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Gluten, der Feind in deinem Brot

Wann und wo gibt es Sendungen rund um Backen

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Gluten, der Feind in deinem Brot

Beitragvon Mimi » Mo 12. Apr 2021, 21:29

Kommt am Dienstagabend 20:15 Uhr bei ARTE oder in der Mediathek.

https://www.arte.tv/de/videos/090077-000-A/gluten-der-feind-in-deinem-brot/

Ein Filmteam geht der Frage nach, wie das Feindbild gegen das proteinreiche Stoffgemisch aus Weizen entstanden ist.
Liebe Grüße Mimi

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Re: Gluten, der Feind in deinem Brot

Beitragvon hansigü » Mi 14. Apr 2021, 19:27

Danke Mimi, für den Filmtipp!
Wiedermal sehr interessant und erschreckend wie mit der Gesundheit der Menschheit umgegangen wird.
Allerdings, war die Fülle der Informationen so groß, dass ich am Ende fast nicht mehr folgen konnte, vielleicht auch meiner Müdigkeit geschuldet.
Gruß Hansi


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Re: Gluten, der Feind in deinem Brot

Beitragvon Mugerli » Do 15. Apr 2021, 09:32

Danke für den Tipp :top .
Eine wirklich tolle Dokumentation, gut recherchiert.

Der Film lässt sich übrigens auch via YouTube abrufen: https://www.youtube.com/watch?v=NYl8LdtePtA

Fazit:
Glyphosat scheint eine bedeutende Rolle bezüglich zunehmender Glutenunverträglichkeiten zu spielen.
Wegen der Glyphosat-Problematik (bzgl. Getreide u.a. wegen der Sikkation, z. B. bei Weizen :shock: ) sollte man seine Mehle möglichst Bio kaufen. (In der Schweiz ist die Sikkation mit Glyphosat zum Glück verboten, d. h. auch bei Schweizer Nicht-Bio-Mehlen sollte es zumindest dieses Problem nicht geben :? .)

Und auch sonst möglichst unverarbeitete Produkte kaufen. Das Zeugs (Glyphosat), das für vielerlei gesundheitliche Probleme verantwortlich zu sein scheint (nicht nur bzgl. Glutenunverträglichkeit), ist erschreckend weit in (vor allem in hoch verarbeiteten) Lebensmitteln verbreitet.

Warum das so ist, ist ebenso erschreckend ...
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Re: Gluten, der Feind in deinem Brot

Beitragvon moeppi » Do 15. Apr 2021, 16:04

Mugerli hat geschrieben:Und auch sonst möglichst unverarbeitete Produkte kaufen. Das Zeugs (Glyphosat), das für vielerlei gesundheitliche Probleme verantwortlich zu sein scheint (nicht nur bzgl. Glutenunverträglichkeit), ist erschreckend weit in (vor allem in hoch verarbeiteten) Lebensmitteln verbreitet.

Warum das so ist, ist ebenso erschreckend ...

Hallo,
deswegen bevorzuge ich bio-Mehl und Getreide und verzichte auf Spezialmehle.
Auch im Bier, Nudeln und Hülsenfrüchten ist Glyphosat. Erschreckend.
https://www.oekotest.de/essen-trinken/K ... 781_1.html
LG Birgit
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Re: Gluten, der Feind in deinem Brot

Beitragvon Caröle » Do 15. Apr 2021, 16:50

Ich hab mir die Doku gestern abend auch angesehen und war erschrocken und auch erstaunt,
weil vieles daraus auch für mich mit einigermaßen aktuellem Fachwissen echt neu war.

Ich habe jahrelang in einem Bioladen gearbeitet (mit Ausbildung zur Naturkost-Fachkraft),
mich währenddessen per Fernstudium fortgebildet und war als Ernährungscoach selbständig,
daher hatte ich sehr viel mit solchen Themen zu tun - und ich lese auch immer noch viel dazu. Trotzdem hatte die Doku auch noch viele Überraschungen für mich parat. Sehr krass!

