Ich habe schon auf unterschiedliche Weise Basilikumöl hergestellt. Das Wichtigste ist, dass keine Pflanzenreste, auch nicht das kleinste Teilche, keine Trubstoffe oder Pflanzensaft ins Öl kommt. Es gärt nicht unbedingt, wenn man es warm (bis max. 60°C) extrahiert hat, aber es bilden sich manchmal am Boden Schlieren, bei denen man nicht weiß, ob es sich nicht um Schimmel handelt.
Letztes Jahr habe ich das Öl mit blanchierten Blättern gemacht, das hatte das bisher beste Aroma und dann die Farbe
der Wahnsinn.
Ich habe aufgeschrieben, wie ich vorgegangen bin:
BASILIKUMÖL
nach Tanja Grandits und Nicole Stich – Oktober 2016
für ca. 250 ml Basilikumöl:
100g aromatische Basilikumblätter, gewaschen
300 - 350g Rapsöl – je weniger desto mehr Aroma
1 gut gespülte passende Flasche
Basilikumblätter 10 Sekunden in sprudelnd kochendem Wasser blanchieren.
Mit einer Schaumkelle herausnehmen und in Eiswasser gut abschrecken.
Abtropfen lassen und auf einem frischen Geschirrtuch ausbreiten. Mit einem weiteren Tuch abdecken und vorsichtig so gut wie möglich aber vorsichtig ausdrücken. Es soll so wenig Feuchtigkeit wie möglich übrigbleiben.
Mit dem Öl in einen Topf geben und langsam auf sehr kleiner Flamme (ich:2 von 9) auf 60°C erhitzen (nicht höher! und nicht zu schnell!). Ständig rühren und mit einem Digital-Thermometer überprüfen.
Bei höheren Temperaturen werden die Blätter ganz schnell braun und verlieren das Aroma. Deshalb in dieser Phase sorgfältig arbeiten!
Öl und Basilikum in ein hohes Gefäß geben und mit einem Stabmixer so fein wie möglich pürieren. Noch besser geht es mit einem Mixer.
Im Kühlschrank 1-2 Tage ziehen lassen.
Das Öl zunächst durch ein feines Sieb gießen. Gut abtropfen lassen und ganz leicht mit einem Suppenlöffel ausdrücken. Es soll möglichst kein Pflanzensaft ins Öl gelangen. Das klappt nicht ganz. Die Flüssigkeit setzt sich dann am Boden ab.
Als nächstes das Öl durch ein Fettfilter (sofern man hat), einen Kaffeefilter oder zur Not durch ein feines Mulltuch (ein kleines Stück alte Windel – nicht größer als 12-15 cm im Durchmesser, sonst bleibt zuviel Öl im Stoff) gießen, dabei aufpassen, dass der Pflanzensaft zurückbleibt.
In eine saubere Flasche gießen.
Auch hier noch mal drauf achten, dass keine wässrige Phase mit in die Flasche kommt. Das ist wichtig, weil das Öl sonst schimmelt. Deshalb auch immer mit sauberen frischen Gerätschaften arbeiten!
Sollte sich am nächsten Tag doch noch ein Bodensatz in der Flasche gebildet haben, lieber noch einmal filtern.
Die Reste des Öls, das noch Reste von Pflanzensaft enthält kann man gekühlt ein paar Tage aufheben und bald verbrauchen.
Das Öl hält sich im Kühlschrank gut 3 Monate.
Zuletzt geändert von UlrikeM am So 6. Aug 2017, 15:05, insgesamt 1-mal geändert.