Re: Fasten und Heilen
von lucopa » So 1. Nov 2020, 17:31
@Eliza,
bezüglich des Fastens ist eine Vorbedingung zur Auslösung von autophagischen Prozessen in der Herstellung eines Kaloriendefizites bzw. eines niederen Insulinspiegels. Beim Intervallfasten wird die Autophagie ständig (täglich) abgebrochen und ist somit biologisch nicht vollständig. Es ist sehr kurzsichtig den Effekt des Fastens alleine auf eine Autophagie zu reduzieren, die dazu noch höchst wahrscheinlich nicht vollständig abgeschlossen ist und deshalb evtl. unsere Regelkreise irritiert oder sogar schädigt.
Wir Naturheilkundler lassen unsere Patienten mindestens seit 500 Jahren fasten bar irgendwelcher naturwissenschaftlicher Erkenntnis. Sicher werden in unserem Körper tausende Wirkmechanismen aktiv wenn wir fasten, und dabei nur einen hervorzuheben erklärt nicht im Mindesten die Wirkung des Fastens. Ich würde dazu raten sich auf die Jahrhunderte alte Erfahrung zu verlassen, anstatt auf unfertige und spekulative "Wissenschaft". Dies gilt übrigens in sehr vielen alltäglichen Lebensbereichen, die unser körperliches Befinden betrifft. Ich bin mir ziemlich sicher dass es zu diesem Thema zig wissenschaftliche Kontroversen gibt. Ich selber nehme die "neuesten Erkenntnisse" nicht allzu ernst, stelle aber mit einer gewissen Freude fest, das es jetzt wenigstens eine handvoll Forscher gibt, die versuchen Gesundheit und Krankheit in einem ganzheitlich, regulativem Sinn zu betrachten. Vor 10 Jahren noch haben sich beinahe alle sog. Wissenschaftler tot gelacht, wenn wir von einem Mikrobiom (Darmsymbiose) bzw. von den heilsamen Kräften des Fastens gesprochen haben.
Es spricht wenig dagegen für eine geraume Zeit morgens oder abends eine Mahlzeit auszulassen. Noch besser ist es, wenn dies in ein ganzheitliches Konzept eingebettet würde.
Manfred
Nachbar fragt: "Hast Du Dein Heu schon hereingeholt?". Bauer antwortet: "Ich hab's noch nicht einmal hinaus gebracht".