Tja, da hab ich mich einmal mehr gefragt, ob ich nicht doch besser nur noch Bio-Lebensmittel kaufen sollte... Ich kauf schon lange so gut wie keine verarbeiteten Produkte mehr, und in der Kita, in der ich nun schon seit einigen Jahren als Köchin arbeite, ist man zum Glück auch recht offen für hochwertigere Produkte, aber 100% Bio geht dann doch schon arg ins Geld...
Caro... mit viel Koch- und langsam auch mehr Backerfahrung :hx

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Re: Gluten, der Feind in deinem Brot

Beitragvon moeppi » Do 15. Apr 2021, 19:25

Es bringt auch nichts, wenn du in der KiTa bio kochst und zuhause bekommen die Kleinen den letzten Mist. Und das ist leider heute oft so, weil die Mütter keine Zeit mehr haben zu kochen.
Die Kinder werden (auch mangels Sport wegen Corona) immer dicker.
LG Birgit
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Re: Gluten, der Feind in deinem Brot

Beitragvon Caröle » Do 15. Apr 2021, 20:36

moeppi hat geschrieben:Es bringt auch nichts, wenn du in der KiTa bio kochst und zuhause bekommen die Kleinen den letzten Mist.

Dem würde ich nur teilweise zustimmen. Eine vernünftige Mahlzeit am Tag und das bis zu 5 Tage die Woche ist schonmal besser als nichts. Die Kinder können in der Kita auch frühstücken (damit hab ich aber nichts zu tun) und bekommen nachmittags nochmal einen bunten Obst-/Gemüse-Teller zum Knabbern. So lernen sie dann wenigstens auch was Frisches kennen, falls es das zu Hause nicht gibt. Bei uns gibt es nur einen Tag in der Woche Fleisch, einen Tag Fisch und sonst vegetarische Küche. Kompromisse müssen z.T. gemacht werden (Fischstäbchen selbst zu machen, ist z.B. in dem Rahmen kaum möglich, da muss ich fertige TK-Ware nehmen, sonst bleibt keine Zeit mehr für vernünftige Beilagen). Die meisten Kids sind bei uns aber zum Glück auch überwiegend ganz gute Esser - allen kann man es nie recht machen.
Caro... mit viel Koch- und langsam auch mehr Backerfahrung :hx

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Re: Gluten, der Feind in deinem Brot

Beitragvon hansigü » Do 15. Apr 2021, 20:57

moeppi hat geschrieben:Und das ist leider heute oft so, weil die Mütter keine Zeit mehr haben zu kochen.

Das ist falsch ausgedrückt! Die Mütter, und Birgit ich bitte um Gleichberechtigung, auch die Väter nehmen sich keine Zeit. Zeit haben sie sicherlich, für Fernsehen und Smartphone reicht´s ja auch! :lala
Wir haben beide voll gearbeitet und es gab immer ein frisch gekochtes Essen am Abend! Das war uns sehr wichtig !
Als wir nach der Wende ein bis zweimal das Fertigkartoffelpüree serviert haben, haben unsere Kinder sehr schnell protestiert, sie wollten wieder "ordentlichen" Kartoffelbrei haben!
Gruß Hansi


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Re: Gluten, der Feind in deinem Brot

Beitragvon moeppi » Fr 16. Apr 2021, 11:15

Da hast du natürlich recht, Hansi ;) .
Meine Kinder wurden vollwertig ernährt, auch weil sie viele Allergien hatten.
Ich hoffe, dass einiges hängengeblieben ist. Sie haben jetzt selbst Kinder. 2 und 3 Jahre alt.
Aber guck dir mal an, was heutzutage bei vielen in dem Einkaufswagen liegt.
LG Birgit
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Re: Gluten, der Feind in deinem Brot

Beitragvon hansigü » Fr 16. Apr 2021, 12:42

moeppi hat geschrieben:Aber guck dir mal an, was heutzutage bei vielen in dem Einkaufswagen liegt.

