Brotbackforum - Die Hobbybäckerei - Alles rund ums Hobby-Brotbacken

[Little Muffin]

Ehrlich gesagt, sehe ich gar keinen Sinn darin z.b. aus den Perlen 1Liter Lauge herzustellen um sie dann aufzubewaren. Eine Dose Laugenperlen hält extrem lange, bei mir jetzt schon 2-3 Jahre, wobei ich nicht so oft Laugengebäcke mache. Zudem ist dann noch ein zusätzliches großes Gefäß im Schrank, dass unnötig Platz weg nimmt.

Wieviel Wärme beim Anrühren entsteht kann ich nicht sagen, bei meinem 100ml ist das nicht merkbar.

[_xmas]

Wie wäre es denn mit Bagels?

Spätzchen, die Idee ist abgespeichert - das können wir dann an anderer Stelle vertiefen

[Werner33]

Hallo beisammen,

der Umgang mit Natronlauge ist nicht ganz ungefährlich, aber bei Beachtung einiger Sicherheitsegeln gut beherrschbar.

Mein Wissensstand zur Zeit:

Natronlauge muß als Sondermüll entsorgt werden, und darf nicht in die Kanalisation eingeleitet werden.

Persönliche Schutzausrüstung Laugenbeständig:

Dichtschließende Augenschutzbrille.
Handschuhe.
Schürze.
Gummistiefel.
Kopfbedeckung.
Resistente Arbeitskleidung
Beim Auftreten von Dämpfen, Atemschutzmaske
Sicherheitdatenblatt in unmittelbarer Nähe aufbewahren

Natronlauge niemals mit Zink, Aluminium und Zinn in Verbindung bringen Explosionsgefahr
Immer erst Wasser dann die Lauge einbringen beim verdünnen.
Natronlauge greift Farbe und teilweise Kunststoff an.

Genaue Infos:

http://www.wibarco.de/downloads/product ... 19-SDB.pdf

http://www.agfdt.de/loads/bt07/kelleabb.pdf

Gruß Werner

[Werner33]

Moin Moin,

diese WE möchte ich ja unter anderem Käsestangen backen.
Ursprünglich hatte ich die Absicht einen Liter Lauge in einer Jena-Glas Schüssel anzusetzen. Nach Ebbis Post laß ich das dann wohl besser. Aber echte Tupperware habe ich nicht.
Geht auch eine Eisdose? Ich sammele die leeren Eisdosen um darin wieder etwas einzufrieren und habe reichlich davon. Auch in verschiedenen Volumina.
Da ich keine Kinder im Haus habe, werden auch keine mehr kommen, mache ich mir um die Lagerung nicht so den Kopp. Trotzdem stelle ich mir und Euch die Frage ob ich die Lauge in der Eisdose auch lagern kann?

Zu den Handschuhen, kann ich da die Einmalhandschuhe aus dem Krankenhaus benutzen?
Davon habe ich reichlich, die Diakonie läßt die gerne bei mir stehen...
Eine Schutzbrille habe ich auch. Ursprünglich gekauft weil ich über Kopf einen Ast abgesägt habe, denke ich, dass die ausreichen wird.

Nur gut, dass ich keine Zuschauer haben werde....

Hallo,

Einmalhandschuhe vom Krankenhaus dürften nicht ausreichen, außer diese erfüllen folgende Kriterien:

Auswahl des Handschuhmaterials unter Beachtung der Durchbruchzeiten, Permeationsraten und der
Degradation.
· Handschuhmaterial
Handschuhe aus PVC
Empfohlene Materialstärke: ca. 0,7 mm
· Durchdringungszeit des Handschuhmaterials Durchdringungszeit >480 min

Gruß Werner

[steinbackofenfreund]

...Gummistiefel ...

Jepp! Lasst doch mal bitte die Kirche im Dorf!

Ich habe schon soviel mit Natronlauge gebacken, aber Gummistiefel zählten bisher noch nicht zu meiner PSA.

Schutzbrille (verwende ich auch nicht), Einmalhandschuhe und ein wenig Zeitungspapier zum Schutz der Arbeitsplatte sollten ausreichen.

NaOH bis 4% ist noch einigermaßen sicher händelbar.

Bei höherer Konzentration sieht das Ganze aber sicher ganz anders aus.

