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Gefiltertes Wasser für besseren Geschmack?

Hier kannst Du als Anfänger alles fragen, was zum Brotbacken gehört.

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Re: Gefiltertes Wasser für besseren Geschmack?

Beitragvon Backwolf » Sa 28. Jul 2012, 11:15

Habe Zwischenstücke mit Magneten bei meiner Brause seit ca. 10 Jahren, bisher brauchte ich den Brauskopf nicht entkalken und Kalkrückstände sind nicht sichtbar. Das mit dem Magneten ist auch so ein Streitthema. Allerdings sollte das Wasser nicht über 80°C erhitzt werden, da sonst laut Hersteller sich die Kalkstruktur zurück verändert. Wirst es merken wenn die Geräte weiterhin so verkalken.
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Re: Gefiltertes Wasser für besseren Geschmack?

Beitragvon moeppi » Sa 28. Jul 2012, 12:56

Hallo Peter,
eine Möglichkeit wäre, dass du einen Carbonit-Auftischfilter anschließt.
So kannst du bei Bedarf dein Wasser filtern.
Eine Freundin macht das seit Jahren so, weil sie ihr Wasser aus einem Brunnen bekommt und hier die Landwirtschaft ordentlich Gülle aufs Feld gibt.
Bei Bedarf setz ich dir den Link.
Grüße nach Neuseeland Birgit, die immer noch auf dein Rezept Foccacia wartet ;)
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Re: Gefiltertes Wasser für besseren Geschmack?

Beitragvon babsie » Sa 28. Jul 2012, 19:54

@ Peter

natürlich weiß ich wieviele Menschen weltweit ungefiltertes Wasser trinken (müssen), genau das ist Problem. Wenn sie die Wahl hätten würden sie sicher eine gesicherte Wasserqualität bevorzugen.

Jeder Tank, gleich wo, birgt das Risiko einer Verkeimung, da führt kein Weg daran vorbei. Ob es pathogene Keime sind, oder "harmlose", ist dabei dem Zufall überlassen. Kalte Lagerung ist immer am besten von allen Möglichkeiten, also Erdtank als bevorzugte Lösung.

Wenn Du in Deutschland eine Anlage baust und Regenwasser als Speisewasser planen und einbauen würdest, Du wärest Deinen Job los und hättest die Ämter am Hals (Gewerbeaufsicht und Gesundheit). Es muß ja nichts passieren, aber kann. Was glaubst Du, warum müssen demnächst alle Warmwasserspeicher über 400 l regelmäßig auf Legionellen untersucht werden (Geschäftemacherei mal kurz ausgeklammert)? Und aus unserer Erfahrung kennen wir Berichte über Legionellen, die sogar in Salzwasser leben können.

Also jeder wie er kann und mag, mit einem Restrisiko leben wir ja immer. Mir wäre es schlicht zu hoch, auch wenn es andere (Millionen) tun, muß es ja nicht immer richtig sein.
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Re: Gefiltertes Wasser für besseren Geschmack?

Beitragvon calimera » Sa 28. Jul 2012, 20:43

Als wir neu bauten, haben wir einen Regenwassertank (8000L) für die Gartenbewässerung und Waschen in der Erde vergraben.
Dabei mussten aber alle Leitungen Unmissverständlich mit Schildern, KEIN TRINKWASSER Gekennzeichnet werden :!:

Peter: habt ihr keine Wasserquellen auf dem Land, wo ihr Wasser hernehmen könnt :?: :idea:
Es Grüessli
Ruth
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Re: Gefiltertes Wasser für besseren Geschmack?

Beitragvon COttageCrafts » Sa 28. Jul 2012, 23:50

babsie hat geschrieben:natürlich weiß ich wieviele Menschen weltweit ungefiltertes Wasser trinken (müssen), genau das ist Problem. Wenn sie die Wahl hätten würden sie sicher eine gesicherte Wasserqualität bevorzugen.


Wie soll ich das bitte verstehen? Hast du nicht verstanden was ich sagte? Millionen in unseren land trinken ungefiltertes regenwasser und keiner hat ein problem. Seit hunderten von jahren. Und das gilt nicht nur fuer Neuseeland sondern auch Australien und ich bin sicher viele andere laender.