Da hast du auch wiederum recht, ich beobachte das auch! :roll: :ich weiß nichts
Gruß Hansi


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Re: Gluten, der Feind in deinem Brot

Beitragvon tomkyle » Fr 16. Apr 2021, 15:54

Habt Dank für den TV-Tipp. Das war eine überaus spannende Doku, dir mich sehr zum Nachdenken angeregt hat. Denn ich sehe diese Doku als eine Art trojanisches Pferd, auch wenn ich den thematischen Rundumschlag als Gedanken-Stichwortgeber hilfreich fand. Wenn ich die Sendung mal kurz mit dem Florett nachzeichnen darf?

Exposition: Unterlegt mit hektischer Musik begutachten etwas ferngesteuert und hypnotisiert wirkende Besucher einer Lebensmittel-Messe völlig abgedrehte Gesundheits-Lebensmittel. Eingeblendete Buch-Autoren raten dem Leser dazu, Gluten zwar nicht zu verteufeln, aber doch besser zu vermeiden und für sich auch mal in Erwägung zu ziehen, ob man nicht auch betroffen sein könnte.

Hypothese 1: Gluten vergiftet uns alle! Dazu die Sprecherin: „...von einem neuen Feind bedroht…“ … „schleichende Pandemie…“

Experte 1: „Also, im Korn liegen Gliadine und Glutenine in Einzelteilen vor. Gluten entsteht also erst, wenn man Mehl mit Wasser mischt.“ Oh, das wusste ich nicht.

Experte 2: „An Zöliakie leiden 2,5% der Menschen“. Und dann sinngemäß: Es gibt aber noch den kleinen Bruder, NZGS. Das ist sehr ähnlich wie Zöliakie, aber nicht so schlimm, aber es leiden viel mehr Menschen dran. Man weiß aber nicht, was der Auslöser ist. Dennoch hat die Zahl der Betroffenen zwischen 2012 und 2015 um 250% zugelegt. Erschreckend! Und dann, dass Gluten gar nicht in der Pflanze vorkommt! Indessen die Sprecherin aus dem Off: „Ist Gluten ein von der Pflanze produziertes Gift, um das Raubtier Mensch zu töten?“ Also Versuch einer neuen Hypothese:

Hypothese 2: Kann es sein, dass im modernen Weizen mehr Gluten ist als früher?

Dann ein Exkurs: Die Geburtsstunde des „modernen Weizens“, vor fast 60 Jahren. Früher waren die Halme nämlich länger. Dann musste der Weizen kürzergezüchtet werden, weil die Rüstungsindustrie der Kriegsteilnehmerstaaten ihre Bomben-Nitrate und Bomben-Phospate als Dünger umdeklariert loswerden wollten, aber die Halme unter der Last zusammenbrachen und zu allem Überfluss nicht auf den Dünger ansprachen… Entschuldigung, aber diese Story kauf ich nicht, zu hanebüchen.

Jedenfalls begann demnach die Industrialisierung der Nahrungsmittelproduktion und das Übel nimmt also seinen Lauf. – Sehr interessantes und bedenkenswertes Sanduhr-Modell mit der Engstelle in der Wertschöpfungskette.

Exkurs: Pflanzenschutzmittel, Herbizide – und der bekannteste Vertreter: Glyphosat. Schockierende Bilder aus dem Folklore-Koffer: Ein Mensch in Vollschutzanzug, der einen Rhododendron gründlich von oben bis unten einnässt. Bin nicht sicher, dass Bauern so mit Land und Pflanzen umgehen ... Aber der Vollschutzanzug, das macht natürlich mächtig Eindruck. Immer wieder Trecker und Hubschrauber mit meterweit spritzenden Düsen. Gylphosat vergiftet ALLES! Jedenfalls „leiden“ laut Sprecherin heute auch aufgrunddessen 2,5 Milliarden Menschen an „Mikronährstoff-Mangel“. Leute, die leiden nicht an Mikronährstoff-Mangel, sondern an Nahrungsmangel.
Schlimm: man kann Glyphosatz-Rückstände messen! Im Getreide sogar mehr als in Gemüse! Und sogar in Bier! Hier hat mir ein wenig ausgewogene Einordnung bei der Gefahreneinschätzung gefehlt, als Ergänzung zu der sehr ausführlich dargelegten Anti-Haltung.


