Hallo Heike,
mit dem Brotbacken habe ich eigentlich wegen meiner Tochter angefangen.
Sie hat eine Weizen- und Roggenunverträglichkeit und nach einem Wechsel
des Studienortes keinen Bioladen oder-bäcker, wo sie Dinkelbrot bekommen konnte.
Damals meinte ich zu wissen, dass Sauerteig nur mit Roggen “geht“.
Ich habe also nach Alternativen gesucht und bin auf Backferment gestoßen.
Die glutenfreie Variante ist "natürlich" auch weizenfrei und
so habe ich das nach Anleitung mit Dinkel angesetzt.
Ich habe mir sogar das Buch von Ada Pokorny gekauft,
fand aber gerade die Behandlung des Grundansatzes etwas inkonsistent:
Einerseits sollte vom einmal hergestellten Grundansatz zum Brotbacken immer nur weggenommen werden, andererseits kann man unter Fragen und Antworten nachlesen,
daß man den zur Neige gehenden Grundansatz durchaus vermehren und wieder auffrischen kann.
Warum dann nicht jedesmal beim Backen auffrischen? Der Grundansatz könnte sich viel besser entwickeln.
Über Sauerteig kann man immer wieder lesen, daß er Zeit und vor allem viele Führungen braucht,
um kräftig und triebstark zu werden.
Bei der Backfermentmethode wird dies dem Grundansatz vorenthalten. Er bleibt sozusagen im Babystadium.
M.E. liegt nicht zuletzt darin die "besondere" Milde der Backfermentbrote begründet.
Ansonsten habe ich keinen Vergleich, weil ich meinen Grundansatz ja gleich wie einen normalen Sauerteig geführt habe. Und ich habe durchaus gemerkt, daß mein Sauerteig nach einiger Zeit kräftiger und vor allem deutlich schneller reif wurde.
Meinen reifen Sauerteig ziehe ich aus 100g ASG (Grundansatz),
die ich mit 175g Vollkornmehl und ca. 150ml lauwarmem Wasser in einem 1l Weckglas anrühre.
Das ganze steht dann über nacht bei 30 °C im Backofen.
Ich kann 30°C einstellen, sonst reicht die eingeschaltete Backofenlampe. 50°C ist zu heiß!
Wenn das ASG von vielen Führungen fit ist, reicht weniger ASG oder der Sauerteig ist nach kürzerer Zeit reif.
Wenn ich länger nicht gebacken habe, braucht er auch wieder länger.
Übrigens habe ich 2 Marmeladengläser mit je 100g ASG im Kühlschrank stehen - sicherheitshalber
Und nicht vergessen erst wieder 100g abzunehmen, bevor es an den Hauptteig geht!