Danke fuer die "problemloesungen" hier. Nur mein problem ist dass wir kein problem haben ;)

Wie erklaerst du mir das? Haben wir einfach nur glueck? Millionen von glueckspilzen seit hunderten von jahren? Oder ist es mal wieder ein fall von "Wissenschaft ignoriert realitaet"? Ich verstehe ja das es vereinzelte faelle von problemen mit regenwasser als trinkwasser gibt. Auch hier in Neuseelnd. Ich waere unrealistisch wenn ich behaupten wuerde das hier niemals auch nur eine person vom trinkwasser krank wird. Meistens sind es probleme mit E.Coli und Campylobacter. Ich kenne keinen fall von Legionella infektion durch trinkwasser. Und glaub mir, das wuerde durch die presse gehen hier! Koennt ihr das von Deutschland behaupten? Das niemals auch nur eine person vom trinkwasser krank wurde? Ich denke auch nicht, oder? Nur stelle ich in frage ob man nun gesetzte und verordnungen einfuehren muss um 0.001% von krankheitsfaellen auf die gesamtmenge berechnet zu vermeiden.

Interessanterweise gab es in der vergangenheit fast ausschliesslich probleme mit zentralen wasserversorgungen hier in Neuseeland . Und da sind dann gleich tausende davon betroffen und krank geworden.

Wenn ich die wahl haette wuerde ich 100 mal lieber mein regenwasser trinken als irgend ein stadtwasser was aus klaeranlagen kommt und aufbereitet ist.

Cheers

Peter
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Re: Gefiltertes Wasser für besseren Geschmack?

Beitragvon babsie » So 29. Jul 2012, 06:40

@ Peter
Ich denke wir beenden hier die Diskussion von meiner Seite. Ich habe weder Zeit noch Lust, auf diese Einlassungen zu antworten, und überzeugen brauche ich Dich auch nicht. Trinke weiterhin Dein Regenwasser und bleibe gesund!


@ calimera
unter anderem ist bei einer Regenwassernutzungsanlage auch ein freier Auslauf vorgeschreiben, falls es eine Nachspeisung mit Trinkwasser geben sollte. Hier reicht z.B. kein Rückschlagventil oder Magnetventil zur Trinkwasserleitung als Absperrung aus, es muß eine freie Fallstrecke durch die Luft sein.
Vorsicht alle für alle, die hier etwas "basteln", informiert euch vorher sehr intensiv. Gibt es Ärger sind die Behörden immer auf dem Plan, und Kosten für Reinigung und Entkeimung sind schnell in ruinösen Höhen!
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Re: Gefiltertes Wasser für besseren Geschmack?

Beitragvon COttageCrafts » So 29. Jul 2012, 08:48

babsie hat geschrieben:@ Peter
Ich denke wir beenden hier die Diskussion von meiner Seite. Ich habe weder Zeit noch Lust, auf diese Einlassungen zu antworten, und überzeugen brauche ich Dich auch nicht. Trinke weiterhin Dein Regenwasser und bleibe gesund!

Schade haette gerne deine meinung gehoert. Wiederspricht es doch dem was du gesagt hast. Aber ich akzeptiere deine entscheidung.

Cheers

Peter
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Re: Gefiltertes Wasser für besseren Geschmack?

Beitragvon UschiamSchiff » Fr 27. Nov 2020, 00:40

Hallo,
der Beitrag ist zwar schon etwas älter, aber ich stehe auch erst jetzt vor einer Frage, die mich gerade diesbezüglich beschäftigt.

Die kompetenten Beiträge von @babsie haben mich hier sehr beeindruckt. Leider konnte ich diesen nicht entnehmen, ob du auch Erfahrung mit Brotbacken etc mit Osmosewasser hast.

Wir sind gerade dabei ein Schiff auszubauen um als Familie darauf zu leben. Unsere Kombüse wird Ofentechnisch gut ausgestattet sein und auch mein Brotbackbereich kann sich sehen lassen.

Ich bin kein professioneller Bäcker, sondern habe mir alles was ich weiß in den letzten 2 Jahren selbst angelesen und durch Gespräche mit erfahreneren Bäckern erarbeitet.

