Re: Bäckerstärke
von StSDijle » Di 15. Jan 2019, 11:29
Hallo Ulla,
aber das reicht eben nicht. Es ist eben alles Chemie und ob ein Stoff als E auf der Verpackung steht, mit wissenschaftlichen Stoffnamen, Trivialnamen, mit seiner Wirkungsklasse, garnicht oder mit grossen Lettern als Reklame hat mit seiner Giftigkeit nichts zu tun. Genauso wenig hilft eine willkürliche künstlich und natürlich Unterscheidung. Fingerhut ist eine wunderschöne, wilde Pflanze. Ihr Gift ist normalerweise Tödlich, richtig dosiert rettet es täglich Leben.
Es gibt da keine einfache Unterscheidung, aber etwas gesunder Menschenverstand ist wichtig. Wenn das häufigste Element der Erdkruste (Sauerstoff ca 46%) eine Verbindung mit dem 2 häufigsten (Silicium ca 28%) eingeht und damit die häufigste Verbindung in der Erdkruste darstellt (SiO2), dann ist die Wahrscheinlichkeit dass das Ungesund für eine Art ist, die sich über Millionen Jahre auf genau dieser Erdkruste entwickelt hat sehr unwahrscheinlich. Natürlich ist auch dass wieder abhängig von den umständen. Grosse Brocken SiO2 (Felsbrocken aus Quarz) die uns auf den Kopf fallen sind natürlich für das entsprechende Individuum fatal. Aber auch recht grobes SiO2 das bei schlecht justierten Steinmühlen in recht grossen Mengen ins Mehl gerät macht unsere Zähne kaputt, weil unser Brot beim Kauen dann Schleifpaste wird. Also bitte, wenn ihr einen wissenschaftlichen Substanznamen irgendwo lest, dann erstmal schauen was das genau ist, wo es vorkommt und warum es wie eingesetzt wird.
Das gilt übrigens für beide Seiten des Spektrums. Also wenn plötzlich Leute empfehlen Aprikosenkerne zu essen obwohl schon meine Grossmutter immer vor Obstkernen wegen Blausäure gewarnt hat, dann würde ich erstmal schauen was echte Wissenschaftler zu sagen haben und zwar mehr als einer.
VG
Stefan