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Roggentoasties

Testen von Rezepten und die Erfahrungen, Experimente und Vergleiche

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Roggentoasties

Beitragvon nilli » Di 19. Jul 2016, 17:48

Hallo,
ich wollte mal fragen, ob jemand schon einmal versucht hat, diese Roggentoastbrötchen zu backen, die es immer bei den Discountern gibt (sie heißen meist "Finnkorn" o.ä.). Ich meine NICHT English Muffins bzw. Toasties, sondern diese flachen Roggenhälften, die man auftoasten kann.

VG
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Re: Roggentoasties

Beitragvon BrotDoc » Mi 20. Jul 2016, 10:49

Hallo Nilli,

ich kann nur spekulieren, denn ich habe noch nie Brot beim Discouter gekauft. Die meisten "Roggenbrötchen" oder Roggentoast sind eher Weizenbrötchen oder -toast mit etwas Roggenanteil und Färbemalz.
Hast Du vielleicht eine Packung da, von der Du die Zutaten in der richtigen Reihenfolge abschreiben kannst? Dann kann ich vielleicht versuchen, Dir ein Rezept zu basteln.
Viele Grüße,
Björn
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Re: Roggentoasties

Beitragvon nilli » Mi 20. Jul 2016, 12:22

Hallo Björn,
vielen Dank für Dein Angebot! Also als Zutaten ist folgendes angegeben:

"Roggenerzeugnisse 35% (Roggenschrot, Roggenvollkornflocken, Roggenvollkornmehl), Weizenmehl 23%, Wasser, Zucker, Gerstenmalzsirup, Roggenmalz, Backhefe, Weizengluten, Meersalz, Kartoffelflocken. aus kontrolliert ökologischer Erzeugung"

Sie sehen ungefähr so aus: www.imgrum.net/media/1125385340429886689_1903544184
und man muss sie definitv toasten - ansonsten sind sie viel zu zäh(also praktisch wie English Muffins).

VG
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Re: Roggentoasties

Beitragvon rejo » Mi 20. Jul 2016, 14:34

hmmmmm, wie kommt man da auf 100%?
Bin mal gespannt was BrotDoc dazu sagt.
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Re: Roggentoasties

Beitragvon jerdona » Mi 20. Jul 2016, 15:30

Ha, rejo, da hat Dich das Brotbackforum wohl auch schon ganz auf Bäckerprozente getrimmt!
Die Zutatenliste sind jedoch Prozente im Bezug auf die gesamten Zutaten, also Du hast hier 58% Mehl, dann geschätzte 38% Wasser (= ca. TA 165), bleiben noch 4% für Zucker, Salz, Malz, Hefe und Kartoffeflocken, da dürften 100 % kein Problem sein. ;)
Liebe Grüße
Antje

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Re: Roggentoasties

Beitragvon Fussel » Mi 20. Jul 2016, 17:22

nilli hat geschrieben:Hallo,
ich wollte mal fragen, ob jemand schon einmal versucht hat, diese Roggentoastbrötchen zu backen, die es immer bei den Discountern gibt (sie heißen meist "Finnkorn" o.ä.). Ich meine NICHT English Muffins bzw. Toasties, sondern diese flachen Roggenhälften, die man auftoasten kann.


Du kannst auch normale, also nicht-platte Roggenbrötchen backen, die lassen sich auch prima mit dem Toaster aufbacken. Man muß halt nur einen Brötchenaufsatz verwenden. Ich nehme das immer für meine Frühstücksbrötchen und die werden prima. Und sehen auch noch aus wie richtige Brötchen :katinka
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Re: Roggentoasties

Beitragvon nilli » Mi 20. Jul 2016, 17:31

@ Fussel: Es sollen ja eben keine Brötchen sein...die sind von der Konsistenz ganz anders, sie sollen schon flach und etwas "chewy" sein, wie man sonst bei amerikanischen Keksen sagt ;)
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Re: Roggentoasties

Beitragvon Fussel » Mi 20. Jul 2016, 17:48

Huch, ich dachte, Dir geht's um's Auftoasten. Bin gar nicht auf die Idee gekommen, daß jemand die Konsistenz mögen könnte :lala
Ich find' bei denen vor allem nicht so toll, daß auch die Innenfläche der Krume getoastet wird und dabei an einigen Stellen hart wird und mir dann in den Gaumen piekt. Die Kruste darf gern hart und krachig sein, aber die Krume bittschön nicht...
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Re: Roggentoasties

