So, nun also ich:
Am Samstag gegen 16.00 Uhr die LM aktiviert (feste Version). Gegen 19.30 Uhr hatte sie sich gut verdoppelt. Also ran an den Grundteig. Diesen genau 33 min. mit der Krups KA 9irgendwas geknetet, zur Kugel geformt, ins Schüsselchen zurückverfügt, in den Backofen gestellt und das Lichtlein angelassen... und ein Foto vergessen... so'n Teig kriegt's ja schonmals im Dunkeln mit der Angst zu tun... Das war so gegen halb 9 am Abend.
Sonntag wollte ich so gegen 10 den Ofen für die Brezeln und Brötchen vorheizen, dafür musste der Teig samt seiner Schüssel in den anderen Backofen umziehen (ich habe insgesamt 3 Backöfen)... Backofen auf, Schüssel samt Grundteig rein, Licht an... und wieder ein Foto vergessen...
Der Teig stand inzwischen schon über 12 Stunden warm, gemütlich und hell... aber mir trieb sein augenscheinlich unverändertes Aussehen dann doch die Sorgenfalten auf die Stirn...
Gegen 13 Uhr, Brezeln und Brötchen waren gebacken und hinlänglich verköstigt, sah ich mich mit der Frage konfrontiert "wag ich's oder wag ich's nicht?". Ich hab mich für ersteres entschieden, auch wenn dieses kleine Scheisserchen von Grundteig sich nicht mal ansatzweise bequemt hatte, sich zu verdreifachen. Wenn ich von verdoppelt schreiben würde, würde ich mich schon wie eine Hochstaplerin fühlen.
Also ran an den Hauptteig: Die Rosinen badeten seit Freitag in der Neige eines ordentlichen Brandys, da Rum aus und Marsalla bei mir in die Sosse kommt, die Succade und das Orangeat habe ich im Blitzhacker mit etwas Zucker bis zur Unkenntlichkeit pulverisiert, da ich den Geschmack zwar mag, aber ich mich schüttel, wenn ich auf größere Stücke beisse. Den Hauptteig gemäss Rezept ca. 35 min. geknetet, dann - bereits auf der Arbeitsfläche - vorsichtig die Rosinen untergeknetet plus meine bäckerische Freiheit durch die Zugabe von 60 g gestifteten Mandeln ausgelebt, ein halbwegs kugeliges Gebilde geformt und ihm eine halbe Stunde Entspannung gegönnt. Und... kein Foto vergessen...
Nach diesem kleinen Abstecher in die Welt der Wellness wollte ich den Teig eigentlich in zwei gleiche Teile portionieren... eigentlich... ich denke, das muss ich noch fleißig üben... rundgewirkt, in die Papierformen verfrachtet und ab damit in den Backofen; zum Wohlfühllicht gab's die große wasserbefüllte Tasse für's Wohlfühlklima.
Das Foto entstand im übrigen kurz vor 20 Uhr, nachdem die Formen seit ca. 14.30 Uhr im Backofen das milde Feuchtraumklima genossen und der Teig in der Zeit ca. 3 cm in den Formen geklettert war. Keine Ahnung, aber in dem Moment musste ich unwillkürlich an Ziegelsteine denken. Raus aus dem Ofen, den aufgeheizt, in der Zeit durften die zwei Teiglinge Haut ansetzen, die wurde mit der Rasierklinge eingeschnitten, Butter drauf und ab damit in den heißen Ofen. Ich habe mich vor den Ofen gesetzt... das Programm war deutlich spannender als im TV... was für ein enormer Ofentrieb... wow...
Nach dem Backen das lustige Konstrukt mit den Schaschlikspießen... doof nur, dass sich insgesamt nur drei Spieße fanden... also durfte der große Panettone kopfüber, der kleinere musste sich hinstellen.
Und hier nun der Anschnitt... sagen wir mal so: ich bin nicht unzufrieden. Der Geschmack überzeugt auf jeden Fall. Wird wieder so gemacht. Die Konsistenz, fluffig, wattig... und auch am nächsten Tag sehr angenehm. Der kleine P. ist bereits vernichtet, der Größere ist zwar bereits zur Hälfte alle, der Rest davon schön in Alufolien verpackt.
Eigenkritik: Für ihre vergleichsweise Winzlingsgröße waren sie zu lange im Ofen, auch wenn ich nach der 1. halben Stunde bereits das Mäntelchen aus Aluminiumfolie über sie gedeckt habe. Aber ich denke, eine Kerntemperatur von knapp 95 Grad ist einfach too much. Knapp 90 Grad hätte völlig gereicht. Auch denke ich, dass es dem Ganzen nicht schaden würde, wenn man da zwischen Entspannungsphase und Gare in der Form noch eine kleine Buttertour (ca. 100 bis 140 gr.) zwischenschiebt.