Hier auf dem Schiff werden wir ein Filtersystem haben, dass Salz- in Süßwasser umwandelt. Das Problem dabei ist, dass durch diese Osmoseanlage, wie hier schonmal von @babsie erwähnt, nichts mehr im Wasser drin sein wird.

Jetzt habe ich gehört, dass für alles was mit Sauerteig als auch Hefe gebacken wird, ein gewisser Kalkanteil zugesetzt werden muss. Hat hier jemand Erfahrung damit? Wo bekommt man diesen Kalk? Muss sonst noch etwas zugesetzt werden?

Da wir uns gerade noch in der Bauphase befinden, bin ich hier schonmal am recherchieren, ohne selbst Versuche machen zu können. Ich hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann.

LG Uschi
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Re: Gefiltertes Wasser für besseren Geschmack?

Beitragvon Eliza » Fr 27. Nov 2020, 11:24

UschiamSchiff hat geschrieben:
Hier auf dem Schiff werden wir ein Filtersystem haben, dass Salz- in Süßwasser umwandelt. Das Problem dabei ist, dass durch diese Osmoseanlage, wie hier schonmal von @babsie erwähnt, nichts mehr im Wasser drin sein wird.

Jetzt habe ich gehört, dass für alles was mit Sauerteig als auch Hefe gebacken wird, ein gewisser Kalkanteil zugesetzt werden muss. Hat hier jemand Erfahrung damit? Wo bekommt man diesen Kalk? Muss sonst noch etwas zugesetzt werden?



Hallo Uschi,

ich backe nur mit Osmosewasser. Und gleich vorweg: es klappt tadellos. Weder Hefe noch Sauerteig haben ein Problem damit.

Klar, es ist nichts mehr im Wasser drin. Dem kannst du vorbeugen, indem du minimale Mengen von selbst angesetzter Sole hinzugibst. Sollte man sowieso, weil man ja auch beim Trinken Mineralien aufnehmen will und soll. Die Minimengen erreichst du locker, indem du einen Teelöffel in die Sole tauchst und diesen widerrum in das Osmosewasser tauchst. Auf 4 Liter mache ich das ungefähr 8 x. Damit hast du zwar immer noch keinen Kalk drin, aber meiner Erfahrung nach brauchst du den nicht zum Backen. Dafür kannst du dich vom Entkalken von Kaffeemaschine und Co. endgültig verabschieden. Ich nutze seit ca. 2 Jahren einen neuen Wasserkocher, der wurde noch nie entkalkt und hat auch keinerlei Kalkansätze :lol:

Eure Idee mit dem Schiffsausbau finde ich übrigens super! Wo fahrt ihr?

Liebe Grüße,
Eliza
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Re: Gefiltertes Wasser für besseren Geschmack?

Beitragvon babsie » Fr 27. Nov 2020, 14:46

@ Uschi

wer mit Osmose Salzwasser in Süßwasser umwandelt braucht für gute Ergebnisse schon eine Hochdruckanlage um ein geschmacklich einwandfreies Wasser zu erhalten (um die 80 bar und höher). Diese Technik wird zB in den Emiraten genutzt um aus dem Meerwasser trinkbares Wasser zu erhalten. Für Boote mit ganz kleinen Anlagen ist oft nur der nomale Druck vorhanden (3-5 bar), damit wird Salzwasser nicht so hoch "entsalzt", heißt es sind noch Rückstände der Ausgangsprodukte in Spuren enthalten, die man auch ganz leicht schmecken kann.
Läßt sich ganz leicht ermitteln wenn eine eigene Vordruckpumpe für die Osmose vorhanden ist steht auch der Druck auf der Pumpe, die Leitungen sind natürlich auch deutlich stabiler wegen des hohen Drucks.

Erfahrungen mit Osmosewasser für die Bäckerei habe ich aber nicht.
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Re: Gefiltertes Wasser für besseren Geschmack?