Ich stelle meine Natronlauge auch aus den Perlen von Teeträume her. Dafür verwende ich ein hitzebeständiges Glasgefäß. Übermäßige Hitzeentwicklung konnte ich bisher in keinster Weise feststellen, da ich die Gesamtmenge der Natronperlen in kleinen Einzelportionen ins Wasser einrühre.

[steinbackofenfreund]

...Einmalhandschuhe vom Krankenhaus dürften nicht ausreichen, außer diese erfüllen folgende Kriterien:

Auswahl des Handschuhmaterials unter Beachtung der Durchbruchzeiten, Permeationsraten und der
Degradation.
· Handschuhmaterial
Handschuhe aus PVC
Empfohlene Materialstärke: ca. 0,7 mm
· Durchdringungszeit des Handschuhmaterials Durchdringungszeit >480 min

Gruß Werner

Wer hat die Hände 8 Stunden ununterbrochen in der 4%-igen Lauge?????

[Ebbi]

mir ging es genau so wie Lenta, dass einige Posts doch sehr sorglos rüber kamen, als ob Natronlauge überhaupt nichts gefährliches ist.

Ich mach keinen Aufstand drum, ich will auch niemand Angst vorm Brezelbacken machen, mir gings einfach da drum, hinzuweisen dass Natronlauge schon was gefährliches ist aber wenn man ein paar einfache Grundregeln einhält, so gut wie nichts passieren kann.

Auch Daniela hat das nett geschrieben wie leicht man sich ablenken lassen kann, wenn man von hinten angequatscht wird. Genau so passieren eben viele Unfälle auch wenn man genau weiß mit was man umgeht - nein keine Schilderungen mehr...

@Nadja
Tu*schüsseln eignen sich sehr gut dafür. Und lieber mit einem Heidenrespekt rangehn als zu sorglos.

@Andreas
was willst du denn mit einem Liter Lauge anfangen? 100 Brezeln auf einmal backen?
Ich sehs auch so wie Daniela, lieber eine kleine Menge anmachen und nichts aufbewahren. Natronlauge kannst du in allen PE (Polyethylen)-Kunststoffbehältern lagern.
Bei den Handschuhen kommt es auf die Dicke an wie lange sie durchhalten aber das merkt man gleich wenn die Lauge durchkommt. Gummihandschuhe aus Nitril- oder Butylkautschuk gehn aber auch etliche "Billigeinweghandschuhe - muss man einfach ausprobieren.

Ergänzend ist noch zu sagen dass Natronlauge einige Metalle sehr liebt und sehr heftig damit reagiert: Aluminium, alle anderen Leichtmetalle, Zinn, Zink, Kupfer und Legierungen, in denen diese Metalle enthalten sind.
Bei der Reaktion ensteht Wasserstoff das mit Luft zusammen eine explosive Mischung ergeben kann.
Edelstahl ist dagegen kein Problem.

Die Wärmeentwicklung ist insgesamt eher gering, meine 200 g werden lauwarm, weil sich ja die Wärme in der Lösung gleichmäßig verteilt. Aber an den Grenzflächen, wo die Perlen aufs Wasser treffen wird es sehr heiß und wenn dann genau an der Stelle ein Haarriss im Glas ist, kann das ausreichen, das Glas zum zerspringen zu bringen.

@Werner
das ist die Schutzausrüstung wenn man mit 30% Lauge oder Ätznatron arbeitet und die in Großmengen, für Labormaßstab größer 1 Liter, verdünnt.

Bei "haushaltsüblichen" Mengen, reicht eine Schutzbrille und Handschuhe aus.

Entsorgung: Ätznatron (die Perlen) und die 30%ige Natronlauge sind Sondermüll.
Kleinmengen der 3-4% igen Natronlauge können verdünnt ins Abwasser gegeben werden, hier ist die Konzentration niediger als wenn man mit Rohrreiniger rumhantiert hat.


@Sperling und Ulla
ich mach Bagels und Laugengebäck

[iobrecht]

So langsam nimmt diese Diskussion obskure Formen an.

