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Dinkelmischbrot aus dem Kleinbackofen

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Re: Dinkelmischbrot aus dem Kleinbackofen

Beitragvon Mikado » Di 7. Mär 2023, 15:14

hansigü hat geschrieben:Wenn die Reifetemperatur des STes eher bei 30° gelegen hat, dann haben sich die ST- hefen nicht so wohl gefühlt ... St- hefen mögen es in der Regel um die 25-27°

Das ist falsch. Es ist oft genug darauf hingewiesen worden, bei welcher Temperatur ST sich besonders wohlfühlt, d.h. dessen Wachstum gefördert wird - nämlich 32 bis 33°C. Dies bedeutet, die direkte Umgebungstemperatur, in der der ST steht/reift, sollte circa 2°C geringer sein, denn in seinem Inneren ist der ST um diese circa 2°C wärmer als seine direkte Umgebung, somit wären für die direkte Umgebungstemperatur 30°C ein guter Wert.
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Re: Dinkelmischbrot aus dem Kleinbackofen

Beitragvon hansigü » Di 7. Mär 2023, 18:25

Das ist nicht Falsch! Ich habe Sauerteighefen und nicht Sauergteig gemeint! Bitte richtig lesen, bevor du deinen Senf dazu gibst!
Gruß Hansi


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Re: Dinkelmischbrot aus dem Kleinbackofen

Beitragvon Cata Leya » Di 7. Mär 2023, 21:38

Nico hat geschrieben:Es schmeckt deutlich intensiver und auch säuerlicher. Von der Textur wie erwartet etwas fester.

Interessant, dass daraus noch ein genießbares Brot entstanden ist. :katinka
Liebe Grüße, Leya :tc
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Re: Dinkelmischbrot aus dem Kleinbackofen

Beitragvon Nico » Mi 8. Mär 2023, 03:03

Cata Leya hat geschrieben:Interessant, dass daraus noch ein genießbares Brot entstanden ist. :katinka

Genießbar war es auf jeden Fall. Ich habe schon viel schlechteres Brot teuer gekauft. Trotzdem waren die früher gebackenen Ergebnisse besser, wobei das meiste aber nur auf die Textur ging.
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Re: Dinkelmischbrot aus dem Kleinbackofen

Beitragvon Mikado » Mi 8. Mär 2023, 13:34

hansigü hat geschrieben:...habe Sauerteighefen und nicht Sauergteig gemeint! Bitte richtig lesen, bevor du deinen Senf dazu gibst!

Wenn du dir eine Senfbrotscheibe schmieren willst, dann musst du den Senf woanders holen, nicht bei mir.


Zurück zum Thema Temperaturen beim ST:
In den untenstehenden Zitaten sind Unterstreichungen von mir, um bestimmte Punkte hervorzuheben.
Es scheint keine gute Idee zu sein, expliziten Wert auf Sauerteighefen bei geringer Wärme zu legen. Denn unterhalb 27°C nimmt deren Wachstumsrate deutlich ab, das wird nicht nur dort erwähnt einschließlich kleiner Messkurven:
https://wissensforum-backwaren.de/gaera ... uerteigen/
Zitat daraus:
Über die Temperatur und die Anstellgutmenge lässt sich die Zeit vom Ansetzen des Sauerteiges bis zu dessen optimaler Reife beeinflussen. Niedrige Temperaturen sowie niedrige Anstellgutmengen verlängern die Reifezeit, hohe Temperaturen und hohe Anstellgutmengen verkürzen die Reifezeit. Den Einfluss der Temperatur auf die Wachstumsrate bei den Leitkeimen L. sanfranciscensis und C. milleri hat Gänzle aufgezeigt (3). Optimales Wachstum bei L. sanfranciscensis liegt bei 32 °C und bei C. milleri bei 27 °C.

Zu einem guten ST gehört die Zusammenarbeit von Säurebakterien und Sauerteighefen, wozu auch darauf abgestimmte Temperaturen gehören:
https://www.homebaking.at/sauerteige/
Zitat daraus:
Milchsäurebakterien
Diese Bakterien bevorzugen Temperaturen von 30-35°C. Sie sind Lebensgrundlage für Sauerteighefen. „HOMOFERMENTATIVE“
Sauerteighefen
Sauerteighefen produzieren Kohlendioxid und sind somit für die Lockerung des Brotes verantwortlich. Der Unterschied zur Bäckerhefe ist, dass diese die Säure zur Vermehrung braucht. Deshalb muss der Sauerteig erst sauer werden, damit er seine Wirkung im Teig umsetzten kann.

Desweiteren führt Dietmar Kappl dazu aus:
https://www.homebaking.at/der-3-stufens ... uehrungen/
Zitat daraus:
Vollsauer
In ihm soll sich neben der Milchsäure vor allem die Triebkraft der Hefen voll entwickeln. Bei Temperaturen um 30°C, einer Teigausbeute um 190% und einer Abstehzeit von drei Stunden werden Voraussetzungen für Brote mit mildsaurem Aroma geschaffen.