Beitragvon lucopa » Fr 27. Nov 2020, 22:08

Hallo,

seit 35 Jahren trinke ich ausschließlich Osmosewasser. Mein Trinkpensum beträgt ca. 2 Liter täglich. Hätten wir alle die Wahl nahezu hormonfreies, sartanfreies, dioxinfreies, schwermetallfreies, virenfreies, nitratfreies und pestizidfreies Wasser zu konsumieren, dann würden wir uns sicherlich für die ungiftige Variante entscheiden. Genügend Mineralstoffe nehmen wir über Nahrungsmittel wie z. B. Gemüse auf, da sie in Wasser sehr schlecht bioverfügbar sind. Ich nehme an, dass 1 Kartoffel z. B. so viel Kalium in bioverfügbarer Form zur Verfügung stellt wie 100 Liter Wasser.
Das Schüttwasser zum Brotbacken besteht bei mir zu 100% aus diesem Wasser; Geschmacksunterschiede, glaube ich, könnte ich nicht bemerken. Bei Tee und Kaffee (mit einem Hauch Kochsalz versehen) ist der Geschmacksunterschied schon deutlich wahrnehmbar.
Mit meinem Gerät kann ich in ca. 90 Sekunden 1 Liter Osmosewasser produzieren. Da unsere Wasserhärte um die 26 beträgt habe ich einen Kalkfilter vorgeschaltet. Die Lebensdauer der Osmosemembran beträgt dann locker 3 - 5 jähre. Die Membran wird alle paar Minuten gespült.
Apropos "totes Wasser": Ein Besuch in einer Kläranlage "klärt" diesen Sachverhalt in ziemlich eindrücklicher Weise; töter könnte Wasser nicht sein!

Manfred
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Re: Gefiltertes Wasser für besseren Geschmack?

Beitragvon UschiamSchiff » Sa 28. Nov 2020, 00:53

@ Eliza, das mit der Sole ist ein guter Tipp. Den merke ich mir und werde es ausprobieren. Wenn du "selbst angesetzte Sole" schreibst, kannst du mir auch sagen in welchem Mischverhältnis du es ansetzt? Oder meinst du damit, dem Wasser so lange Salz zuzufügen, bis die jewelige Wassermenge mit Salz vollständig gesättigt ist, d.h. sich am Ende kein Salz mehr auflöst?

Bzgl der Kaffemaschiene und dem Wasserkocher hast du bestimmt recht, obwohl ich von einem anderen Schiffskapitän gehört habe, dass Kaffee mit Osmosewasser sch... schmeckt

Und wegen dem Schiff und unseren Plänen... wir werden hauptsächlich in kalten Gewässern unterwegs sein. Grönland, Island, Norwegen etc. und hier v.a. Taucher als Gäste mit auf dem Schiff haben. Dabei empfinde ich frisches Brot als sehr wichtig. Gutes Brot gibt es nur selten auf Schiffen und daher bin ich froh auch noch Spaß am backen zu haben. Da wir ein paar mehr Leute mit an Bord haben werden, werde ich wohl alle 2 Tage knapp 10 Brote a 1- 1,5 kg backen, um immer frisches zu haben. V.a. Kaltwassertaucher mögen was Deftiges, mit vielen Kohlehydraten, nach einem Tauchgang und wenn es dann noch gesundes Sauerteigbrot ist... yammi

Was mich auch gleich zu der Mail von @babsie bringt. Da unser Schiff nicht ganz so klein ist, also nicht nur für unsere kleine Familie gedacht, arbeitet unsere Osmoseanlage nicht mit 3-5 bar sondern mit 55 bar. Ich habe so ein Wasser zwar noch nicht geschmacklich getestet, aber nach deinen Angaben dürfte es damit nur noch gering bis garnicht nach Salz schmecken.

Das Wissen, das du über Osmoseanlagen hast fasziniert mich. Arbeitest du in diesem Bereich?

Und @Manfred, danke für deinen Erfahrungsbericht. Bäckst du auch mit Sauerteig? Fütterst du ihn ebenfalls mit Osmosewasser?
Ich fermentiere nicht nur Sauerteig, sondern auch Wasserkefir und Kombucha und habe hier die Erfahrung gemacht, als ich diese mal eine Zeit lang mit (meinen Informationen nach dem reinsten) Flaschenwasser (Plose) gefüttert habe, dass die Kefirkristalle und Kombuchapilze zurückhaltender, d.h. langsamer fermentiert haben. Bei weiterem Nachlesen erfuhr ich, dass für Hefekulturen härteres Wasser besser sei, d.h. das aus dem Hahn, ohne vorgesetztem Filter.

