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Was lief schief?

Hier soll ein Nachschlagewerk entstehen.
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Was lief schief?

Beitragvon LieLi » So 15. Mär 2020, 21:02

Hallo ihr Bäckermeister,
Ich habe mich heute an das Ferment-Weizen-Mischbrot von Brotdoc gewagt, aber etwas abgewandelt, da ich mit wilder Hefe backen wollte und kein Roggenmehl 1370 und kein Weizenmehl T110 habe.
Dass es entsprechend anders werden wird als das Original war mir natürlich klar, aber da lief noch was anderes schief...

Entsprechend der Anleitung von Bernd‘s Bakery habe ich gute 100g des Mehls mit 100g Hefewasser vermischt und stehen gelassen bis sich ordentlich was am Volumen getan hat. Wie angegeben über Nacht war das nichts, eher 16h bei nachts 19 Grad, tagsüber dann 23 Grad.

Dann nach dem Brotdoc-Rezept vorgegangen (LM war frisch aufgefrischt und nicht aus dem Kühlschrank, dafür aber kühleres Wasser verwendet). Wasser habe ich etwas reduziert wegen der anderen Mehltypen.
Anschließend in der Teigwanne gute 1,5h länger stehen gelassen als angegeben, weil ich auf die vielen Gärbläschen gewartet habe. Die waren aber weder nach 3h, noch nach 4h oder dann 5,5h da.

Der Teig war dann sehr, sehr weich. Mit straff Rundwirken und tief einschneiden war’s eher nichts mehr. :gre Entsprechend sehr breit gelaufen, arg ungleichmäßige Porung und Krume teils sehr dicht.

Ich vermute mal, dass der Vorteig zu lange gegangen ist, der Hauptteig auch zu lange stand und ich evtl. immer noch zu viel Wasser im Teig hatte.

Bild

Würde mich über Hinweise freuen. Schmecken tut‘s nämlich recht gut.
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Re: Was lief schief?

Beitragvon Keufje » So 15. Mär 2020, 21:45

und es sieht auch gut aus.
Tolle Porung.
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Re: Was lief schief?

Beitragvon hansigü » Mo 16. Mär 2020, 10:10

LieLi, deine Vermutung ist richtig, durch die lange Zeit war der Teig durch die Mo's zu stark abgebaut, wir sagen auch "abgefressen" . Dem Teig war es sicherlich auch zu kühl, deshalb brauchte er so lange, nehme ich an.
Gruß Hansi


In der Not isst der Bauer die Wurs(ch)t auch ohne Brot!
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Re: Was lief schief?

Beitragvon LieLi » Mo 16. Mär 2020, 11:22

Danke für den Hinweis!

Was ist denn eine gute Temperatur? Der Hauptteig stand bei 23-25 Grad und trotzdem kaum Gärbläschen. An Hefe und LM lag‘s eher nicht, denn die Baguettes damit sind gut aufgegangen trotz sehr weichem Teig.

Raumtemperatur ist bei uns tagsüber um die 21 Grad, nachts 19 Grad. Direkt auf der Heizung geht’s Richtung 23 Grad und in der Küche mit Kochen, Espressomaschine und Co sind es rund 25 Grad.
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Re: Was lief schief?

Beitragvon littlefrog » Mo 16. Mär 2020, 11:36

LieLi, bei mir ist der Sauerteig, die wilde Hefe, die LM bei mindestens 28 Grad im Backofen mit eingeschalteter Lampe. 19-23 Grad, da geht bei mir auch nix!
Liebe Grüße, Susanne (das Fröschlein, quaak) :BBF

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Re: Was lief schief?

Beitragvon LieLi » Mo 16. Mär 2020, 16:07

Ja, vermutlich hast du recht... ich lese nur so häufig in den Rezepten „bei Raumtemperatur“. Und das sind ja nun wirklich keine 28-30 Grad.

Aktuell jetzt z.B. bei diesem Rezept hier: http://wildes-brot.de/kompromissbrot
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Re: Was lief schief?