Es gibt außer Brezelbacken noch einiges an Tätigkeiten im Haushalt, die bei sorgloser Handhabung gefährlich werden könnten. Schon das triviale Nudelkochen kann bei fehlender Sorgfalt zum Desaster werden wenn man bedenkt was ein großer Topf mit sprudelnd kochendem Wasser anrichten kann oder das Gemüseschnippeln mit einem scharfen Messer oder besonders zu beachten für uns Hobbybäcker, an einem auf Maximaltemperatur aufgeheizten BO kann man sich ganz schön weh tun wenn man nicht aufpaßt.
Aber ist das ein Grund für uns auf diese Tätigkeiten trotz ihrer lauernden Gefahren zu verzichten?

Ich habe nie behauptet, dass man mit der ätzenden Lauge nicht sorgsam oder respektlos umgehen soll. Es gibt aber auch keinen Grund hier Panik zu verbreiten. Wenn man die nötige Sorgfalt beim Umgang walten läßt kann wirklich nichts passieren.

Ich benutze die Lauge mehrmals. Ich setze 500 ml an und schütte den Rest in ein 400 ml Twist off Glas und stelle sie in meinem Vorratsraum ganz hinten ins Regal. Das Glas habe ich mit einem Etikett beschriftet. So kann wírklich nichts passieren. Wenn kleine Kinder im Haus sind muß man das Glas einfach so verstauen, dass sie nicht dran kommen. Das muß man mit Medikamenten oder scharfen Putzmittel ja auch tun.

Also, lasst euch also nicht verängstigen. Selbstgebackene Laugenbrezeln sind einfach zu lecker um wegen irrationaler Ängste darauf zu verzichten.

[steinbackofenfreund]

So langsam nimmt diese Diskussion obskure Formen an.

Es gibt außer Brezelbacken noch einiges an Tätigkeiten im Haushalt, die bei sorgloser Handhabung gefährlich werden könnten. Schon das triviale Nudelkochen kann bei fehlender Sorgfalt zum Desaster werden wenn man bedenkt was ein großer Topf mit sprudelnd kochendem Wasser anrichten kann oder das Gemüseschnippeln mit einem scharfen Messer oder besonders zu beachten für uns Hobbybäcker, an einem auf Maximaltemperatur aufgeheizten BO kann man sich ganz schön weh tun wenn man nicht aufpaßt.
Aber ist das ein Grund für uns auf diese Tätigkeiten trotz ihrer lauernden Gefahren zu verzichten?

Ich habe nie behauptet, dass man mit der ätzenden Lauge nicht sorgsam oder respektlos umgehen soll. Es gibt aber auch keinen Grund hier Panik zu verbreiten. Wenn man die nötige Sorgfalt beim Umgang walten läßt kann wirklich nichts passieren.

Ich benutze die Lauge mehrmals. Ich setze 500 ml an und schütte den Rest in ein 400 ml Twist off Glas und stelle sie in meinem Vorratsraum ganz hinten ins Regal. Das Glas habe ich mit einem Etikett beschriftet. So kann wírklich nichts passieren. Wenn kleine Kinder im Haus sind muß man das Glas einfach so verstauen, dass sie nicht dran kommen. Das muß man mit Medikamenten oder scharfen Putzmittel ja auch tun.

Also, lasst euch also nicht verängstigen. Selbstgebackene Laugenbrezeln sind einfach zu lecker um wegen irrationaler Ängste darauf zu verzichten.

... und nun lasst uns "echtes" Laugengebäck backen.

[BrotDoc]

Es gibt außer Brezelbacken noch einiges an Tätigkeiten im Haushalt, die bei sorgloser Handhabung gefährlich werden könnten. Schon das triviale Nudelkochen kann bei fehlender Sorgfalt zum Desaster werden wenn man bedenkt was ein großer Topf mit sprudelnd kochendem Wasser anrichten kann(...)

Danke, Inge!
Besser kann man es nicht beschreiben, meine ich.
Und nun laßt uns wieder backen, gerne auch Laugengebäck

[Lenta]

Inge, wie Ebbi schon schrieb, mir kamen lediglich einige posts etwas zu sorglos vor, weder will ich die Lauge verteufeln noch irrationale Ängste schüren noch jemanden vom backen damit abhalten.
Auf Gefahren hinweisen bedeutet noch keine Hysterie.
Nun sind ja dank dieser Diskussion nun wirklich alle Aspekte angesprochen und ein Laugenneuling kann sich doch ein gutes Bild machen denke ich.
Mehr wollte ich nun nicht und ich denke jeder hat seinen Standpunkt mehr als deutlich gemacht.