Ich habe den Versuch leider nicht mit dem Sauerteig gemacht. Das Leitungswasser, dass ich damals hatte musste m.E. auch nicht unbedigt gefiltert oder entkalkt werden. (München)

Ebenfalls teile ich deine Meinung, dass uns Menschen ein so reines Wasser sehr gut tut, schon aus dem Gedanken heraus, dass durch eine Art Diffusion auch alles mögliche an "Dreck" aus uns rausgeschwemmt wird. Gleichzeitig weiß ich nicht ob das auch für eine Bakterien/Hefekultur zutrifft. Was meinst du dazu?


Liebe Grüße an euch alle und schon mal vielen Dank für die ganzen Informationen.
Ich würde mich freuen wieder von Euch und auch anderen zu hören

Uschi
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Re: Gefiltertes Wasser für besseren Geschmack?

Beitragvon Eliza » Sa 28. Nov 2020, 12:20

UschiamSchiff hat geschrieben:@ Eliza, das mit der Sole ist ein guter Tipp. Den merke ich mir und werde es ausprobieren. Wenn du "selbst angesetzte Sole" schreibst, kannst du mir auch sagen in welchem Mischverhältnis du es ansetzt? Oder meinst du damit, dem Wasser so lange Salz zuzufügen, bis die jewelige Wassermenge mit Salz vollständig gesättigt ist, d.h. sich am Ende kein Salz mehr auflöst?

Bzgl der Kaffemaschiene und dem Wasserkocher hast du bestimmt recht, obwohl ich von einem anderen Schiffskapitän gehört habe, dass Kaffee mit Osmosewasser sch... schmeckt

Uschi


Hallo Uschi,

für die Sole habe ich kein Mischverhältnis. Ich gebe einige Salzbrocken in ein 250 ml. Weckglas und fülle mit Wasser auf. Sobald sich nichts mehr löst, hast du 26 % erreicht, mehr geht nicht. Das Glas hält ewig - einmal, was den Verbrauch betrifft und dann auch wegen der Haltbarkeit. Salzsole kann nicht schlecht werden.

Dass Kaffee mit Osmosewasser sch... schmeckt liegt ja vielleicht daran, dass dem Wasser keine Salze zugegeben wurden? Frag doch mal den anderen Kapitän. Ich mache mit diesem Wasser Tee und der ist perfekt.

Übrigens stelle ich auch Wasserkefir damit her, früher auch mal Kombucha. Alles klappt ohne Probleme. Gerade beim Wasserkefir bin ich der Meinung, dass es eher auf das zugesetzte Trockenobst ankommt, wie blubberfreudig er ist. Bei mir funktionieren Feigen, Maulbeeren und Mango genial.

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Re: Gefiltertes Wasser für besseren Geschmack?

Beitragvon babsie » Sa 28. Nov 2020, 14:38

@ Uschi

wir bauen Nebelanlagen, teilweise mit Düsenbohrung von 60/1000 mm, da ist ein gutes Wasser Voraussetzug für einwandfreie Funktion, und ein wenig Bescheid über Wasseraufbereitung zu wissen gehört dazu.

Bei 55 bar bist Du bereits in der Hochdruckaufbereitung, da wird die Qualität sehr gut sein. Und eine Druckerhöhung auf 80 bar (Standardhochdruckpumpen) bringt dann nur mehr Wasser und keine Qualitätsverbesserung. Paßt also wunderbar.

Allgemeiner Hinweis
Ich würde trotz der hier geschilderten Langzeiterfahrungen nicht immer nur Osmosewasser trinken, die Spurenelemente haben gerade auf See schon einen Sinn. Osmosewasser löst zB Messing an und macht die Fitting porös, weil eben nichts im Wasser ist ("es ist hungrig"). Was das dann im Körper macht könnte vielleicht ein Mediziner gut beantworten.
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Re: Gefiltertes Wasser für besseren Geschmack?