Aber darum gings gar nicht, denn Glyphosat war nämlich das heimliche Thema der Sendung. Und natürlich als Heilsversprechen die Weltrettung durch den Bio-Landbau. Je älter die Sorten, desto BESSER das Getreide. Je „entschleunigter“ die Anbaumethode, desto BESSER für UNS ALLE! Große Firmen machen Raubtierkapitalismus. Grundsätzlich! Sie beeinflussen sogar Regierungen, wenn es um Regeln oder Gesetzgebung geht. Ja mein Gott, und das machen Umwelt-Aktivisten nicht? Und zur Notwehr schließen sich Bio-Erzeuger regional zusammen. Damit der David gegen Goliath ein bisschen größer wird. Herrlich rührend!

Ungeklärt bleibt, warum sich in vier Jahren die Fälle bei Menschen mit Zöliakie oder NZGS vermehrfacht haben. Selbstverständlich „leiden“ sie daran, wie mehrfach betont wird. Expertin 3 beobachtet Parallelen zwischen Glyphosat-Anwendung und NZGS-Anstieg und vermutet einen Zusammenhang – den die Sendung dadurch behauptet, dass sie mindestens drei weiteren möglichen Gründen nicht auf den Grund geht, nämlich:

Kann das Folge eines gesellschaftlichen Trends sein? Wir sehen eine allgemeine Hinwendung zur Natur, seit 10, 15 Jahren sind Produkte mit Öko-Touch der Renner, mit naturnahen Farben und Haptiken. „Nachhaltig“, „gesund“ und „bewusster“ leben, als Ausgleich zum „hektischen westlichen Lebensstil“. Könnte nicht auch ein Teil dieses Trends sein, dass mehr Menschen „in sich hineinhorchen?“ Und bei gründlicher Selbst-Beobachtung auch öfter zum Arzt rennen? Manche – wie die Dame am Anfang der Doku – sogar zu fünf Ärzten, und einer sagte: Sie haben NZGS …

Korrekliert die NZGS-Zunahme womöglich mit dem Marktgeschehen? Der Gesundheitslifestyle-Branche expandiert und wittert bei steigendem Wohlstand in den westlichen Ländern auch wachsende Verdienstmöglichkeiten. Kann es sein, dass mit entsprechender Marketing-Medien-Penetration der Natürlich-und-gesund-Trend verstärkt wird?

Lassen sich gesundheitliche Gluten-Probleme vermeiden, wenn man konventiell erzeugte Lebensmittel („Industrie“-Mehl) schonend verarbeitet? Schließlich bildet sich Gluten ja bei der Teigherstellung, und das Klebernetzwerk ist stärker als früher. Ist also die Lebensmittelzubereitung zu hastig? Nur dann wären weder Glyphosat noch Weizen schuld an der Misere.

Ende meine Wiedergabe *florettwegsteck*. In der Tonality fand ich die Doku zu dramatisierend und panikheischend. Im Diskurs zu einseitig. Die lange Kurve zum Glyphosat hätt nicht notgetan, so hat den Beigeschmack von versteckter Propaganda.

Beste Grüße
Carsten.
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Re: Gluten, der Feind in deinem Brot

Beitragvon Mikado » Fr 16. Apr 2021, 17:35

Vielleicht nicht in jedem einzelnen Detail, aber im Großen und Ganzen stimme ich Carsten zu 8-) !
Ich habe jene Sendung zwar aufgezeichnet, aber ich weiß nicht ob ich mir das antue sie anzuschauen, denn Gluten ist grundsätzlich kein Feind im Brot, dieser Titel ist einfach reißerisch und populistisch, wahrscheinlich nur um die Einschaltquote hochzutreiben.
Beste Grüße
Michael

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Re: Gluten, der Feind in deinem Brot

