Gerade eben habe ich die gemessenen Temperaturen in meinem letzten Post nachgetragen. Natürlich schwanken die wegen der Schalthysterese des Thermostates. Da müsste man eine Nacht lang die Temperatur loggen und dann den Mittelwert bilden. Ich habe aber beschlossen, dass ich das gar nicht so genau wissen will.
Gestern Abend wollte ich noch den Füllstand der Gläser markieren, das war das Glas bei 7 Grad schon eingefallen. Da habe ich nach 4 Tagen genau den Peak des Volumens erwischt.
Wie mache ich jetzt weiter ? Da es mir ja um die Konservierung geht, um einen Urlaub überbrücken zu können, werde ich die beiden Gläser 10 Tage lang stehen lassen und dann eine Auffrischung vornehmen. Danach sehen wir weiter.
Lutz rät im BBB4 auf Seite 301 vom Einfrieren ab. Die MO würden nach dem Einfrieren deutlich inaktiver und sterben bei längerem Frost teilweise ab. Zu langes Einfrieren könne auch in einem Totalverlust enden. Es macht IMHO schon einen Unterschied, ob ich oberhalb von 0 Grad bleibe oder es darunter zur Bildung von Eiskristallen kommt, die die Zellen schon rein mechanisch beschädigen können.
Auf der anderen Seite kann ich mir sehr gut vorstellen, dass durch bewusste Temperierung die Zusammensetzung des Bioms verändert werden kann. Thomas Teffri-Chambelland führt seine Super-Panettone-Madre ja 2 mal täglich warm und einmal kühl über Nacht, um die Zusammensetzung der MO zu optimieren.
Dabei fällt mir auf, dass die Mengenverhältnisse bei mir wohl etwas unüblich sind.
Mein IGOR wohnt in einem großen Einmachglas. Zum Auffrischen reduziere ich die Menge im Glas bis auf 100 Gramm. Dann gebe ich 80 Gramm handwarmes Wasser dazu und schlämme mit dem Rührblitz ( das ist ein spezieller Schneebesen ) auf. Mit dem Rührblitz kommt man auch gut in die Ecken und kann die Innenseite des Glases säubern. Dabei schlage ich kräftig Luft ein und entferne gelöstes CO2 aus der Mischung. Dann kommen 50 Gramm WE 1050 und 50 Gramm RO 1150 dazu. Mit dem Rührblitz vermischen und dann mit dem Silikonschaber alles nach unten bugsieren und die Oberfläche glätten. Das steht dann bei Raumtemperatur und kommt nach Verdopplung des Volumens in den Kühlschrank. Bis das Glas kalt ist, hat sich das Volumen verdreifacht.
Die TA von 180 % kommt von der Verwendung des Rührblitzes : Darunter wird die Mischung zu zäh und lässt sich nur noch schwer rühren. Darüber sieht man die Blasen nicht mehr so gut und die Mischung würde ja auch schneller reifen.
Da ich mit IGOR sowohl säurearme Vollkornbrote, einen Toast und mittlerweile zwei Süßgebäcke ohne Hefe hinbekommen habe, möchte ich da auch gar nichts ändern. Ich möchte eben nur verstehen, warum das so funktioniert