Putain ist das ein kompliziertes Rezept!
Normalerweise, wenn man die Inhaltsstoffe kennt, und sich so halbwegs an die Prozedur hält, dann wird das auch was.
Pan de Cristal ist anders. Meine Fresse, ich schwöre euch so ein kompliziertes Rezept habe ich noch nicht gesehen.
Unnötig zu sagen, hingekriegt habe ich es auch noch nicht.
Pan de Cristal ist ein Brot, das äußerst luftig ist. Es besteht fast nur aus superknuspriger rinde und ein kleines bisschen Hohlraum, den man dann wirksam mit irgendwelchen Saucen füllen kann. Die Rinde ist so dünn, sie ist fast durchsichtig.
Passend zum Ursprungsort von Pan de Cristal wäre zum beispiel eine Tomatensauce aus einer großen Tomate, etwas Salz, Olivenöl und einer halben Knoblauchzehe, alles püriert, fertig.
Das Brot selbst:
Es gibt im Netz ein Thermomix rezept, das für mich nicht funktioniert. Erstens habe ich keinen Thermomix, zweitens ist das mit drei oder vier Stunden Arbeit verbunden.
Es gibt ein anderes Rezept von einem Profihersteller, und das versuche ich zurzeit nachzumachen:
Mehl 100% (z.B. 200 gramm)
Wasser 90% (z.B. 180 milliliter)
Salz 2-3% (z.B. 5 Gramm)
Einen Schuss Öl (wenn du gutes Olivenöl hast, nimm es. Wenn du nur Billigkram hast, bevorzuge lieber Sonnenblumenöl, das ist wenigstens nicht gepanscht)
Trockenhefe.
1. Mehl und Salz in die Schüssel,
2. Das Wasser aufteilen in 3/4 und 1/4 vom Wasser
3. Den größeren Teil vom Wasser mit der Hefe mischen damit sie sich auflöst, und ab in die Schüssel
gut mischen lassen, bis das Mehl ein großer Klumpen ist.
4. Dann den rest vom Wasser ganz langsam reintropfen lassen
5. Auf voller power einige Minuten mischen lassen, so lange bis der Teig glänzt. Das soll die Klebstoffe heraus holen.
6. gehen lassen bis der Teig sich verdoppelt.
7. Mit dem Löffel in Baguetteformen geben
8. gehen lassen, aber langsam, bei 20 Grad,damit sich richtig fette Blasen bilden und die Kruste dünn wird. Drei oder vier Stunden einplanen! Hierbei darf der Teig nicht trocken werden.
9. Ofen auf 250 Grad, wenn er heiß ist, den Teig rein
10. Wenn der Teig im ofen noch mal aufgegangen ist, runter auf 200 Grad und dann gemütlich 20 Minuten backen lassen.
11. Was dabei raus kommt, ist noch nicht das Endprodukt. Abkühlen lassen, dank des Öls müsste der Teig drei, vier Tage geschmeidig bleiben. In dem Augenblick wenn es gegessen werden soll, toasten und aufschneiden. Dadurch kriegt es seine Knusprigkeit.
Soweit die Theorie.
Was ICH dabei herausbekomme, sind wohlschmeckende aber äußerst normal aussehende Brote.
Es gibt Rezeptvarianten, da kommt ein Löffel Joghurt mit hinein.
Es gibt Rezeptvarianten, da lässt man zweimal gehen und vor der zweiten Stufe packt man noch mal Wasser und Mehl dazu, im gleichen Verhältnis wie vorher.
Ich habe jetzt meinen fünften Versuch hinter mir, aber die Blasen wollen einfach nicht so sensationell groß werden, gleichzeitig wird die Kruste. Nun. Ja. Normal.
Was mache ich falsch? Hat einer von euch das Brot schon mal erfolgreich gebacken?
Ich habe standard 45er Mehl genommen (ich glaube in Deutschlane 450er Mehl), Wasser aus der Leitung. Ich habe schon gelesen, dass es auf diese beiden Zutaten extrem ankommt: Mein Wasser in der Leitung ist sehr kalkig (ich lebe in Südfrankreich), und das Mehl ist von Lidl. Keine Ahnung, irgendwas mit 8% oder 9% Proteine. Macht das den Unterschied?
Oder muss ich das Brot anders / langsamer / schneller gehen lassen?
Zuletzt geändert von Anderas am Sa 17. Dez 2016, 20:03, insgesamt 1-mal geändert.