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Italienische Mehle für Ciabatta usw.

Hier kannst Du als Anfänger alles fragen, was zum Brotbacken gehört.

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Italienische Mehle für Ciabatta usw.

Beitragvon mitchel » Mo 18. Mai 2015, 12:46

Hallo zusammen,

ich bin in 2 Wochen mit dem Auto in Italien und möchte mich dort auch mit unterschiedlichen Mehlen eindecken.
Leider komme ich mit den Bezeichnungen nicht ganz klar. Was ich glaube zu wissen (???):
Ausmahlgrad:
Tipo 00 -> ähnlich 405
Tipo 0 -> ähnlich 550

Material:
Farina -> Weichweizenmehl
Semola -> Hartweizenmehl
Semola grossa -> Grieß

Kann mit einer sagen welche Kombinationen zum Brotbacken geeignet sind (z.B. für Ciabatta).

Vielen Dank.
mitchel
 
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Re: Italienische Mehle für Ciabatta usw.

Beitragvon uschi » Mo 18. Mai 2015, 13:27

Hallo, gehe doch einfach mal auf Suche nach Ciabatta Rezepten. Du wirst sicher fündig, welche Zutaten Du dann benötigst.
Viel Freude in Italien.
Liebe Backgrüße
Uschi
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Re: Italienische Mehle für Ciabatta usw.

Beitragvon _xmas » Mo 18. Mai 2015, 14:08

Hier und hier sind ein paar Infos zusammen gefasst.
Alle sagten: das geht nicht.
Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat´s einfach gemacht.
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Re: Italienische Mehle für Ciabatta usw.

Beitragvon Lenta » Di 19. Mai 2015, 13:58

Ohne die sicher hilfreicheren Links von der Ulla gelesen zu haben schreibe ich einfach mal meinen Senf dazu:
Tipo 00 -> ähnlich 405 :arrow: jepp
Tipo 0 -> ähnlich 550 :arrow: jepp
Und dann gehts weiter, Tipo 1, Tipo 2, integrale ist dann Vollkorn


Material:
Farina -> Weichweizenmehl NEIN, farina ist Mehl, welches muss dann noch ein anderes Wort klären, z.B. Farina di ceci :arrow: Kichererbsenmehl, farina di segale :arrow: Roggenmehl
Semola -> Hartweizenmehl NEIN, semola ist Grieß, grano duro ist Hartweizen
Semola grossa -> Grieß noch nie gelesen oder gehört, wäre dann aber grober Grieß

Kann mit einer sagen welche Kombinationen zum Brotbacken geeignet sind (z.B. für Ciabatta).
Ich würde sagen manitoba und ein 00

Wo gehts denn hin?
Liebe Grüße, Lenta
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Re: Italienische Mehle für Ciabatta usw.

Beitragvon BrotDoc » Di 19. Mai 2015, 16:35

Hallo zusammen,

für Ciabatta nehme ich inzwischen immer dieses Mehl. Ein Tipo 0 mit sehr gutem Klebergehalt, das Unmengen an Wasser aufnehmen kann und ein wunderbares Ciabatta ergibt. Großer Vorteil: es wird aus Deutschland verschickt.
Viele Grüße,
Björn
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Re: Italienische Mehle für Ciabatta usw.

Beitragvon Lenta » Di 19. Mai 2015, 16:53

BrotDoc hat geschrieben:Hallo zusammen,

für Ciabatta nehme ich inzwischen immer dieses Mehl. Ein Tipo 0 mit sehr gutem Klebergehalt, das Unmengen an Wasser aufnehmen kann und ein wunderbares Ciabatta ergibt. Großer Vorteil: es wird aus Deutschland verschickt.


Da wäre es interessant für mich zu wissen aus welcher südtiroler Mühle das Mehl stammt.....
Liebe Grüße, Lenta
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Re: Italienische Mehle für Ciabatta usw.

Beitragvon BrotDoc » Di 19. Mai 2015, 18:29

Meines Wissens aus der Meraner Mühle - aber zur Sicherheit würde ich Schelli noch mal fragen. Übrigens bin ich in 4 Wochen dort (in der Meraner Mühle) und schaue sie mir mal an ;)
Viele Grüße,
Björn
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Re: Italienische Mehle für Ciabatta usw.

Beitragvon mitchel » Fr 22. Mai 2015, 17:11

Danke für die vielen Antworten.
Die Infos hatte ich genau aus den auch hier geposteten Links.

Da die Meraner Mühle fast auf dem Weg liegt, werde ich dort einmal vorbeischauen...
mitchel
 
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Re: Italienische Mehle für Ciabatta usw.

