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Sauerteigansatz mit Nachtreife

Hier soll ein Nachschlagewerk entstehen.
Schreib bitte hier Eure Tricks und Tipps rein.

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Sauerteigansatz mit Nachtreife

Beitragvon Tango-Ulrike » Mi 29. Nov 2023, 20:48

Wahrscheinlich gibt es hierzu schon einige Posts, die ich nicht gefunden habe...

Normalerweise arbeite ich mit einem Levin, den ich nach mehrmaligem Füttern am Vortag, am Backtag noch einmal füttere 1:1:1 und nach ca 3h ist er backbereit.

Doch sobald ich mich auf einen Sauerteigansatz von 1:10:Wasser (mal mehr mal weniger) einlasse,
ist mein Sauerteig nicht erst nach 12h oder länger (z.B. bei Salzsauerteig) reif, sondern schon mitten in der Nacht. Das entdecke ich immer beim nächtlichen Badgang. ;)
Beim Markgräfler Saatenbrot hätte eigentlich das große Glas genügend Platz für eine Verdopplung gehabt, aber bei meinem nächtlichen Kontrollgang (Start um 21:30) wollte es sich gerade aus dem Glas im B&T breit machen, ich konnte gerade noch 1/3 abschöpfen in ein neues Glas. Bei diesem Rezept soll der Sauerteig 18-24h mit dem Salz reifen. Deswegen hatte ich mir eigentlich auch keine großen Sorgen gemacht.
Am nächsten Morgen nach ca 13h Reifezeit ging die Wölbung in beiden Gläsern in die Gerade und ich habe somit schon (wieder) frühzeitig mit dem Backen angefangen.

Bei Sauerteigansätzen mit 12h Reifezeit nehme ich seit langem sicherheitshalber immer nur die Hälfte vom angegebenen Sauerteig.

Da mir diese nächtlichen Aktivitäten den Schlaf rauben :eigens suche ich nach einer Lösung.
Versucht habe ich schon tagsüber diese 12h zu beobachten, aber dann muss der Sauerteig 1 Nacht im Kühlschrank verbringen vor der Verarbeitung, außerdem bin ich zwecks Kontrolle dann auch zu sehr ans Haus gebunden big_haare .

Wie sind eure Erfahrungen, was kann ich verbessern? :cry:
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Re: Sauerteigansatz mit Nachtreife

Beitragvon hansigü » Mi 29. Nov 2023, 21:20

Ulrike, der gereifte Sauerteigansatz hat eine Verabeitungstoleranz, in der er ohne Qualitätsverlust verarbeitet werden kann. Natürlich ist es besser, wenn er verarbeitet wird, sobald er reif ist. Aber zwei - acht Stunden beim Einstufensauer ist überhaupt kein Problem und der Salzsauer kann noch viel länger warten. Hier gibt´s Info´s zu den verschiedenen Saierteigführungen.
Gruß Hansi


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Re: Sauerteigansatz mit Nachtreife

Beitragvon Tango-Ulrike » Mi 29. Nov 2023, 21:28

super, danke Hansi, die Seite kannte ich noch nicht. Ich werde es gründlich erlesen :)
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Re: Sauerteigansatz mit Nachtreife

Beitragvon northernlight » Do 30. Nov 2023, 19:24

Moin Ulrike,
du schreibst, dass du den Sauerteig im B&T stehen hast. Das ist doch eine Gärbox, richtig? Welche Temperatur stellst du da ein?
Ich stelle nur mein ASG nach dem füttern für eine paar Stunden in die 26-29 Grad warme Gärbox. Danach kommt er in den Kühlschrank.
Wenn ich einen Sauerteig für ein Brot ansetze (mit 10% ASG vom Mehl) steht dieser 12-16 Stunden bei Raumtemperatur (ca. 20-22 Grad, jetzt im Winter). Das passt eigentlich immer ganz gut.
Könnte mir vorstellen, dass du deinen Sauerteig zu warm führst und er deshalb schon so schnell „reif“ ist.
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Re: Sauerteigansatz mit Nachtreife

Beitragvon Tango-Ulrike » Do 30. Nov 2023, 21:02

Hallo Nordlicht, ja, normalerweise fütter ich meinen Sauerteig 1:1:1 (manchmal auch weniger Ansatz) bei 28° im B&T, danach kommt er in den Kühlschrank.
Wenn ich mein Lieblingsbrot nach Chad Robertson backe (in verschiedenen Variationen) setze ich am Backtag die passende Sauerteigmenge bei 28° in den B&T, je nach Anstellgutmenge dauert es bis zum Pik dann 3-5h ca. und dann geht es gleich los mit der Backerei. So bin ich bis jetzt immer gut gefahren. Meist lasse ich den reifen Sauerteig auch noch einen Schwimmtest machen.