Beitragvon EvaM » Fr 16. Apr 2021, 18:17

Auch ich stimme Carsten zu. Arte hat in dieser Hinsicht schon vor Jahren Glaubwürdigkeit eingebüßt, als damals ein reißerischer Film über die Gefahren von Aluminium in Bezug auf Brustkrebs und Demenz gesendet wurde. Die damals getroffenen Behauptungen konnten nie wissenschaftlich bestätigt werden.
Ich habe erst die Hälfte der Dokumentation gesehen, mir gefallen weder die Aufmachung und noch die nicht belegten Behauptungen, z.B. wie konnten bei Milliarden von Menschen welche Mangelzustände bei welchen „Mikronährstoffen“ analysiert werden. Ich würde die Organisatoren dieser Teste umgehend in die weltweite Impfkampagne gegen COVID einbinden. Offensichtlich verfügen sie über Talente, die alle Regierungen dringend benötigen.

Etwas gesunder Menschenverstand schadet nicht. Wer sich Bio leisten kann, kann mit Bio kochen und backen. Viele können es nicht- für die Welternährung würde es nie reichen, nur auf Bioanbau zu setzen. Es würde vielleicht auch reichen, sich gesund zu ernähren und eine gemeinsame Mahlzeit für die ganze Familie auf den Tisch zu bringen, die frisch zubereitet ist. Vom Wohlstandsproblem Übergewicht ( und ich meine jetzt nicht ein kleines Bäuchlein) ganz zu schweigen.
Lieben Gruß Eva
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Re: Gluten, der Feind in deinem Brot

Beitragvon lucopa » Fr 16. Apr 2021, 21:01

Carsten,

habe den Film noch nicht gesehen. Dennoch möchte ich ein paar allgemeine Anmerkungen machen.
Leider kann ich keine "allgemeine Hinwendung zur Natur" sehen wie Du anmerkst. Allerdings sehe ich Gott sei Dank bei einigen Menschen ein "Zunehmendes Hinaushören", was der in den letzten 20 Jahren zunehmenden Tendenz narzisstischer, tendenziell materiell orientierter Weltsichten hoffnungsvoll entgegensteht. Viele Menschen in unterschiedlicher gesellschaftlicher Verantwortung und Stellung haben begriffen, dass wir nicht mehr so weiter machen können. Und wie es weiter gehen könnte, das erfahren wir nur, wenn wir redlichen Willens sind einander zuzuhören.
Wenn Du Dein Florett auch bei den anderen 99% medialen und Fach-Beiträgen zückst, die alles Konventionelle in den Himmel loben, dann alle Hochachtung... Die wahre Propaganda wird doch hier gemacht! Wenn z. B. sämtliche Agrarminister der letzten 70 Jahre (Frau Künast vielleicht ausgenommen) uneingeschränkt und nachweislich zur Gift-Industrie halten und biologische Landwirtschaft verächtlich machen, dann macht uns das doch stutzig. Jeder Mensch auf dieser Erde hat das Recht auf gesunde und wie Du sehr richtig anmerkst auf genug Nahrungsmittel!!!! Oder? Übrigens: Wir werden in Zukunft locker in der Lage sein (müssen) die Weltbevölkerung mit "Bio" zu ernähren; natürlich mit völlig anderen Produktionstechniken. Und wenn wir die Wahl haben 10% Toxine zu uns zu nehmen oder 100%: Für was würden wir uns, gesunde Selbstfürsorge vorausgesetzt, entscheiden? Und der Preis? Z.B. kostet 1 kg aus konventionellem Mehl selbst hergestelltes Brot inklusive Strom ca. 1 Euro.1 kg aus Biomehl kostet 1 Euro 50 oder noch weniger.