Beitragvon rakader » Mi 19. Jul 2017, 11:58

Lenta hat geschrieben:Material:
Farina -> Weichweizenmehl NEIN, farina ist Mehl, welches muss dann noch ein anderes Wort klären, z.B. Farina di ceci :arrow: Kichererbsenmehl, farina di segale :arrow: Roggenmehl


Die Wirrnisse sind groß bei diesem Thema. Am besten erklärt es die italienische Wikipedia selbst, wo auch an die Übertragung zu deutschen Mehltypen gedacht wurde:
https://it.wikipedia.org/wiki/Farina#Farina_di_grano_tenero

Sehr gut- im Gegensatz zu manchen Händler selbst - erklärt es dieser Blog:
https://italienisch-kochen.blog/weizenmehl/

Merksatz - man muss einfach auf das Wörtchen "Tenero" achten. Farina sind sie alle, nämlich Mehl.
Allerdings hat Mehl in Italien zwei Bedeutungen: Farina meint in erster Linie Weichweizenmehl, Semola Hartweizenmehl. Ausnahme: Farina di grano duro - das ist der feinste Mahlgrad von Hartweizenmehl.

Wenn in Rezepten Hartweizenmehl genannt ist, ist damit noch nicht klar, welches Hartweizenmehl gemeint ist. Meist ist Farina di grano duro oder Semola di grano duro rimacinata gemeint. Bei Hartweizen - Semola (Gries, Kleie) - bzieht man sich in Italien auf den Mahlgrad und nicht auf die Bestandteile des vermahlenen Korns. Um die Sache noch komplizierter zu machen: In alten Bezeichnungen wird "Semola di grano duro rimacinata" oft mit "Farina di grano duro" verwechselt, weil es bis dahin das Hartweizenmehl mit dem feinsten Mahlgrad war. Farina di grano duro ist eine Neuentwicklung.

Eselbrücke: Bei Hartweizen wird im italienischen Mehl zu Gries (Semola) umgedeutet.

Brotrezepte mit "Tipo" meinen dagegen italienisches Weichweizenmehl - Farina di grano tenero - in den Mahlgraden Tipo 00 bis 2.

Noch eine Eselbrücke: grano duro ist gelblich, tenero ist weiß.

Irrtümlich ist der Begriff "rimacinata", der bei Gries (Semola, Hartweizen) verwendet wird. Rimacinata ist nicht zu vergleichen mit der Haptik deutschen Grieses. Stattdessen meint der Begriff einen mehrfach gemahlenen Gries, aber deutlich feiner. Der Begriff Semola (oder Semolata) grosso ist vergleichbar mit dem deutschen Gries.

Zitat:
Eine numerisches Mehltypensystem gibt es in Italien für Hartweizen nicht, doch auch diesen kann man natürlich unterschiedlich stark ausmahlen. Nur die Benennung ist dann eben nicht numerisch: Semola hat bis zu 0,9 % Mineralstoffe, Semolato 0,90 – 1,35 %, Farina di grano duro 1,36 – 1,70 % und Semola integrale di grano duro 1,40 – 1,80 %.[6] Die Körnung, also der Grad der Zerkleinerung des Korns, der bei Weichweizen zu vernachlässigen ist, spielt bei Hartweizen eine wichtigere Rolle, denn die Körnung liegt hier zwischen 0,3 und 1,5 mm. Die Resultate heißen dann (von grob bis fein) Semolato oder Semola grossa, Semola und Semola rimacinata oder Farina di grano duro. Eigentlich sollte die letztgenannte Klasse Farina di grano duro heißen, um deutlich zu machen, dass es sich um feines Mehl handelt. Doch stattdessen wird oft noch der ältere Begriff Semola rimacinata (dt.: wiedergemahlene Semola) benutzt. Semola bedeutet wörtlich in Deutsche übersetzt Grieß und unter Grieß versteht man im Deutschen gröber gemahlenes Mahlgut, wohingegen Mehl fein gemahlenes Mahlgut bezeichnet. Während im Deutschen die beiden Begriffe Mehl und Grieß also unterschiedliche Mahlgrade anzeigen, ist dies im Italienischen nur bedingt so. Einerseits verweist der Begriff Semola durchaus auf eine gröbere Mahlstufe[7], andererseits benutzt man die Begriffe Farina und Semola um die unterschiedliche Kornherkunft zu bezeichnen


Hoffe ich habe damit meine kleine Recherche korrekt wiedergegeben. Über Verbesserungen allemal dankbar und Gott zum Gruße
Radulph
Zuletzt geändert von rakader am Mi 19. Jul 2017, 13:29, insgesamt 7-mal geändert.
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Re: Italienische Mehle für Ciabatta usw.

