Brotbackforum - Die Hobbybäckerei - Alles rund ums Hobby-Brotbacken

[basco70]

Hallo in die Runde.
Der Neuling hat da mal wieder ´ne Frage.
Hab mein erstes Hefewasser (HW) aus Äpfeln (eigener Garten) versucht herzustellen.
Meiner Ansicht nach, ist mir das auch wohl gelungen, aber... das HW riecht meines Erachtens sehr stark nach Alkohol. 5 Tage hat es bei ca. 28° C verbracht, dann habe ich erst mal 300 ml durchgesiebt und im Kühlschrank geparkt.
Nichtsdestotrotz hab ich mal eine Probe aus 50 gr. HW und 50 gr. Mehl gewagt um zu sehen, ob es trieb fähig ist. Und siehe da, nach ca.12 Std. hat sich der Teig verdoppelt, hat aber eben diesen staken Geruch nach Alkohol.
Ich muss allerdings dazu sagen, dass meine Nase extrem empfindlich auf Alkohol reagiert.

Fazit: So weit so gut, denke ich, aber ich habe dolle Bedenken, ob man damit überhaupt backen kann. Nicht das ich nachher ein Schwips vom Alkbrot bekomme.
Bin gespannt, was eure Meinung dazu ist. Mir fehlt es ja leider noch an entsprechender Erfahrung.

Ach so... hätte ich das HW eventuell schon früher kühl stehlen sollen.

[_xmas]

Das muss wohl so ... Lies mal z.B. hier.

[hansigü]

So weit so gut... und klar, nur habe ich das Gefühl, dass es fast schon ein Apfelwein geworden ist.
Mag den aber nicht probieren.

[_xmas]

Wenn die Früchte vergoren sind, kann es durchaus sein, dass der Alkoholgeruch sehr dominant ist.
Das Hefewasser kannst du ruhig probieren. Es schmeckt nach süßem Most und tut nix.

[basco70]

Aber ich weiß immer noch nicht, wenn ich ein Brot damit backen würde, ob man den Alkoholgeruch hinterher riecht, oder ob er sich beim backen verflüchtigt.

[_xmas]

Du riechst und schmeckst nichts vom Alkohol. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.

Hier wurden schon Brote mit Bier und Wein gebacken, auch ohne späteren Alkoholgeruch oder -geschmack .

[hansigü]

Danke, das ist ja mal ´ne Ansage.
Dann kann ich mich ja mal ans probieren wagen.

[_xmas]

Es besteht keine Gefahr für Leib und Leben.

Ob dein Hefewasser ausreichend triebfähig ist, solltest du allerdings zuvor mit einem „kleinen Teig“ ausprobieren. 30 g Mehl, 30 g Hefewasser, 28 - 30 Grad, 30 Min. oder länger. Es sollte sich Aktivität zeigen.

[hansigü]

Das habe ich gemacht, allerdings mit 50/50 gr., wie eingangs beschrieben.

[_xmas]

Ja, ich erinnere mich .
12 Stunden fand ich für einen Test etwas lang, das entspricht einem Vorteig.
edit: Aber Bernd s.u. empfiehlt es genaus so. Zitat:
... um sicher zu sein, dass das Hefewasser genügen Kraft besitzt, kann 10 g. Hefewasser mit 10 Mehl vermengt werden und für 12 Stunden bei Raumtemperatur aufbewahrt werden. Das Volumen sollte sich verdreifachen.

Meine langjährige (aus Bequemlichkeit halbherzige) Bäckerei mit Hefewasser hatte eine lange Pause, nun habe ich mir wieder Früchte besorgt, und ich werde in den nächsten Tagen neues ansetzen, ich möchte von der industriellen Hefe möglichst ganz weg, zumal ich überwiegend mit Sauerteig backe.

Hilfreiche Unterstützung zum Thema Hefewasser findest du übrigens bei bernd's bakery. Ich habe mich damals an seiner Vorgehensweise orientiert und war sehr zufrieden mit den umfassenden Informationen und Rezepten. Vielleicht schaust du mal rein.

Bin auf deine ersten Backergebnisse gespannt und offen für einen weiteren Austausch.

[hansigü]

Vielen Dank für den Tipp.
Und ja... ich bleibe am Ball und werde berichten.
Und was den Austausch angeht, gerne, aber ich denke, dafür ist das Forum doch gedacht.

[basco70]

Kurzes Update zu meinem ersten Backversuch mit Hefewasser...
na ja, was soll ich sagen: Ich nenne es mal kleinen Unfall... aber gegessen hab ich es trotzdem und war auch genießbar.
Ich habe aber wohl die Gehzeiten etwas unterschätzt,oder über-, na jedenfalls ist mein Zeitplan dadurch etwas durcheinander geraten.
Ich hatte nachmittags den Teig vorbereitet und wollte ihn auch später verbacken. Na jedenfalls ging der Teig erst überhaupt nicht auf und ich wollte schon die Flinte ins Korn werfen.. dann, nach 5 oder 6 Stunden ging er plötzlich und das ziemlich zackig. Allerdings war es zu der Stunde zu spät um noch das Brot zu backen. Also dachte ich mir: Parkst ihn im Kühlschrank bis zum nächsten Tag und backst dann.
Leider ist er in der Zeit zusammengefallen und das Brot ist dem entsprechend nicht aufgegangen.
Na ja geschmeckt hat´s trotzdem und auch nicht nach Alkohol ... und ich bin wieder eine Erfahrung reicher...
Und nein, aufgeben ist keine Option.