Volksbeglückungstheorien kann ich auch nicht ernst nehmen. Alles was "über den Kamm schert" ist von vorn herein falsch und verdächtig!
Als Therapeut, kann ich leider auch konstatieren, dass die Glutenempfindlichkeit deutlich zugenommen hat. Überhaupt haben Nahrungsmittelunverträglichkeiten deutlich zugenommen. Wenn wir in praktischer Hinsicht Berührung mit diesem Thema haben, dann erfahren wir, dass dies nicht alleine einer Mode zuzuschreiben ist. Der Wahrheit die Ehre zu geben, kann man schätzen, dass bei etwa einem Drittel der Nahrungsmittelempfindlichen eine psychische Komponente dominiert.
Ich bin in den 50er Jahren in die Grundschule gegangen. Wir waren 63 Schüler in der Klasse und keiner! hatte eine Allergie. Wir konnten alle im Heustock, mit Katzen, Pferden, u. Hunden spielen ohne nach Luft zu japsen. Heute wären es mindestens 15 Kinder, die bei den genannten Expositionen gravierende Symptome hätten. Heutzutage leiden erfahrungsgemäß verhältnismäßig genau so viele Bauernkinder wie Stadtkinder an Allergien, um etwa einer Hygienehypothese zu entkräften. Vermutlich wird u. a. unser Mikrobiom durch vielfältige Einflussnahme so geschädigt, dass hierdurch die beschriebenen Symptome entstehen können. Das wären z. B. Antibiotika, andere Medikamente, verschiedene Umwelttoxine, Stress, übertriebene Hygiene und nicht zuletzt Nahrungsmittel die für unser Genom noch unbekannt sind, das gilt z.B. auch ganz besonders für neu gezüchtete Getreidesorten. Unser Genom benötigt etwa 2 - 3 Generationen bis es sich vollständig auf eine neue Eiweißsequenz einstellen kann und darf. Der Epigenetik sei Dank, dass derartige Erkenntnisse immer mehr in eine ernährungswissenschaftliche Betrachtung einfließen. Übrigens: Unser Genom "vergisst" glücklicherweise auch nach ca. 3 Generationen wovon wir uns hauptsächlich ernährt haben. Das evtl. noch zu Paleo u. Co.
Ein Geheimnis für eine gesunde Ernährung scheint tatsächlich in der Einfachheit zu liegen.
Möglichst viele Nahrungsmittel aus gleicher Quelle, gleichem Boden usw. Das alles ergibt sich aus der Logik der Epigenetik.

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Re: Gluten, der Feind in deinem Brot

Beitragvon Mikado » Fr 16. Apr 2021, 21:23

lucopa hat geschrieben:kann ich leider auch konstatieren, dass die Glutenempfindlichkeit deutlich zugenommen hat.

n'Abend Manfred

Hat das nicht eher mit ATIs / FODMAPS zu tun?
https://www.mein-allergie-portal.com/zo ... glich.html
https://www.apotheken-umschau.de/krankh ... 48581.html
https://link.springer.com/content/pdf/b ... -0%2F1.pdf
Beste Grüße
Michael

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Re: Gluten, der Feind in deinem Brot

Beitragvon lucopa » Fr 16. Apr 2021, 22:03

Hallo Mika,

das FODMAP-Problem verschwindet, wenn man das Mikrobiom auf einen sehr guten Stand bringt.
Allerdings müssen während des Mikrobiomaufbaus FODMAPS und natürlich auch alle Allergene gemieden oder stark reduziert werden. Nach erfolgreicher Kur (die in sehr schweren Fällen 1 - 2 Jahre dauern kann) werden FODMAPS anstandslos wieder vertragen, d. h. die Beschwerden sind verschwunden. Das SIgA im Stuhl muss sich dabei aber deutlich normalisiert haben. Leider reicht sehr häufig erfahrungsgemäß z. B. eine einzige Antibiotikatherapie um einen totalen Rückfall zu generieren. Je länger der Patient beschwerdefrei ist, desto widerstandsfähiger wird das Mikrofon, in der Regel. Darmbeschwerden können natürlich noch sehr viel andere Ursachen haben!