Bei meiner Frage beziehe ich mich auf längere Sauerteigführungen incl den Monheimer Salzsauer wie beim Markgräfler Saatenbrot, mit weniger Sauerteigansatz und längerer Reifezeit. Hier halte ich mich an die vorgegebenen Temp (dank des B&T), also im besagten Fall habe ich mit 30° begonnen und zu als ich ins Bett ging (2h später) habe ich den B&T ausgeschaltet, wir haben ca 20°. Also zu warm kann es nicht gewesen sein. Aber danke des Einwurfes, es hätte natürlich eine Fehlerquelle sein können.
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Re: Sauerteigansatz mit Nachtreife

Beitragvon Tango-Ulrike » Do 30. Nov 2023, 21:27

hansigü hat geschrieben:Ulrike, der gereifte Sauerteigansatz hat eine Verabeitungstoleranz, in der er ohne Qualitätsverlust verarbeitet werden kann. Natürlich ist es besser, wenn er verarbeitet wird, sobald er reif ist. Aber zwei - acht Stunden beim Einstufensauer ist überhaupt kein Problem und der Salzsauer kann noch viel länger warten. Hier gibt´s Info´s zu den verschiedenen Saierteigführungen.


Hallo Hansi, ich habe nachgeforscht und die verschiedenen Koryphäen haben leicht unterschiedliche Reifezeiten für den Monheimer Salzsauer (für den ich mich gerade begeistere).
Neben dem von dir geposteten Merkblatt mit 14-18h
ist Dietmar von homebaking der Meinung https://www.homebaking.at/mohnheimer-salzsauer-verfahren/ die Reifezeit solle 18h betragen. Hier lese ich zum einzigsten Mal auch eine Zeitangabe zur Tempabsenkung von 33° auf 20°- nämlich 6h.
Lutz von Plötzblog https://www.ploetzblog.de/baeckerlatein/monheimer-salzsauer-verfahren/id=612dd0e5ce003c0e5b2188f7 gibt eine Reifezeit von 12-16h an bei einer Temp von 35° fallend auf 20°-25°.
Ich hatte mal den Schünemann aus der Bücherei und hier steht eine Reifezeit von 18-25h von 35° fallend auf 20°.
:?
Beim Markgräfler Saatenbrot kommen nur 10% statt 20% RoggenASG zum Einsatz, dadurch verlängert sich die Reifezeit auf 18-24h, was allerdings schon wieder der Schünemann-Quelle allerdings mit 20%ASG entspricht.

Also nach diesen nicht einheitlichen Angaben werde ich beim nächsten Brot nächste Woche einen klassischen Monheimer Salzsauer ansetzen mit 20% ASG Temp 30° fallend auf 20°(Ausschalten B&T wenn ich ins Bett gehe) und dann vermeide ich nächtliche Kontrollgänge. Nach der durchschnittl. Zeit der ganzen Koyphäen von errechneten 16- 17h werde ich den Sauerteig besichtigen, fotografieren und verbacken, das Resultat wieder fotografieren und hier einstellen zur Korrektur. Ich bin total gespannt. :ich weiß nichts
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Re: Sauerteigansatz mit Nachtreife

Beitragvon hansigü » Fr 1. Dez 2023, 07:54

Als ich bei Schelli mal gelesen hatte, dass die Brotexperten in Weinheim bei einer Verkostung von Broten mit einer Drei-Stufenführung und Salzsauer, keinen Unterschied schmecken konnten, war der Salzsauer ab dem meine bevorzugte Führungsart. Ich rühre meinen SST am frühen morgen, also in der Woche stehe ich halb fünf auf, an. Der Backofen wird mit Backstein auf ca. 40° aufgeheizt. Der ST wird mit einer TT von ca. 35° Anfangstemperatur in den BO gestellt und Abend halb fünf ist er reif!
Bevor ich auf die Idee kam früh den ST anzusetzen habe ich das Abends gegen neun gemacht. Der SST stand zwar länger, aber meine Brote sind trotzdem ohne Backhefe gut geworden.
Gruß Hansi


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Re: Sauerteigansatz mit Nachtreife

Beitragvon Tango-Ulrike » Fr 1. Dez 2023, 10:58

hansigü hat geschrieben: Ich rühre meinen SST am frühen morgen, also in der Woche stehe ich halb fünf auf, an. Der Backofen wird mit Backstein auf ca. 40° aufgeheizt. Der ST wird mit einer TT von ca. 35° Anfangstemperatur in den BO gestellt und Abend halb fünf ist er reif!
Bevor ich auf die Idee kam früh den ST anzusetzen habe ich das Abends gegen neun gemacht. Der SST stand zwar länger, aber meine Brote sind trotzdem ohne Backhefe gut geworden.


Super, danke <3 so mache ich es: von 21:00 bis 9:00 im BO mit Backstein. Da fällt die Temp langsamer als im B&T. :kl
Ich melde mich sobald ich das Ergebnis habe :hx
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Re: Sauerteigansatz mit Nachtreife

Beitragvon Espresso-Miez » Sa 2. Dez 2023, 08:38

Ich habe noch keinen direkten Vergleich gebacken, aber ich kann mir vorstellen, dass der SST bei längerer Abstehzeit noch etwas mehr Säure bekommt.
Viele Grüße,
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