[Backwolf]

Ich sehe schon, ich backe nicht nur anders wie Ihr sondern händel die Sache auch anders. 1 Liter Lauge ist das minimum bei mir, auch hat es nicht qualitativ guten Plastikteile angegriffen - selbst wenn die Lauge bei mir mittlerweile 9 Monate alt ist und ich immer wieder das Gleiche Gefäß nehme. Gebäck mit Lauge bepinseln oder sie in ein ein bischen Lauge laufend herumdrehen ist nicht meine Welt, Gebäcke werden bei mir ein paar Sekunden gebadet wie es nun mal gemacht wird und kurz und heiß gebacken.

Vielleicht sollten manche in der Tat das backen von Laugengebäck lassen oder im Taucheranzug mit Schnorchel - es könnten sonst Spritzer beim Atmen in den Rachen kommen. . Sicherlich sollte man konzentriert und vorsichtig mit Laugen und Schadstoffen umgehen, aber wie bei manchen Postings geschrieben ist dieser Thread mehr abschreckend als anregend für Anfänger in Sachen Laugengebäck.

Nun,ich backe nicht im Grossbetrieb mit all seinen Gefahrenquellen usw., ferner soll es Türen geben die man auch mal für 3 Minuten schließen kann um konzentriert arbeiten zu können.

Ziehe mich nun zurück und lasse Euch werkeln wies es beliebt.

[iobrecht]

Sicherlich sollte man konzentriert und vorsichtig mit Laugen und Schadstoffen umgehen, aber wie bei manchen Postings geschrieben ist dieser Thread mehr abschreckend als anregend für Anfänger in Sachen Laugengebäck.

@wopa, da bin ich ganz deiner Meinung. In einigen Beiträgen wurde die Panik so richtig hochgepuscht und man könnte zu der Ansicht gelangen man würde mit atomarem Sprengstof hantieren statt mit einer relativ harmlosen niedrigkonzentrierten Brezellauge

So bekommt man Anfänger bestimmt nicht dazu sich an Laugengebäck zu wagen. Man erschreckt sie eher als sie zu animieren es selbst zu versuchen.

Man sollte einfach die Relation nicht aus den Augen verlieren.

[Little Muffin]

Das stimmt allerdings, Berichte von zerspringenden Glasschalen und ganzen Laugenduschen sowie das versehendliche Trinken und der daraufhin folgende Tod sind ganz schöne Horrorszenarien. Dabei finde ich es viel gefährlicher - und das ist schon oft passiert- wenn wir über Ätzlauge sprechen und auf einmal ein Beitrag mit der Lauge aus normalesm Haushaltsnatron auftaucht und deren Handhabung. Wenn dann evtl. jemanden dabei hat, der blos quer liest....

[Backwolf]

@Inge

Eben, kenne keine Hausfrau die solche Gedanken bei den Haushaltsmittel haben wenn sie mit Rohrreiniger, Kalkreinigungsmittel, Grillreiniger und Toilettenreiniger handieren.

[Little Muffin]

Solange sie sie nicht in Trinkflaschen füllt.

[Backwolf]

Solange sie sie nicht in Trinkflaschen füllt.

Jau, aber auch das soll es geben wie Natronlauge in Saft- oder Mineralwasserflaschen möglichst noch ohne entsprechende Beschriftung.

[Lenta]

Also ich finde es ja erfreulich das ihr euch amüsiert, sich allerdings über den Tod eines Menschen, auch wenn ihr ihn nicht kanntet, lustig zu machen und Kalauer abzulassen finde ich persönlich sehr unter der Gürtellinie und lässt doch tief blicken.

Aber Hauptsache ihr fühlt euch gut dabei

Sehr nachdenkliche und traurige Grüße

[Backwolf]

Gibt es einen aktuellen Fall, der so was fertig gebracht hat ?

[Lenta]

Wie meinst du das, wopa? Ich habe nicht gelogen oder so, wenn du darauf hinaus willst. Und wieso das aktuell sein muss um bei dir Empathie auszulösen erschließt sich mir nun nicht.

Egal, war ja eigentlich nur als Gegenpol zu den allzu sorglosen Beiträgen gemeint.