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Frage zur Verträglichkeit von "klitschigem" Brot

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Frage zur Verträglichkeit von "klitschigem" Brot

Beitragvon sunny--69 » So 14. Dez 2014, 11:14

Guten Morgen zusammen,

wenn Euer Sauerteigbrot einmal "klitschige" Stellen hat, verzehrt Ihr es dann trotzdem?

Ich hatte jetzt ein Roggenvollkornbrot gebacken, dass in insbesondere unten "klitschig" geworden ist. Wir haben es trotzdem gegessen, es schmeckte trotz allem sehr gut.

Nun der Grund zu meiner Frage:
Meine kleine Tochter hat ja u. a. eine Glutenunverträglichkeit. In Absprache mit dem Arzt sollte ich nun mit einem reinem Waldstaudenroggenbrot versuchen Gluten wieder in die Ernährung einzuführen. Unsere Kleine, die ohne hin zur Zeit nicht gerade der Brotesser ist, hat vielleicht täglich ein 2 €-grosses Stück vom oberen Rand gegessen. Ich habe allerdings täglich zugeschlagen (ich stille noch). Nun hat die Kleine doch wieder Bauchweh bekommen, dass sich täglich steigerte.

Mein Gedanke: Zum einen könnte es natürlich schlicht das Gluten sein.
Währe es aber auch möglich, dass es an dem "Klitschigen" des Brotes liegt? Ich hatte in den letzten Tagen auch Blähungen (vielleicht aber auch, weil ich selbst ewig kein normales Brot mehr gegessen habe).

Ich wünsche Euch noch einen schönen 3. Advent!

Sandra
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Re: Frage zur Verträglichkeit von "klitschigem" Brot

Beitragvon Brotstern » So 14. Dez 2014, 11:35

Guten Morgen Sandra,

glücklicherweise ist mir das noch nie passiert, aber ich kann dich schon verstehen - wenn man sich soviel Mühe mit einem selbstgemachten Brot macht, möchte man es nicht wegwerfen. Ob sich das klitschige im Brot auf deine bzw. die Beschwerden deiner Kleinen auswirkt, kann ich nicht beurteilen.
Du kannst aber eins machen: Schneide die klitschigen Stellen weg, schneide alles schön in kleine Würfelchen, so ca. 1 - 2 cm, lasse das trocken werden und vermahle das in der Moulinette oder in entsprechendem Gerät. Beim nächsten Brotbacken brühst du eine Portion davon (ich würde mal sagen: 10 % der Mehlmenge) und setzt das deinem neuen Brotteig zu.
Es backen hier einige mit Altbrot, das gibt noch ein bisschen mehr Geschmack ins Brot!
Grüße von mir! Bild
Linda
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Re: Frage zur Verträglichkeit von "klitschigem" Brot

Beitragvon Külles » So 14. Dez 2014, 14:46

Hallo Sandra,

Klitsch in einem Roggenbrot entsteht durch den enzymatischen Abbau der Roggenstärke, das Brot kann keine stabile Brotkrume bilden, die Enzyme können nur durch den Sauerteig und den anschließenden Backprozeß gebremst werden.
50 - 60% des Roggenvollkorns sollten versäuert werden, um ein gutes Backergebnis zu erzielen.
Gruß

Külles
Zuletzt geändert von Lenta am So 14. Dez 2014, 15:08, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: In Külles Profitipps kopiert
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Re: Frage zur Verträglichkeit von "klitschigem" Brot

Beitragvon BrotDoc » So 14. Dez 2014, 16:16

Hallo Sunny,

wenn Deine Tochter wirklich eine gesicherte Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) hat, dann kann es eigentlich nur am Roggengluten liegen. Der Klitsch ist meines Erachtens nicht schlechter verträglich, als der Rest des Brotes. Es wurde ja lediglich zu viel Stärke abgebaut.
Sollte Deine Tochter lediglich eine Weizenallergie haben, müßte sie Roggen vertragen können.
Viele Grüße,
Björn
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Re: Frage zur Verträglichkeit von "klitschigem" Brot

Beitragvon sunny--69 » So 14. Dez 2014, 20:05

Danke für Eure Antworten.
Vielleicht noch zur Erklärung - hat ja nicht direkt was mit dem Bortbacken zu tun: Die Kuhmilchunverträglichkeit steht fest. Die Kinderärztin hatte bezüglich des Gluten "nur" eine Stuhlprobe gemacht, was glaube ich nicht so üblich und aussagekräftig ist. Ich bin dann zu einer Allergologin gekommen, die, da die Kleine mit kuhmilch- und glutenfreier Ernährung endlich so ziemlich beschwerdefrei war, mir riet zunächst für eine gewisse Zeit weiterhin auch auf Gluten zu verzichten und dann mit glutenfreiem Hafer über Waldstaudenroggen usw. zu versuchen, ob Gluten doch (oder mittlerweile ) vertragen wird.

Ich hatte gehofft, dass sie doch keine Glutenunverträglichkeit hat, wenn ein Test per Stuhlprobe nicht so aussagekräftig sein soll. Aber anscheinend haben wir da wohl doch Pech :roll: .

Übrigens habe ich beim zweiten Versuch mit dem Roggenvollkornbrot einen besseren Erfolg gehabt. Es zwar noch nicht perfekt, aber viel weniger "klitschig" und mega lecker (leider muss auch ich ja wieder für die nächste Zeit auf solch leckeres Brot :katinka verzichten).


Viele Grüsse
Sandra
sunny--69
 
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Re: Frage zur Verträglichkeit von "klitschigem" Brot

Beitragvon Fussel » Mo 13. Apr 2015, 13:06

Um eine gesicherte Diagnose zu erhalten, muss sich derjenige erst mal weiterhin glutenhaltig ernähren(auch wenn das keinen Spaß macht) und dann muß eine Dünndarmbiopsie gemacht werden (meist im Rahmen einer Magenspiegelung, das wird beim Gastroenterologen gemacht). Vorher kann man mit einer Blutprobe auf Antikörper testen, aber das ist auch nicht so aussagefähig. Wenn man sich mit einem Beruhigungsmittel "ruhigstellen" lässt, bekommt man von der Magenspiegelung auch nix mit, da gibt es dann auch keine Erinnerungen an gruseliges Schlauch-Schlucken oder so (hab ich auch gemacht, ich war auf die Erfahrung auch nicht erpicht).

Das was Du von Deiner Tochter erzählst, klingt sehr verdächtig, laß das also lieber richtig abklären! Wenn eine Zöliakie feststeht, bekommst Du auch Beratungen zur Ernährung empfohlen und es gibt Backkurse. Außerdem kannst Du ja mal bei http://www.dzg-online.de/ gucken, das ist die Deutsche Zöliakie-Gesellschaft, da gibt es auch viele Informationen.
Ich würde davon abraten, nur einfach mit der Ernährung "rumzuprobieren".
Fussel
 
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