Re: Weiterfüttern des übrig gebliebenen Sauerteigs
von Eigebroetli » Mi 8. Jul 2015, 22:53
Hallo Christof
Erstmal herzlichen Glückwunsch zum neuen Kühlschrankbewohner und viel Erfolg und Freude damit!
Meinen ersten Sauerteig habe ich zu Beginn immer nach dem Prinzip *so viel wie drin ist, kommt rein* gefüttert. Das puscht ihn so richtig schön hoch. Das heisst, du nimmst bspw.
1. Fütterung ca. 8 Stunden
100 g Sauerteiganstellgut (ASG)
50 g Mehl
50 g Wasser
Wenn noch nicht so aktiv am Blubbern:
2. Fütterung ca. 8 Stunden
200 g aus der ersten Fütterung
100 g Mehl
100 g Wasser
Wenn schon kräftig am Blubbern
2. Fütterung ca. 8 Stunden
200 g ASG
200 g Mehl
200 g Wasser
Und so weiter. Zwei bis drei Mal macht Sinn, bis er halt richtig schön da ist. Stelle Bilder ein, wenn du dir nicht sicher bist. Insgesamt würde ich zu Beginn mit etwa 24 Stunden rechnen. Danach wird er dann aktiver.
Benütze einen hohen Becher, um Wärme zu sparen und die Volumenzunahme zu sehen (bis zum dreifachen liegt drin, also ein grosses Gefäss verwenden!) Führe den Sauerteig bei Temperaturen um 28-30 Grad. Stelle deinen Sauerteig aber nach dem Backen immer wieder kalt, um ihn zu stabilisieren. Also nicht zwischen den Auffrischungen aber wenn du ihn für einen Tag nicht brauchst.
Sehr gute Erfahrungen habe ich mit der Apfelführung gemacht. Im rohen Apfel sind gewisse Mikroorganismen enthalten. Man kann also einen Teil des Wassers durch Saft vom frischen Apfel ersetzen und den Sauerteig damit "impfen". Dazu den Apfel an einer Bircherraffel reiben und den Saft absieben. Wichtig ist, dass ein frischer Apfel verwendet wird. Der behandelte Saft bringt nichts. Ich mache das gerne, um meinen Trockensauer zu reaktivieren oder einen müden Starter wieder zu Leben zu erwecken. Behalte dir aber einen Teil des ASG bei Seite, falls mit dem Apfel was nicht stimmt und alles hops geht (ist mir zwar noch nie passiert, aber sicher ist sicher).
Ah und noch was: es hilft, das ASG zuerst im warmen Wasser (max. 40°C) aufzuschlämmen und dann erst das Mehl zuzufügen. Damit du ihn schön warm hälst, kannst du einen Kirschkernsack mit Omas Kaffeekannenwärmer nehmen, die ganze Chose in die Bettdecke einmümmeln oder am einfachsten in den ausgeschalteten (Mikrowellen-)Ofen mit eingeschaltetem Licht stellen.