Pöts Aussagen klingen sehr interessant und informativ beschreiben letztlich aber nicht wirklich den Ist Zustand sondern eher einen theorethischen von vor 50 Jahren. Und diese klare Trennung von Anbaugebieten etwa Frankreich und Deutschland gibt es so auch schon lange nicht mehr. Deutschland produziert heute nicht viel weniger Weizen wie Frankreich (ca. 60% deren Erntemenge) auch qualitativ hochwertigen, künstliche Düngung und neue Sorten machens möglich. Wir sind heute sogar ein Exportland für Weizen letztes Jahr in manchen Monaten noch vor Frankreich und bestimmt nicht deshalb weil der soo schlecht oder soo billig wäre.
Und die Böden in Elsass Lothringen z.B. sind auch andere als in der Normandie etwa, und trotzdem gibts dort auch Weizen, auch französiches Mehl aus diesem Weizen und der Weizen der dort angebaut wird ist eben auf Grund der gleichen Bedingungen auch kein anderer als ein paar km weiter über der Grenze. Die Übergänge sind da fließend.
Muss man sich ja nur mal bei den Mühlen umhören die betonen sogar ausdrücklich oft nur heimisches regionales Getreide zu vermahlen, trotzdem bringen Mühlen wie die Adler Mühle oder auch meine bevorzugte regionale Mühle ohne Probleme hochwertiges Weizenmehl zustande ohne die angebliche Kanadaweizenbeimischung. Laut Pöt ja gar nicht möglich also da passt schonmal was nicht.
Von einem Weichhartweizen hab ich auch noch nie was gehört. würde mich ne Quelle dazu interessieren, es gibt halt Hart und Weichweizen, bei uns domiert Weichweizen und dabei insbesondere Winterweizen, da gibts x Arten mit unterschiedlichen Eigenschaften (da können ja auch mal welche härter sein als andere aber einen Weichhartweizen in dem Sinne einer eigenen Unterart gibts nicht, ist mir zumindest unbekannt). Das mag sein, daß in guten Lagen Frankreichs oder Italiens der Anteil an anspruchsvollem Eliteweizen höher ist als im Schnitt bei uns.
Ich denke da gibts ne Begriffsvermengung die so einen falschen Eindruck erweckt. Erst mal in USA wird sehr wohl auch Durum Weizen also echter Hartweizen angebaut, das ist das eine. Allerdings ist der auch dort nicht dominierend sondern auch hier hat man meist Weichweizen. Anders als bei uns gibts dort aber auch sehr viel Sommerweizen aber natürlich auch Winterweizen. Die Sorten in Amiland sind halt andere und die selber bezeichen den Weichweizen als Hard Red Wheat. Das dann aber als Weichhartweizen zu übersetzen ist absolut missverständlich und sachlich so auch nicht richtig imho.