Beitragvon nilli » Mi 20. Jul 2016, 19:32

ich find sie auch nicht so toll...aber mein Vater liebt sie, und den würde ich gerne überraschen :)
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Re: Roggentoasties

Beitragvon _xmas » Mi 20. Jul 2016, 21:49

Dann kauf ihm doch welche, wenn er genau die mag. Vielleicht wäre er über ein Eigengebäck enttäuscht :ich weiß nichts

Man kann solche Backwaren nicht einfach adaptieren. Es gibt immer noch einige trickige Zusatzstoffe, die nicht deklariert werden müssen, aber sehr viel Einfluss auf das Backergebnis ausüben.

Trotzdem viel Erfolg bei deiner Suche.
Alle sagten: das geht nicht.
Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat´s einfach gemacht.
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Re: Roggentoasties

Beitragvon BrotDoc » Mi 20. Jul 2016, 22:45

Danke, ich mach mir morgen früh mal Gedanken, wie man die nachbasteln könnte. Hast Du vielleicht noch ein Foto oder einen Link zu einem Foto?
Viele Grüße,
Björn
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Re: Roggentoasties

Beitragvon _xmas » Mi 20. Jul 2016, 23:40

Nehmen wir mal dieses und dann schaun mer ma.
Alle sagten: das geht nicht.
Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat´s einfach gemacht.
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Re: Roggentoasties

Beitragvon nilli » Do 21. Jul 2016, 07:23

Ja, genau diese sind es.
Es ist ja nicht so, dass ihm NUR diese schmecke würden. Selbstgemachte aus hochwertigen Zutaten würden ihm noch besser gefallen, dass weiß ich, da ich schon öfter gebacken habe und es immer gut angekommen ist. Es muss ja nicht 100%ig wie das Original sein - nur in die Richtung gehen (und möglichst sogar besser sein ;))
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Re: Roggentoasties

Beitragvon Little Muffin » Do 21. Jul 2016, 10:12

Es ist ja nicht so, dass ihm NUR diese schmecke würden. Selbstgemachte aus hochwertigen Zutaten


Also die von Ulla gezeigten (ein Bioprodukt), machen doch einen ganz guten Eindruck. Ich wüßte nicht, was man da noch an "hochwertigeren" Produkten verarbeiten kann. Es sei denn man hat Biomehle und die sonstigen Bioprodukte aus der Umgebung. Aber wenn man einfach so in den Laden geht und ein paar BIoprodukte kauft, sind die auch nicht hochwertiger. Es ist auch gut, wenn man sich manchmal das Leben einfach einfach macht. ;)
Nur Verrückte hier...Komm Einhorn, wir gehen!

Liebe Grüße, Daniela
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Re: Roggentoasties

Beitragvon BrotDoc » Do 21. Jul 2016, 11:33

So, jetzt bin ich nicht mehr so müde wie gestern abend.

Wenn Du Dir das Rezept auf 1000 g Teiggewicht hochrechnest kommst Du anhand der Angaben auf:

350 g Roggen (als Vollkornmehl, Flocken und Schrot)
230 g Weizen (als Mehl)
410 g Wasser (geschätzt, um Platz für Salz usw. zu lassen)
50 g restliche Zutaten (Salz, Malz, Kartoffelflocken)

Das würde für ein Rezept auf 1000 g Getreideprodukte bedeuten (die Mengen der restlichen Zutaten sind geschätzt):

600 g Roggen (z.B. 400 g Roggenvollkornmehl, 100 g Roggenschrot, 100 g Roggenflocken)
400 g Weizen (z.B. Weizenmehl 1050)
700 g Wasser (TA 170)
20 g Salz
10 g Zucker
5 g Roggenmalz
5 g Gerstenmalz
10 g Kartoffelflocken (wenn vorhanden)
10 g Frischhefe

Das Gluten habe ich weggelassen, wenn Du es bekommst, dann kannst Du noch 10 g zufügen, dann wird der Teig noch bindiger und lässt sich besser formen. Die Mengen sind für 18 Toasties. Je nach Wasserbindungskapazität der Mehle / Schrote verträgt der Teig möglicherweise noch mehr Wasser, für das erste Mal würde ich es aber so wie unten angegeben probieren. Sollte die Teiglinge im Ofen zu bauchig aufgehen, dann brauchts mehr Wasser im Teig. Wenn Du weniger machen möchtest, halbiere einfach alle Mengen, dann werden es 9 Toasties.

