Re: Backergebnisse und -erlebnisse vom 17.1. - 29.1.2017
von Fussel » Mi 25. Jan 2017, 19:12
Entschuldigung angenommen :-)
Soo gering ist der Anteil der Zöiakie-/Sprue-Betroffenen aber gar nicht. Vor ein paar Jahren ging man von 1% der Bevölkerung in Deutschland aus, was schon gar nicht so wenig ist, inzwischen sind die Raten aufgrund verbesserter Diagnose auf 4% gestiegen. Noch als mein Freund die Krankheit bekam, waren viele Ärzte der Meinung, das sei nur eine Kinderkrankheit und haben Erwachsene deshalb nicht mal darauf überprüfen lassen. Wenn man Leute fragt, die noch bis vor so 10-15 Jahren diagnostiziert wurden, haben die teilweise jahrelange "Arztkarrieren" hinter sich und nicht wenige wurden mit psychosomatischen Störungen und Ähnlichem diagnostiziert (klar, wer hat keinen Stress, gerade mit diesen Problemen!) und es hat ewig gedauert, bis mal einer auf die Idee kam bzw. bereit war, eine Biopsie mit einer Prüfung auf Zöliakie zu veranlassen. Heute wird viel eher mal geprüft und daher gibt es auch mehr echt Betroffene.
Diejenigen, die es chic finden, eine Unverträglichkeit zu haben, sind allerdings für die Betroffenen ein ziemliches Problem. Beispiel: bei uns gibt es eine "Galetteria", sprich ein Crepe-Laden, der auch die Buchweizen-Variante anbietet, und es steht auch draußen "glutenfrei" dran. Wenn man aber im Laden anschaut, wie die gebacken werden, wird dasselbe Eisen und dasselbe Holz zum Verteilen benutzt wie für die glutenhaltigen Crepes. Geht gar nicht!!! Und die Leute sind sich nicht mal bewußt, daß das eine Katastrophe ist. Und darauf angsprochen, kriegt man nur ein lahmes "ich werd's dem Chef sagen" zurück, was übersetzt LMAA bedeutet...
Sprich, in diesem Laden bekommen nur die eingebildet Kranken, was sie wollen, echte Betroffene sind gekniffen.