Mit ein paar ganz kleinen Rezeptänderungen soll es zunächst einmal gut sein.
Dieses Brot zählt für mich zu den 3 besten Broten der letzten 10 Jahre.
Bei Verwendung eines guten 550er Weizenmehles und eines guten Ruchmehles ist dieser Teig trotz der hohen Teigausbeute kinderleicht zu bearbeiten. Da ich bei Alltagsbroten keine wilde Porung mag, hat dieses Brot, wenn man sich an die Rezeptvorgaben hält, eine schön gleichmäßige Porung. Krusten- und Krumenaroma sind außergewöhnlich. Eine sehr lange Frischhaltung zeichnet es ebenfalls aus.
Wie schon des Öfteren angemerkt, macht für mich der Einsatz von Dinkelkraft bei diesem Rezept einen großen Unterschied. Man kann das Rezept auch ohne backen, würde aber doch einmal zu einem Versuch raten.
Prinzipiell backe ich meine Brote alle sehr gerne gut aus; hier achte ich aber ganz besonders darauf.
Anstatt Waldstauden-VKM kann auch normales RVKM verwendet werden, ohne dass das Endergebnis darunter leiden würde.
Falls man sich nicht über die Qualität seiner Mehle sicher ist, dann kann man für dieses Rezept einfach 30 ml weniger Wasser verwenden (TA180).
Ein Tipp: Das geniale bei der ÜNG ist, dass man in einem ganz normalen Haushaltsbackofen problemlos 4 Brote nach einander backen kann ( 2 Stück pro Backgang). Falls man nicht so viel Platz im KS hat, einfach die Hefemenge halbieren (1-1,5 g) und über Nacht bei RT gehen lassen).
Zum Batard geformt
Hier nochmals das Rezept:
Miso-Brot 50 Ergibt 2 Brote zu 800 g TEHauptteig TA186 90 g Roggenmehl 1150 (Adler Mühle)
150 g Waldstaudenrogenvollkornmehl, selbst gemahlen
200 g Ruchmehl (Herrenmühle Aulendorf)
110 g Weizenmehl 550 (Herrenmühle Aulendorf)
250 g Weizenvollkornmehl, selbst gemahlen
670 ml Wasser, kalt
20 ml zur Bassinage
40 g Miso, dunkel (ich habe Mugi-Miso verwendet)
15 g Dinkelkraft
25 g Kartoffelflocken
25 g Flüssigmalz
3 g Hefe
16 g Salz
Hefe, Miso und Malz in 670 ml Wasser auflösen. Restliche Zutaten außer dem Salz zugeben und 5 Minuten kneten. Salz zugeben und das restliche Wasser (Bassinagewasser) nach und nach zugeben und im schnellen Gang zu einem homogenen Teig kneten. TT: 25-26 Grad.
StockgareTeig in eine gut geölte Wanne geben da der Teig ein wenig klebrig ist. Nach 30 und 60 Minuten dehnen und falten und evtl. weitere 30 Minuten gehen lassen, falls sich der Teig überhaupt nicht entwickelt hat. Bei mir ist das trotz der geringen Hefemenge nie der Fall gewesen. Danach den Teig in der Teigwanne bei 5 Grad 12-16 Stdn. ruhen lassen. Der Teig sollte sich verdoppelt haben, falls nicht, noch eine gute Stunde bei RT akkllimatisieren lassen.
StückgareDen Teig in ca. 2 gleich schwere Teiglinge teilen, rund oder/und lang wirken. Gärkörbe gut bemehlen. Mit Schluss nach unten in die Körbe geben. 90-120 Minuten bei 24-27 Grad zugedeckt gehen lassen. Teiglinge, die zu einem Batard geformt werden, mit Schluss nach oben in den Gärkorb legen und vor dem Einschießen 3 x quer einschneiden.
BackenBei 250 Grad mit Schwaden einschießen. Nach 20 Minuten die Temperatur auf 235 Grad senken. Weitere 30-35 Minuten gut ausbacken.
Mehl 800 g - Wasser 690 g - sonstige 144 g - TG: 1634 g
Gutes Gelingen
Manfred
Nachbar fragt: "Hast Du Dein Heu schon hereingeholt?". Bauer antwortet: "Ich hab's noch nicht einmal hinaus gebracht".