Ich habe in
diesemThread damit angefangen, aber es ist dann thematisch doch deutlich vom Titel abgedriftet, deswegen wollte ich hier mal meine neuesten Erkenntnisse und meine noch offenen Punkte posten...
Ich habe viel herum experimentiert, bin aber mehr oder weniger beim ursprünglichen Vorgehen geblieben.
Ich habe z.B. mal das Salz-Hefe-Verfahren ausprobiert, weil gesagt wird besonders luftige und wollige Teige damit zu bekommen. Was ja auch genau das ist, was ich möchte. Allerdings habe ich keinen Unterschied feststellen können, im Vergleich zum "normalen" vorgehen, bei gleichen Zutatenverhältnissen und Zeiten...
Eine sehr interessante Erkenntnis ist der Vorteil von Stretch & Fold. Beim letzten Backen habe ich den Teig nach dem Kühlschrank 3 h Raumtemperatur annehmen lassen. Die Hälfte in der Schüssel ohne Bewegung und die andere Hälfte mit 3 maligem Stretch & Fold.
Und der Unterschied war enorm, es wurde spürbar luftiger, geschätzt 20% leichter bei gleicher Größe und zudem hatte dieser Teig deutlich schneller gebräunt.
Ich habe in einem anderen Rezept auch schon von Stretch & Fold vor dem gehen gelesen, also 3 mal falten und dann über Nacht in den Kühlschrank... Was ist denn "besser" bzw. wo liegen die Unterschiede?
Beim trockenen Weizensauerteig habe ich eigentlich keine Vorteile erkennen können, außer einen leicht säuerlichen Abgang, der nicht mal erwünscht ist... Ich bin nun wieder vom Sauerteig abgekommen und versuche es mit einem reinen Hefeteig.
Ich habe nun mal die Hefemenge halbiert (zuvor 2.5% Hefe), da ich vermutete , dass ich zu viel Hefe verwende (der Teig war teils schon eingefallen am Folgetag). Ich würde sagen, dass 1,2% Hefe die richtige Menge ist, allerdings hat sich dadurch praktisch nichts geändert was die Luftigkeit angeht.
Fett soll den Teig ja eher kleinporig machen, soviel ich informiert bin, was ich nicht haben möchte. Allerdings habe ich auch gelesen, dass 2-3% Fett den Teig luftiger machen soll. Ebenso habe ich gelesen, dass dies auch bei 2-3% Milch der Fall sein soll. Beim letzten Backen habe ich also 2,5% Butter und 2,5% Milch dazu gegeben. Das Resultat war allerdings etwas zu kleinporig und hatte eine leicht pappig/teigige Krume. Ich vermute das lag am Butter?!
Ich bin aktuell bei TA175 (Mischung aus Weizen 550 und Dinkel 630), mit 1,2% Hefe und 2,5% Salz, alles zusammen über Nacht im Kühlschrank gehen lassen.
Dann 3h vor dem Backen raus und 3 mal Stretch & Fold und dann 10 min. bei 250°C mit Wasserdampf aus der Sprühflasche und dann noch 5-10 min. bei 220 °C mit 2-3 mal geöffneter Backofentüre, damit der Wasserdampf raus kann.
Mein Ziel ist, dass sie aussehen wie diese
hier.
Mit Zucker und Backmalz im Teig muss ich noch ein wenig experimentieren, bevor ich sagen kann, ob das was bringt.
Gibt's denn irgendwo eine Übersicht, was die Zutaten für einen Einfluss haben?
Und bei den Vorteigen habe ich immer noch nicht verstanden, wieso X % davon zu verwenden sind. Wenn der doch mehr Geschmack in den Teig bringt, wieso dann kein Gebäck aus reinem Vorteig? (Also so, wie ich es mach, um noch mehr Geschmack/Triebkraft zu bekommen...)
Ich habe auch schon gelesen, dass ein Biga-Vorteig insbesondere den Ofentrieb verbessern soll, vielleicht probier ich es noch damit.
Allerdings habe ich nach wie vor einige Probleme:
- Ich möchte gerne ein sehr luftigeres Ergebnis, es sollte eine sehr weiche, wollige, elastische und eher großporige (aber auch feinporig, im Wechsel...) Krume haben.
- Es könnte noch etwas knuspriger sein, allerdings eine ganz dünne und maximal hellbraune Kruste.
- Meist sind die Seelen bei mir nur oben braun und nicht seitlich... Woran liegt das denn - am Ofen?
Vielleicht habt ihr ein paar Tipps, wie ich mein Gebäck noch etwas luftiger und "sanft knuspriger" bekomme?
Danke schon mal und einen schönen Sonntag noch...