Ein paar Infos zu Mehlen ... nicht nur für Schweizer
Die Angabe des Mineralstoffgehaltes ist eine Kennzahl von vielen. Um die Backfähigkeit eines Mehles beurteilen zu können, sind weitere Angaben erforderlich:
Proteingehalt: Gibt den Gesamteiweißgehalt des Mehls an
Feuchtklebergehalt: Gibt Aufschluss über das Kleberbildevermögen des Mehls
Farinogramm: Aussage zur Wasseraufnahmefähigkeit und Teigstabilität eines Mehls
Fallzahl: Gibt insbesondere Aufschluss über die Roggenbackfähigkeit
Eine genaue Besprechung der Parameter ist hier zu finden:
Dem Mehl auf der Spur (MeisterMarken - Ulmer Spatz)Erfahrungen mit schlechten Eigenschaften zur Backfähigkeit eines Mehles hat bestimmt jeder von uns schon gemacht: Hier zwei typische Beispiele:
(a) Das Weizenmehl war preiswert und der Proteingehalt schien ausreichend hoch zu sein. Das Backergebnis der Baguettes war allerdings enttäuschend: Das Mehl enthielt viel Stärke, der Feuchtklebergehalt (Gluten) war zu gering.
(b) Das Roggenmehl stammt aus regionalem Anbau, das Wetter im Sommer war durchwachsen. Der Mineralstoffanteil des Mehles war in Ordnung aber das Backergebnis enttäuschend: Nachfrage bei der Mühle ergab eine sehr hohe Fallzahl, den Grund für schlechte Lockerung u.s.w.
Problem: Keine der notwendigen Angaben zu Feuchtklebergehalt beim WM bzw. Fallzahl bei RM wird ausgewiesen. Weder bei den Mehlen im Einzel-Handel noch bei den spezialisierten Online Händlern.
Ich wäre froh, wenn sich diese Situation verbessern würde. Einzig ein paar Indizien helfen derzeit beim Einkauf: Die Bezeichnungen:
„backstark, E-Weizen“ lässt auf glutenreiche Weizensorten schließen. Gutes
WM 550 ist hier die richtige Wahl.
Zur Qualität von Roggenmehlen hilft nur die direkte Anfrage bei der Mühle oder die
Ernteberichte der großen Mühlen, z.B.:
Ernteberichte 2014 (Kampffmeyer/Goodmill)