Beitragvon rakader » Mi 19. Jul 2017, 12:02

_xmas hat geschrieben:Hier und hier sind ein paar Infos zusammen gefasst.


Und die Linktipps erklären es gerade falsch, auch wenn's ein Italienhändler ist. Farina ist Mehl. Punkt.

Im Gegensatz zu Deinem "Linktipp" unterscheiden die Italiener auch nach granularer Größe:
"La semola è una farina di granulometria maggiore dove i singoli componenti sono di forma granulare e con presenza di poca polvere."
…furchtbar, wenn selbst "Spezialisten" das nicht klar ist und Halbwissen verbreiten. Mich als Anfänger hat das entscheidend verunsichert.

Was der Linktipp richtig wiedergibt, ist die Unterscheidung zwischen Hart- und Weichweizen. Es wird aber nicht richtig erklärt; der Mahlgrad ist nämlich bei Hartweizen wichtiger, deswegen gibt es nur bei Weichweizen ein Nummersystem (Tipo 00 bis 2). Bei Hartweizen tritt der Mahlgrad in den Vordergrund. Und entgegen erwähnter Seite kann ein Hartweizenmehl durchaus Farina heißen - nämlich das Farina di grano duro als feinste Variante vor dem Semola di grano duro rimacinata.

edit:
BrotDoc hat geschrieben:Hallo zusammen,

für Ciabatta nehme ich inzwischen immer dieses Mehl. Ein Tipo 0 mit sehr gutem Klebergehalt, das Unmengen an Wasser aufnehmen kann und ein wunderbares Ciabatta ergibt. Großer Vorteil: es wird aus Deutschland verschickt.


Danke für den Tipp - das ist ein Farina di grano tenero Tipo 0, ähnlich unserem 550er. Aus Weichweizen - richtig?

Es gibt unterdessen aber auch ein Farina di grano duro von DeCecco - was ist davon zu halten. Und ist das in Deutschland zu beziehen? Ist das überhaupt ein originäres Ciabatta-Mehl?

Grüße
Radulph
Zuletzt geändert von _xmas am Mi 19. Jul 2017, 14:39, insgesamt 4-mal geändert.
Grund: Beiträge zusammengefasst, bitte editieren!
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Re: Italienische Mehle für Ciabatta usw.

Beitragvon sun42 » Mi 19. Jul 2017, 13:41

Im BBF sind die Unterschiede von italienischen Mehltypen >hier< recht gut beschrieben.
grüsse michael
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Re: Italienische Mehle für Ciabatta usw.

Beitragvon _xmas » Mi 19. Jul 2017, 14:42

Danke Radulph für deine Mühe. :top

Michael, genau das hatte ich mir schonmal abgespeichert. :xm
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Re: Italienische Mehle für Ciabatta usw.

Beitragvon millyvanilli » Mi 19. Jul 2017, 16:04

Vielen Dank für die tollen Infos!!!
:oops: Ich fahre jetzt demnächst nach Fronkreisch... Sollte ich außer T 65 noch ein besonderes Mehl mitbringen?
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Re: Italienische Mehle für Ciabatta usw.

Beitragvon _xmas » Mi 19. Jul 2017, 17:36

T80 zum Beispiel, steingemahlen. Damit backe ich sehr gerne Landbrote.
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Re: Italienische Mehle für Ciabatta usw.

Beitragvon Espresso-Miez » Mi 19. Jul 2017, 17:45

Ich war vom französischen 110 ganz angetan. Es soll vergleichbar sein mit W1050, sieht aber schon mal ganz anders aus, wenn man es rein optisch vergleicht. Vielleicht eher wie Schweizer Ruchmehl? Irgendwie dunkler, und nicht so gleichmäßig in der Farbe. Wenn ich das bekommen könnte, würde ich mir wieder ein paar Kilo davon besorgen :)

die Miez
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Re: Italienische Mehle für Ciabatta usw.

Beitragvon katzenfan » Mi 19. Jul 2017, 20:08

T45 bzw. T55 sind prima für Croissants, wobei T65 auch geht, da sind sie halt nicht ganz so fluffig.

T80 und T110 sind ein Muß, wenn man die franz. Mühlenbrote backen will.

Rezepte dafür findest du bei Björn, Schelli und Dietmar Kappl. Lutz und Ketex haben aber auch welche.
Viele Grüße

Barbara
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Re: Italienische Mehle für Ciabatta usw.

Beitragvon millyvanilli » Mi 19. Jul 2017, 23:09

Vielen Dank für die Tipps!!! Mal schaun, wie viel Kilo wir ins Auto kriegen... Wir fahren mit der ganzen "Mischpoke" ...
LG, milly
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