Aus diesen Zutaten würde ich folgendes Rezept machen:

Sauerteig:

100 g Roggenvollkornmehl
100 g Wasser (45°C)
10 g Roggen-ASG
Gut vermischen und 12 Stunden reifen lassen.

Quellstück:
200 g Roggenvollkornmehl
100 g Roggenschrot grob
100 g Roggenflocken
20 g Salz
400 g Wasser
Alles gut verrühren und 12 Stunden quellen lassen.

Hauptteig:
Sauerteig, Quellstück
400 g Weizenmehl 1050
200 g Wasser
10 g Zucker
5 g Roggenmalz
5 g Gerstenmalz
10 g Kartoffelflocken (wenn vorhanden)
10 g Frischhefe

Die Zutaten in die Rührschüssel geben und mit dem Kneter für 10 Minuten langsam verkneten. Der Teig sollte Entwicklung zeigen, d.h. ein wenig sich von der Schüssel lösen.
Die Stockgare (=erste Teigruhe) beträgt 60 Minuten.
Den Teig aus der Schüssel auf die bemehlte Arbeitsfläche geben und etwas flach drücken, er dürfte wegen des Roggenanteils etwas klebrig sein, also immer gut bemehlen.
In 18 Stücke von ca. 100 g teilen und diese rund formen, wenn sie sehr kugelig werden etwas flach drücken. Auf Backbleche mit Backpapier legen (2 x 9) und gut 80 Minuten aufgehen lassen. Sie sollten flach werden und auf der Oberfläche Risse zeigen. Während der Gehzeit den Ofen auf 250°C aufheizen.
Wenn sie schön aufgegangen sind in den Ofen einschießen und kräftig ausbacken (20-25 Minuten).

VIEL ERFOLG UND
.adA
:lol:
Viele Grüße,
Björn
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Re: Roggentoasties

Beitragvon moeppi » Do 21. Jul 2016, 11:55

Little Muffin hat geschrieben:
Es ist auch gut, wenn man sich manchmal das Leben einfach einfach macht. ;)

Grundsätzlich haste recht, Daniela ;) . Aber dann dürften wir ja auch nicht backen.
Ich finde es schön, dass Nilli die Mühe auf sich nimmt um dem Vater eine Freude zu machen.

Nilli, berichte bitte wie Björns Brötchen geworden sind.
Björn, hattest du Jetlag?
LG Birgit
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Re: Roggentoasties

Beitragvon nilli » Do 21. Jul 2016, 12:08

@Björn: Vielen, vielen Dank :kl
Das werde ich nächste Woche gleich ausprobieren! Ich bin schon ganz gespannt, was mein Vater sagt :)

Und ja, ich habe Mehle direkt von einer Mühle, die sind schon noch einmal andere Qualität als die Massen-Bioware für die Industrie. Außerdem steckt in den selbstgemachten einfach viel mehr Zeit und Liebe!

VG
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Re: Roggentoasties

Beitragvon Little Muffin » Do 21. Jul 2016, 12:19

Aber dann dürften wir ja auch nicht backen.


Doch, Du weißt doch was in vielen Backwaren an Zusatzstoffen mit verbacken wird und schmecken tun die Sachen auch nicht mehr. Aber hier scheint das Produkt ja in Ordnung zu sein.
Nur Verrückte hier...Komm Einhorn, wir gehen!

Liebe Grüße, Daniela
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Re: Roggentoasties

Beitragvon BrotDoc » Do 21. Jul 2016, 13:02

Nein, keinen Jetlag. Wir waren den ganzen Nachmittag in der Hitze wandern und ich war danach ziemlich kaputt.
Das Rezept sollte erst mal so funktioieren, es ist den Vinschgauer Fladen ja sehr ähnlich, wenn auch mit höherem Weizenanteil. Was da noch an Backmitteln reinkommt wissen wir in der Tat nicht, weil es nicht deklariert werden braucht.
Viele Grüße,
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