Hallo Hilde,
lies mal hier.
Weiter oben schreibt wopa vom ranzig werden von Vollkornmehl.
Moderatoren: hansigü, Espresso-Miez, Lenta
Was bei vielen Rohstoffen das Ziel ist, nämlich die schnelle Verarbeitung nach der Ernte, ist bei Getreide und insbesondere bei Weizen, zum Scheitern verurteilt. Getreide braucht eine mehrwöchige Lagerzeit, denn Brot, das aus frisch geerntetem Getreide (circa bis zu acht Wochen nach der Ernte) gebacken wird, bleibt fest, klein und hat eine mangelhafte Kruste.
Die Reifung wird aber nicht im Getreidekorn abgeschlossen. Nach dem Vermahlen setzen aufgrund der immensen Oberflächenvergrößerung der Partikel oxidative und hydrolytische Prozesse ein. Diese Prozesse werden als Mehlreifung bezeichnet.
In der Praxis werden für Weizenmahlerzeugnisse Lagerzeiten von bis zu vier Wochen angestrebt. Bei dieser natürlichen Mehlreifung des Weizens reagieren Teile des Proteins; dies hat Änderungen der Kleberfilmverküpfungen zur Folge. Durch die Zugabe von Ascorbinsäure oder ascorbinsäurehaltigen Extrakten, wie Acerolapulver, wird die gleiche technologische Wirkung erzielt, auch wenn hierbei andere chemische Prozesse ablaufen.
Aus technologischer Sicht ist somit die Frage, ob Getreide selbstvermahlen wird oder nicht, schnell zu beantworten. Durch den Zukauf von fertigen Mühlenerzeugnissen kann der Bäcker die Fertigkeiten des Müllers nutzen und über längere Zeit hinweg homogene Chargen gleichartiger Mahlerzeugnisse beziehen. Zudem bekommt das Mehl, bei entsprechender Behandlung, ausreichend Zeit zu reifen.
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