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Re: Gluten, der Feind in deinem Brot

Beitragvon heimbaecker » Sa 17. Apr 2021, 21:43

Ich kann Carsten auch in vielen Punkten zustimmen:

Mir war das ganze zu reißerisch aufgebaut und es wurden Theorien und Korrelationen postuliert die aus meiner Sicht so nicht nachgewiesen sind. Als Chemiker fand ich die Theorie das Glyphosat anstatt Glycin in Einweise eingebaut wird doch sehr erstaunlich und habe mir mal die Mühe gemacht das Thema zu googeln. Das erste wissenschaftliche Paper, dass ich gefunden habe hatte den Titel "Glyphosat ersetzt Glycin in Proteinen von Säugerzellen nicht" ... zumindest scheint das was bei Arte präsentiert wird nicht die einhellige Meinung in der Wissenschaft zu sein, da hätte ich mir deutlich mehr Ausgewogenheit gewünscht und das schein mir bei vielen der Aussagen so zu sein, es ging wenig darum zu informieren sondern hauptsächlich darum eine Meinung zu vertreten und zu verbreten.

Schade, das ein eigentlich so wichtiges Thema durch einseitige und schlechte Recherche, entwertet wird.

Ich wünsche mir das unsere Landwirtschaft wesentlich nachhaltiger wird und die Produktion von qualitativ hochwertigen und gesunden Nahrungsmitteln im Mittelpunkt steht, egal ob es nun Bio oder konventioneller Anbau ist, dazu passen Praktiken wie die Sikkation überhaupt nicht, aber ein einseitiges Feindbild aufzubauen hilft auf dem Weg dorthin auch nicht.
Viele Grüße
Christoph


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Re: Gluten, der Feind in deinem Brot

Beitragvon lucopa » So 18. Apr 2021, 12:11

In dem Dorf Ituzaingo Anexo bei Cordoba in Argentinien wurde eine Krebssterblichkeit festgestellt, die um das 41-fache erhöht war. Nahe dieses Dorfes wurden die Felder intensiv mit Glyphosat u. a. aus Flugzeugen behandelt. Die Bezirksregierung hat daraufhin die Ausbringung gestoppt. Weiterhin sind bestimmte Leberstoffwechselstörungen und Frühgeburten doch relativ sicher in Verbindung zu Glyphosat zu sehen. Aber nicht nur Herbizide sondern natürlich auch Insektizide haben einen verheerenden Einfluss auf das gesamte Öko-System. Dass hersteller- und regierungsnahe Institutionen die Problematik herunterspielen ist ein vollständig normales Prozedere. Bei vielen Problemstoffen wie z.B. DDT (Herbizid), Lindan (Insektizid), Contergan (Arzneimittel) PCP (Holzschutzmittel), um nur die bekanntesten zu nennen, (Liste könnte mit tausenden Wirkstoffen erweitert werden) konnten Verbote nur gegen den erbittertem Widerstand der genannten Akteure durchgesetzt werden. Im Übrigen nehmen Wirkstoffresistenzen in einem atemberaubendem Tempo zu, was uns ohnehin dazu zwingen wird früher oder später völlig neue Wege zu beschreiten. Dies gilt für Landwirtschaft und Medizin in gleichem Maße.

Wer von "reißerisch" aufgemachten Themen abgestoßen bzw. peinlich berührt ist ließe sich trefflichst philosophieren; aber nicht öffentlich. Welches Publikum will man da jeweils ansprechen? Ich persönlich habe auch einen nicht geringen Einwand gegen derartige Darstellungen. Kann mich also den Vorrednern diesbezüglich auch nur anschließen.
Nun bin ich doch vom Thema weit abgeschweift; aber alles hängt ja bekanntlich mit allem zusammen.

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Zuletzt geändert von lucopa am So 18. Apr 2021, 13:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gluten, der Feind in deinem Brot

Beitragvon Mikado » So 18. Apr 2021, 12:15

lucopa hat geschrieben:Nun bin ich doch vom Thema weit abgeschweift; aber alles hängt ja bekanntlich mit allem zusammen.

Es ist aber trotzdem richtig, dass du es geschrieben hast 8-) !!
Beste Grüße
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Re: Gluten, der Feind in deinem Brot

Beitragvon moeppi » So 18. Apr 2021, 12:52

lucopa hat geschrieben:das FODMAP-Problem verschwindet, wenn man das Mikrobiom auf einen sehr guten Stand bringt.
Manfred

Hallo Manfred,
und wie würde das bei dir aussehen?
LG Birgit
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