Hansi (hansigü) hat mich gebeten, diese Torte doch auch hier im Forum einzustellen. Das mache ich natürlich gerne. Die Torte habe ich als Dessert für sechs Personen gebacken. Sie hat ihnen so gut geschmeckt, dass sie ratz-fatz weg war! Damit das klar ist - ich habe eine 26er Springform verwendet. Bevor das letzte Stück serviert wurde habe ich noch mit dem Handy kurz ein Mitternachtsanschnittsfoto geschossen. Die Belichtung ist aber eine Katastrophe und die Whiskies haben wohl auch nicht zu einer besseren Qualität beigetragen.. Deshalb müsst ihr euch das jetzt leider einfach vorstellen. Hier jedenfalls ein nüchternes Foto der ganzen Torte
Erdbeer und Rhabarber sind alleine schon eine fantastische Kombination, doch das Holunderblütenbisquit macht die Torte erst richtig interessant. Bei uns im Thurgau gibt es die Lambada-Erdbeeren. Die sind nicht nur weitherum bekannt, sondern es wird Euch auch jeder Einwohner Mostindiens bestätigen, dass es keine Besseren gibt. Damit ist jetzt nur der Geschmack gemeint, denn sie sind zuckersüss, halten aber überhaupt nichts aus. Man muss sie wirklich gleich verarbeiten. Die Kimberly sind da etwas robuster, aber halt nicht ganz so süss und zart.
Für das Bisquit
6 Eier
240 g Zucker
1 Prise Salz
100 g Butter
ca. 40 g Holunderblüten
130 g Weissmehl (Type 405)
evtl. 1 Msp. Backpulver
Für die Rhabarberfüllung
500 g Rhabarber
ca. 100 g Zucker, nach Belieben mehr
Für das Erdbeertopping
1 kg Erdbeeren (je nach Grösse der Erdbeeren braucht es etwas mehr, kleine lassen sich besser arrangieren)
etwas Zucker nach Bedarf
einige Spritzer Zitronensaft
4 Blatt Gelatine
Für die Deko
4 dl Rahm
So wird das Bisquit gebastelt
1. Packt eine Tüte ein und ab in den Wald, um sich an schattigen Plätzchen noch die letzten Holunderblüten zu schnappen. Ihr braucht ca. 6 grosse Dolden. Die werden kurz abgebraust oder, wenn sie schon sehr offen sind, einfach kräftig geschüttelt - das Krabbelgetier wollen wir ja nicht im Kuchen. Zwischen Daumen und Zeigefinger die Blütchen abrubbeln. Dabei darauf achten, dass nicht zu viele Stiele mitkommen. Es sollte ca. 40 g Blüten ergeben. Diese zur Seite stellen.
2. Die Butter in einem Pfännchen schmelzen und zum Auskühlen in ein Wasserbad stellen. Sie darf nicht heiss in die Bisquitmasse kommen - das würden die Eier Euch nicht verzeihen.
3. Backofen genügend früh auf 180°C vorheizen - auch daran sind mal wieder die Eier schuld. Die warten dann nämlich nicht. Nun Eier, Zucker und Salz zusammen schaumig schlagen, bis eine dicke, sehr voluminöse Masse entstanden ist.
4. Die Holunderblüten und die Butter vorsichtig untermischen.
5. Das Mehl dazu sieben und gut mischen, ohne dass die Masse zusammenfällt. Es ist wenig Mehl auf die grosse Menge Eier, deshalb muss gut darauf geachtet werden, dass keine Mehlklümpchen entstehen. Sollte die Masse dabei doch stark zusammenfallen, würde ich noch sicherheitshalber eine Messerspitze Backpulver dazugeben.
6. Den Teig in eine Springform füllen und 40 Minuten bei 180°C Ober-/Unterhitze auf der untersten Rille backen. Mit einem Holzspiesschen oder Zahnstocher kontrollieren, ob er durchgebacken ist.
Nun geht's ans Innenleben
7. Die Rhabarbern rüsten und in 1cm lange Stücke schneiden. Zusammen mit 3-4 EL Zucker weich kochen. Je nach Geschmack noch etwas nachsüssen und auskühlen lassen. Den gebildeten Saft etwas abschöpfen - vermischt mit Mineralwasser gibt das ein leckeres Schorle.
8. Den ausgekühlten Bisquitboden auf eine Tortenplatte stürzen. Die regelmässigere Unterseite bildet den Deckel. Das Bisquit in der Mitte einmal durchschneiden, mit Rhabarber füllen und den Deckel wieder aufsetzen.
und das ganze toppen wir mit..
9. ...Erdbeeren! Die schönen Erdbeeren am Boden etwas anschneiden und mit den Spitzen nach oben auf dem Bisquit verteilen. Die abgeschnittenen Stücke zum Pürieren in einen Becher geben.
10. Die Gelatine einweichen. Die restlichen Erdbeeren (insgesamt ca. 10-12 Stück) zu den Anschnitten geben und mit wenig Zucker und einigen Spritzern Zitronensaft pürieren. Die Gelatine etwas ausdrücken und zusammen mit 1 EL Erdbeerpüree in einem Pfännchen schmelzen. Dies dann unter das restliche Erdbeerpüree ziehen.
11. Einen Kuchenring um die Torte legen und satt anziehen. Wer keinen hat, nimmt den Springformrand oder bastelt starke Alufolie satt um den Kuchen. Das Topping zwischen die Erdbberen giessen. Nicht verzeweifel, wenn ein bisschen etwas runterfliesst. Die Torte bekommt ja noch ein rahmiges Kleid. Im Kühlschrank während 2-3 Stunden fest werden lassen.
Rahmkleid
12. Rahm steif schlagen und den Tortenrand damit einkleiden. Ein Spritzsack wird natürlich ganz schön. Ihr könnt aber auch für die schnelle Variante einfach einen Spachtel in kaltes Wasser tauchen und den Rand "einpflastern" auch hier können dann noch hübsche Dekorillen eingezogen werden.