Auch ich habe mich in das Abenteuer
"Schellis Baseler Brot" gestürzt - wollte zur Hochzeit meiner Tochter was Neues, Besonderes backen...
Ich habe mir extra Ruchmehl aus der Schweiz besorgt und ganz unbedarft angefangen mit dem Teig kneten. Klebrig wie Kaugummi und Fäden ziehend wie guter Schweizer Bergkäse in den Kässpätzle... Da mein Kühlschrank für eine Übernacht-Gare zu klein ist, habe ich etwas Hefe für eine direkte Gare zum Hauptteig zugefügt und zugeschaut, wie der Teig im Rührkessel hochstieg. Kurz vor dem Formen versucht, nochmal zu falten, die Konsistenz war etwas fester aber ansonsten... wie oben. Drei Teiglinge mit nassen Händen ausgehoben und geformt und in die mit Mehl gut ausgestäubte Teigwanne gelegt. Dort hatten sie enorme Sehnsucht nach ihren Geschwistern und sind wieder zusammengelaufen. Es hat große Mühe gemacht, sie in den vorgeheizten Topf zu platzieren, Deckel drauf und in den Ofen. Gebacken 35 Min mit, 15 Min ohne Deckel, dann war die Brottemperatur 98 °. Raus aus dem Topf, 20 Min auskühlen lassen und dann noch mal 15 Min bei 225 ° gebacken. Sie sind im geschlossenen Topf gut hochgegangen!
Fazit: Ein wunderbar duftendes und gut schmeckendes Brot. Aber: dünne, sehr schnell ledrig werdende Kruste - wie bei Topfbroten leider üblich, zumindest bei den von mir in meinen Le Creuset-Töpfen gebackenen. Uns allen war die Krume deutlich zu feucht. Und das Handling war in meiner primitiven kleinen Küche sehr, sehr schwierig.
Fazit: Das Brot backe ich noch mal. In 50-%-Menge, dann kann ich es auch in meinem schmalen Backofen frei backen. Ich habe vor, mir in den nächsten Tagen einen Mini-Kühlschrank zu kaufen, hauptsächlich für meine Brotbackaktivitäten. Dann wird der Teig über Nacht in die Kühle geschickt, bin gespannt, was sich dann verändert. Und die wichtigste Änderung: ich werde die TA reduzieren, dieses Brot war uns eindeutig zu feucht. Und ich habe nicht den Ehrgeiz, mich am Wettkampf: Wer kriegt das meiste Wasser im Brot unter? zu beteiligen.
Ein paar Fotos:
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Meine Teig-Drillinge nach dem Formen
Nach dem Backen
Die Trennung war problemlos (ohne Tränen...
)
So sieht der Anschnitt aus
In zwei Wochen gibt es einen zweiten Versuch, mit Ruchmehl aus der Adler- oder Huber-Mühle, beides ist hier im tiefsten Südwesten problemlos zu bekommen. Und verringerter TA... Und Übernachtgare im Kühlschrank... ich werde berichten.
Gebacken habe ich in der letzten Woche wie wild:
Blätterteigschnecken mit Pesto Rosso
Blätterteighörnchen mit Tapenade - verunglückt... die Tapenade enthielt zu viel Öl sodass der Blätterteig sich beim Backen wieder aufrollte... Ich habe es als "Moderne Blätterteigkunst mit schwarzer Tapenade" verkauft und beim Sektempfang war die Platte zuerst leer
Nussgugelhupf mit Schokostückchen und Heidelbeeren (
http://salzkorn.blogspot.de/2015/04/kla ... n-und.html)
Financiers mit Erdbeeren oder Rhabarber
http://www.franzoesischkochen.de/financ ... financiersUnd jetzt brauch ich ne Woche Erholung, damit mein linker Knöchel, den ich mir vor ein paar Wochen bei einem kleinen Unfall mit großen Folgen schwer lädiert habe, wieder eine normale Größe annimmt und ich wieder laufen kann. Aber Spass gemacht hat es trotzdem. Wenn nur meine Küche größer und besser ausgestattet wäre...
LG aus dem sonnigen Freiburg
Monika
Zuletzt geändert von Brotstern am Mo 18. Mai 2015, 14:58, insgesamt 1-mal geändert.
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