Beitragvon heimbaecker » Mo 16. Mär 2020, 23:33

mein Erfahrungswert für Weizensauerteigbrot ohne Hefe ist eine Teigtemperatur 27-28°C und die Temperatur sollte in den 2-3 h Gehzeit auch nicht darunter abfallen, ich stelle die Teiugwanne meist in den auf ca. 30°C angewärmten Ofen.
Viele Grüße
Christoph


http://www.heimbaecker.de
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Re: Was lief schief?

Beitragvon LieLi » Di 17. Mär 2020, 09:13

So, Vorteig mit wilder Hefe und Sauerteig stand jetzt 16h bzw. 12h bei 23-24 Grad auf der Heizung und sieht so aus: Bild

Definitiv besser als beim letzten Brot!

Jetzt geht’s für 90min bei 28-30 Grad in den Backofen. Mal sehen...

Dafür war ich mir jetzt beim Dinkel unsicher wegen der Knetdauer. :? Brot backen ist echt eine Wissenschaft für sich!
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Re: Was lief schief?

Beitragvon UlliD » Di 17. Mär 2020, 13:31

DerST im Weckglas sieht doch gut aus :top
Liebe Grüße vom Ulli aus Forst
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Re: Was lief schief?

Beitragvon LieLi » Di 17. Mär 2020, 15:29

Das links ist der Sauerteig (16h), rechts die wilde Hefe (12h). Ich hatte oben im Text die Reihenfolge vertauscht.

Hab’s jetzt nach 4h statt 12-18h im Kühlschrank (7 Grad) gebacken und es ist trotzdem wieder zu breit gelaufen. Krume passt noch, also vielleicht zu viel Wasser?

Bild

Bild
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Re: Was lief schief?

Beitragvon UlliD » Di 17. Mär 2020, 16:44

Beim nächsten Versuch weniger Wasser nehmen. Die Wassermengen in den Rezepten können nie 100% passen, jedes Mehl ist anders.
Liebe Grüße vom Ulli aus Forst
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Re: Was lief schief?

Beitragvon _xmas » Di 17. Mär 2020, 19:18

Ich knete fast immer mit 90-95% des Schüttwassers und gebe den Rest oder auch mehr, wenn erforderlich, schlückchenweise dazu. Wir kennen die Mehle nicht so gut, um sicher zu sein, wieviel Wasser sie aufnehmen, aber durch diese Methode tasten wir uns heran und können damit die Teigkonsistenz steuern.
Bei Dinkelmehl ist es noch mal anders. Es ist empfindlich und reagiert gerne auf zuviel Wasser und z.B. hohe Knetgeschwindigkeiten.
Ich habe mir deshalb bei Dinkelteigen die Intevallknetung angewöhnt.
Wer, wie Irmgard, gute Kentnisse besitzt, um Teigeigenschaften und -beschaffenheiten zu erkennen, wird mit dieser Problematik gut umgehen können.
Alle sagten: das geht nicht.
Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat´s einfach gemacht.
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Re: Was lief schief?

Beitragvon LieLi » Di 17. Mär 2020, 20:22

Ist es denn zu viel Wasser? Oder kann es auch an zu langer Gare gelegen haben? Aufgerissen ist ja an der Kruste nicht wirklich was, sondern nur auseinander gelaufen, sodass es ja kaum noch Ofentrieb gegeben haben kann, oder?
Zu lange kneten kann durchaus auch sein. Im Rezept stand „bis sich der Teig vom Boden löst“. Das hat er trotz sehr langer Knetzeit nicht getan.

Die Krume ist sehr, sehr lecker. Es gibt auch keine Krümel beim Schneiden wie sonst oft.

Könnte ich es im Topf backen, sodass es nicht so breit läuft? Oder geht es dann auch nicht in die Höhe?
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Re: Was lief schief?

Beitragvon _xmas » Di 17. Mär 2020, 21:25

Könnte ich es im Topf backen, sodass es nicht so breit läuft?

Eine sehr gute Idee.
Alle sagten: das geht nicht.
Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat´s einfach gemacht.
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