Hallo,
ich hab jetzt schon mehrfach das Problem gehabt, dass in einem Rezept (meist von Lutz) ein sehr fester Hefevorteig vorkam und ich keinerlei Anhaltspunkte fand, ob dieser nun schon lange genug, zu kurz oder zu lang gereift war. Es war und blieb ein fester Klops, der sich weder vergrößerte noch luftiger wurde.
Woran kann ich denn hier erkennen, ob so ein Teig noch mehr Zeit braucht oder nicht?
Bei Poolish ist es einfach, selbst beim doch recht festen LM sieht man deutlich Volumenzuwachs und Bläschen. Aber diese noch festeren Vorteige sind für mich ein Mysterium. Warum werden die überhaupt so fest gemischt? Das ist doch nur umständlicher, weil schwerer anzumischen, schwerer einzuschätzen und auch schwerer gleichmäßig im Hauptteig zu verteilen...
Im Brotbackbuch 1 ist beim Biga auch nur ein halbfester Teig aufgeführt, der in der Konsistenz und seinem Reifewachstum dem LM ähnelt. Das hat mir also meine Frage der Einschätzung leider nicht beantworten können.
Hier ein aktuelles Beispiel: das Waldstaudenmischbrot aus dem Brotbackbuch 3 (ich hab die Errata berücksichtigt) hat im Vorteig 112g Wasser und 186g Vollkornmehl, dazu 1,9g Hefe. Das ist vermischt fast so fest wie Marzipanrohmasse. Keine Chance, dass sich da eine luftigere Konsistenz zeigt. Die Temperatur- und Zeitangaben dazu sind auch sehr grob angegeben, 12-16 Stunden bei 12-16 Grad. Ich kann hier keine 12-16 Grad erreichen (echt blöder Temperaturbereich, muss ich wirklich sagen!), muss daher alles umrechnen, aber eine Kontrolle darüber, ob der Teig auch mitspielt, hab ich nicht. Da ich mit 24 Grad etwa 10 Grad mehr habe, habe ich zweimal die Zeit halbiert und komme so auf 3-4 Stunden...