Beitragvon Eliza » Sa 28. Nov 2020, 15:50

babsie hat geschrieben:Allgemeiner Hinweis
Ich würde trotz der hier geschilderten Langzeiterfahrungen nicht immer nur Osmosewasser trinken, die Spurenelemente haben gerade auf See schon einen Sinn. Osmosewasser löst zB Messing an und macht die Fitting porös, weil eben nichts im Wasser ist ("es ist hungrig"). Was das dann im Körper macht könnte vielleicht ein Mediziner gut beantworten.


Hallo Babsie,

das würde sich aber doch erledigen, wenn man wieder Spurenelemente durch Kristallsalz hinzufügt.

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Re: Gefiltertes Wasser für besseren Geschmack?

Beitragvon lucopa » Sa 28. Nov 2020, 18:56

@Eliza,
man muss keine Mineralstoffe und schon erst recht keine Spurenelemente zusätzlich in das Osmosewasser zuführen! Schon wenn das Osmosewasser im Magen ankommt wird es mit reichlich Spurenelementen, Vitaminen, Menaralstoffen und Bakterien vermischt. Im Dünndarm wird dieser Prozess noch einmal um das zigfache verstärkt. Wie ich schon anmerkte, sind prinzipiell alle Mineralstoffe die in Trinkwasser gelöst sind außerordentlich schlecht für unseren Körper verfügbar.
Auch nach 200 Jahren Osmosewassertrinken kann es zu keinem Mineralstoffangel kommen (s.o.). Vorausgesetzt man trinkt keine Unmengen - über 5 Liter tgl. Wir machen bei unseren Patienten, die teilweise ausschließlich Osmosewasser trinken, seit fast 40 Jahren regelmäßig Mineralstoffanalysen im Vollblut und wir haben in keinem Fall hierdurch bedenkliche Mängel diagnostiziert; tendenziell beobachten wir in dieser Beziehung sogar eher eine Balance des Mineralhaushaltes (auf keinen Fall Serumanalysen machen lassen!, da fast alle Mineralien zu über 80% intrazellulär vorkommen).

@Uschi,
ich mache meine gesamten Teige mit Osmosewasser (aus genannten Gründen). Ich füttere den ST auch mit Osmosewasser. Prinzipiell braucht das Back-Schüttwasser keinerlei zusätzliche Mineralien.

@babsie,
ich nehme doch hoffentlich an, dass in Deinen Wasserleitungen ausschließlich Wasser fließt!? Da kann es natürlich durch die besonderen osmotischen Bedingungen zu den beschriebenen Phänomenen kommen. In unseren menschlichen "Leitungen" befinden sich aber hunderte Stoffe in gelöster und gebundener Form und in nicht geringer Menge.
Problematisch wird es allerdings, wenn wir Osmosewasser in einem Vorratsbehälter über Stunden und Tage lagern; hier kann es durch das osmotische "Gefälle" zur Kontaminierung mit verschiedenen in Luft "gelöster" Stoffe kommen (z. B. Bakterien und Viren). D. h.: Immer nur die benötigte Menge von Osmosewasser produzieren und zeitnah verbrauchen.

Noch eine Anmerkung: Der flüssige Trägerstoff von Medikamenten die injiziert werden sollen, werden fast ausschließlich mit Osmoseverfaheren steril und rein gemacht.

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Re: Gefiltertes Wasser für besseren Geschmack?

Beitragvon Mikado » Sa 28. Nov 2020, 19:22

@ Manfred
Danke für deinen kompetenten Beitrag!
Beste Grüße
Michael

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Re: Gefiltertes Wasser für besseren Geschmack?

Beitragvon babsie » Mo 7. Dez 2020, 07:35

@ Manfred

Ich habe weder Medizin studiert noch Chemie, kann also nur auf die aktuellen technischen Anforderungen an die Verwendung von Osmosewasser im Anlagebbau eingehen.

