenn ich die Schwarzwälder Kruste sehe, kann ich gar nicht verstehen, dass ich das noch nie gebacken habe. Muss ich wirklich unbedingt mal.
Sheraja, schon blöd, wenn man sich beim Bücherkauf vertut. Vielleicht kannst du es ja verkaufen
Der Zopf ist in jedem Fall sensationell und der Pizzaboden sieht so aus, als sollte man den unbedingt mal nachmachen.
Lulu, was ist denn ein LPG-Kuchen?
Mein Schatz war Ende letzter Woche im Schwarzwald wandern und ich konnte machen, was ich wollte
Und ich habe (unter anderem) die ganze Zeit gebacken
Als erstes habe ich den neuen Fermentstarter von Deffland ausprobiert, den mir ein lieber Mitbäcker hat zukommen lassen. Ausgesucht habe ich mir mein Uralt-Rezept, dass ich Anfang des Jahres abgewandelt hatte. Zwei Fermentsauerteige- W+R, keine Hefe, Mischung aus VK-Mehl und verschiedenen Typenmehlen.
Hat fürs erste Mal ganz gut geklappt, aber die eine Stunde Stückgare hat nicht gereicht, bei mir warens eher zwei. Die ganze Zeit heizte dann der Ofen, vielleicht der Grund, warum der Brotboden viel dunkler wurde als gewöhnlich und das Brot trotz eines TA von 180 fast ein bisschen trocken war. Die Sonnenblumenkerne waren lange genug eingeweicht
Aus denen hat die Krume wohl ein bisschen Feuchtigkeit gezogen, denn am nächsten Tag war es nicht mehr trocken, nicht so feucht, wie ich hoffte, aber auch nicht mehr trocken. Es schmeckt mir und meinem Mann sehr gut. Ich bleibe dran und erprobe weiter, als nächstes sind Brötchen von Marla auf dem Plan, noch in dieser Woche, solange der Fermentansatz noch zu gebrauchen ist.
Am Abend des Backtags habe ich dann drei verschiedene Baguettes vorbereitet, ich war doch der festen Annahme, dass am Samstag das Backtreffen stattfindet
und das wollte ich nutzen, meine liebsten Baguettes mal direkt zu vergleichen.
Die
Präsidenten,
das
N°1 Baguette mit Roggen-ST und
das
traditionelle französische Baguette von Schelli mit Weizen-Levain.
Zusätzlich wollte ich ausprobieren, ob die Baguettes nicht auch schon nach 20-22 Std gebacken werden können. Samstagmittag, auch ohne Backtreffen
ging´s los.
Erst die Präsidenten...
Klappt, kann man doch so sagen, oder
Und das trotz erschwerter Bedingungen. Zwei Teige waren schon draußen zum Akklimatisieren (das Präsidentenbaguette lasse ich 30 Minuten draußen stehen), da kam lieber Besuch und brachte mir neue Arbeit
, einen Reinzuchtsauer (San Fancisco Sour Dough). Ein bisschen Quatschen musste sein und der Teig warten. Aber auch das macht der Teig mit.
Das N°1 muss zwei Stunden draußen stehen, bei mir dann drei. Dieser Teig war von allen dreien im Kühlschrank am wenigsten aufgegangen. Wenn dann die Klinge nicht etwas stumpf gewesen wäre,wäre das mit dem Ausbund auch was geworden, denke ich...
Auch das Schelli-Baguette habe ich akklimatisieren lassen, etwa 45-60 Minuten und dann nicht auf Schelliart in die Länge gezogen, sondern ganz normal zu Zylindern gerollt, entspannen lassen und geformt. Die Gare etwas verlängert. Gebacken... und glatt vergessen, ein Foto von den Stangen zu machen
Denn der Liebste war heimgekehrt und hatte auf der Heimreise über das Elsass verschiedene Pasteten mitgebracht. Perfekt, um die Baguettes zu verkosten. Erst natürlich ohne alles, aber dann
Das Linke ist das Schellibaguette, in der Mitte die N°1 und rechts der Präsident.
Fazit des Geschmackstests: Es schmecken alle
Auf dem dritten Platz ist die N°1, der Roggensauer ist uns, obwohl der Geschmack mild war, im direkten Vergleich zu Schellis Baguette mit Weizensauer doch etwas zu dominant.
Die beiden anderen kann man fast nicht vergleichen, wir konnten uns nicht zu einem Sieger durchringen. Die Präsidenten, mild und sehr locker (Bio-W550 von dm), fast ein wenig süßlich, das ST-Baguette schön komplex mit kaum wahrnehmbarer Säure, schöne, lockere Krume.
Alle Baguettes hatten übrigens eine super krachige Kruste, alle gebacken bei 250°C durchgängig 18-20 Minuten mit Schwaden.
Aber ich bin noch nicht fertig. Gestern habe ich ein Rezept gebacken, dass ich vor 46 Jahren das erste und einzige Mal gebacken hatte, mit meiner Mutter, die mir das Grundkochbuch aus dem es war zu Weihnachten geschenkt hatte. ich erinnere mich noch genau, wie sie geflucht hat, weil der Teig so weich war
Erinnert ihr euch noch an die Kochbuchautoren Arne Krüger und Anette Wolter? Die waren mal sehr bekannt. Von denen ist das Buch und das Rezept für den Schlesischen Quarkstreuselkuchen.
Weich war der Teig, aber das 405er vom Bauckhof ist prima und ließ sich gut auskneten.
Ich hatte nur 750g Quark, weshalb ich dann noch eine Kirschfüllung gekocht habe. Ein Drittel der Teigplatte habe ich dann nur dünn mit Quarkmasse bestrichen und dann die Kirschfüllung drübergestrichen.
Sehr lecker, der Kuchen, schön saftig. Es gibt keinen Grund, noch mal 46 Jahre zu warten, der wird jetzt öfter gebacken. Bisschen Feintuning noch, vielleicht, einen kleinen Vorteig über Nacht statt des Dampferls, aber Füllung und Streusel könne bleiben.
Und nun... Gute Nacht