Pumpe
Man wird keinen verantwortungsvollen Hersteller finden der Osmosewasser mit Messingpumpen empfiehlt, die Praxis gibt ihnen recht. Es erfolgt sofort ein Gewährleistungseinschluß bei Messing und Osmoe. Ebenso sind alle Leitungen und natürlich auch die Einlegdichtungen mit für Osmosewasser zugelassenen Material auszulegen.

Leitungen
Schaut man sich mal das Innenleben von Messingarmaturen nach einigen Jahren an findet man sichtbare "Fraßstellen", insbesondere bei Bögen und Anzweigungen. Bei höherem Druck führt das irgendwann mal zu Lochfraß, sonst werden eben die angelösten Oberlächenanteile im Wasser mitgeführt und getrunken.
In Luftbefeuchtungsanlagen hat sich deshalb V4A (1.4571) durchgesetzt, es wird nicht mal der etwas korrosionsanfälliger V2A (1.43xx) verwendet. Denke mal das hat seinen Grund. Und wenn das so belastete Wasser auch noch fein vernebelt wird gehen die Aerosole auch leichter in die Lunge, was eigentlich niemand braucht.

Speicher
Hier ist die technische Anforderung auch klar, geeignete Kunststoffe oder Edelstahl V4A. Das Wasser steht ja teilweise lang bis länger im Speicher und erreicht damit gewisse Sättigung. Tatsächlich wird aber immer wieder neues "hungriges" Wasser zugeführt was die Korrosion wieder bis zur Sättigung auslösen bzw. verstärken kann. Wir lassen mal die üblichen anderen Probleme wie Legionellen ect. außer Betracht.
Edelstahl entwickelt übrigens eine Passivierung der Oberfläche der dann die weitere Korrosion durch Osmose verhindert, für eine kurze erste Zeit wird auch hier eine Ablösung von Oberflächenteilen erfolgen.

Gleiches gilt übrigens auch für VE-Wasser (vollentsalztes Wasser).
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Re: Gefiltertes Wasser für besseren Geschmack?

Beitragvon UschiamSchiff » Do 17. Dez 2020, 23:49

Hallo @babsie,

wie sieht es mit beschichteten Oberflächen aus? Z.B. Zementhaltige Beschichtungen

LG Uschi
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Re: Gefiltertes Wasser für besseren Geschmack?

Beitragvon babsie » Sa 19. Dez 2020, 14:08

es ist grundsätzlich so daß in der Natur alles zu einem Ausgleich strebt, also stark wird schwächer und schwach wird stärker wenn sie nebeneinander liegen

Osmosewasser (oder auch vollentsalztes Wasser = VE-Wasser) ist je nach Aufbereitungsqalität rein bis sehr rein. Gemessen wird das in Microsiemens (und einem Meßinstrument natürlich). So bis 5 ist es sehr rein, bis 10 sehr gut und bis 20 gut. Regenwasser zB hat normalerweise so 20-30 weil es ja über genug vorverschmutzte Leitungen in den Tank fließt.

Somit wird Osmosewasser aus Oberflächen oder Beschichtungen das herauslösen was es kann, bis die Sättigung des Wassers im Behälter erreicht ist. Bei Metall ist das wenig, bei Stein oder Zement deutlich mehr. Die Oberflächenstruktur wird also quasi um alles herauslösbare "zerfressen", bei Vergrößerungen ähnlich wie Mondlandschaften. Das geht solange bis sich eine Oberfläche gebildet hat die praktisch nichts mehr abgeben kann, sagen wir ein Granitgebirge ohne Bodenauflage. Dann ist Ruhe, sonst würden ja alle Zisternen aus Beton im Laufe der Zeit zerfressen.

Heißt bei neuen Anlagen dieses Wasser möglichst nicht für den menschlichen Genuß verwenden wenn nicht mindestens ein paar Wochen und idealerweise 1-2 Wasserwechsel ins Land gegangen sind. Als Speichermedium deshalb möglichst Kunststofftanks nehmen, gibt es auch häufiger bei Baustoffmärkten die Fehlspritzungen vertreiben. Das sind Heizöltanks die nicht überall die notwendige Wandstärke bei der Fertigung erhalten haben, für Wasser aber ideal und meistes so um die Hälfte zu haben sind.
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