Hinzu kommt noch:
https://link.springer.com/article/10.1007/BF01093689
Zitat daraus:
Die Mikroflora des Sauerteiges
Zusammenfassung

Es wurde dem Einfluß von Temperatur und pH-Wert auf die Entwicklung der in „Reinzuchtsauern” auftretenden Hefen nachgegangen. Die überprüften Hefen ordnen sich den Arten Candida krusei, Pichia saitoi, Saccharomyces cerevisiae undTorulopsis holmii zu. Sie bevorzugen Temperaturen im Bereich von 30 bis 40 °C. Der Temperaturanspruch der Hefen steht im Einfluß des pH-Wertes. Im allgemeinen liegt das Temperaturoptimum der Entwickung um so niedriger, je geringer der pH-Wert des Substrates ist. Die Grenze der Entwicklung der im Sauerteig auftretenden Hefen liegt unterhalb 20 °C und oberhalb 45 °C (Torulopsis holmii), bzw. 50 °C (Candida krusei, Pichia saitoi, Saccharomyces cerevisiae). Bezüglich des förderlichen pH-Bereiches sind den Hefen teils weitere Grenzen gesetzt (Candida krusei, pH 4,0–5,2; Saccharomyces cerevisiae, Torulopsis holmii, pH 4,4-5,6), teils engere Grenzen (Pichia saitoi, pH 4,8–5,2). Nur die Vertreter der Art Candida krusei zeigen noch bei einem pH des Substrates von 3,6 einen nennenswerten Stoffwechsel. Torulopsis holmii und Pichia saitoi sind bereits bei pH 4,0 in ihrer Entwicklung nachhaltig gehemmt. Resultiert der pH-Wert des Substrates aus der Gegenwart von Essigsäure, dann ist ein stärkerer Einfluß auf die Stoffwechselaktivität der Hefen gegeben als wenn im Substrat Milchsäure vorliegt.



Es ist also viel zielführender, die Temperaturen für alle Mikroorganismen eines ST zu beachten.
In dem Zusammenhang sind die Temperaturen nicht das einzig Bemerkenswerte, sondern pH-Werte haben auch Einfluss auf einen Sauerteig, aber letzteres führt jetzt zu weit.
Beste Grüße
Michael

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Re: Dinkelmischbrot aus dem Kleinbackofen

Beitragvon hansigü » Mi 8. Mär 2023, 20:58

Mikado hat geschrieben:Wenn du dir eine Senfbrotscheibe schmieren willst, dann musst du den Senf woanders holen, nicht bei mir.

Geht leider nicht, denn du hast ihn ja hier schon hinterlassen :xm ;)

Alles schön rausgesucht und zitiert, aber trotzdem ist es nicht falsch! Bei Lutz Geißler im
Brotbackbuch No.4 steht S.309: bei Kazachstania humilis "optimale Vermehrung 27°C" !
Bei der DEF wird eine anfängliche TT von 30° angestrebt und fallend auf 24-20° den ST reifen lassen.
Ja, alle Temperaturbereich die für den St förderlich sind, sollten abgedeckt sein. :top

Schön, dass du so gut aufpasst und gerne solche Themen rausziehst, scheinst ja Langeweile zu haben :lol: oder willst du uns nur vor falschen Fehlern bewahren :?
Aber leider sind deine theortischen Kenntnisse für uns praktisch nicht nachvollziebar, da wir ja kaum ein Sauerteigbrot von dir in letzter Zeit gesehen haben. Wie schon mal gesagt, nur paar geröstete Roggenkörner im vergangenem Jahr oder so. :ich weiß nichts
Gruß Hansi


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Re: Dinkelmischbrot aus dem Kleinbackofen

Beitragvon Nico » Mi 8. Mär 2023, 22:37

Ich werde immer noch das Gefühl nicht los, daß bei einfacher Zimmertemperatur geführter Sauerteig robuster ist und deutlich bessere Eigenschaften in meinem aktuellen Prozess hat. Denn meine Ergebnisse nach dem Bau einer Gärbox waren deutlich schlechter als gewohnt. Der Sauerteig ging zwar in der Gärbox ab wie Nachbars Lumpi, aber danach ging der Teig auch wieder in die Kälte bei 0°C.

Klar ist, daß sich bei ein und dem selben Sauerteig bei der Fütterung bei unterschiedlichen Temperaturen völlig andere Gleichgewichte der Mikroorganismen einstellen. Wenn ich aber im Gärschrank die richtig fördere, die aber beim Einkühlen zuerst schlapp machen, dann habe ich am Ende nichts gewonnen. Ich müßte dann den kompletten Prozess verändern.

Falls jemand eine hilfreiche Idee dazu hat, gerne her damit!
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Re: Dinkelmischbrot aus dem Kleinbackofen

Beitragvon Little Muffin » Mi 8. Mär 2023, 22:59

Ich stimme Dir zu Nico. Mein LM den ich früher aus den Kühli holte, fütterte und gleich wieder in den Kühli pakte, ging dort innerhalb von 6-8 Std. auf das 3fache hoch. Meinen jetzigen führe ich entweder total warm oder lasse ihn 30min. stehen und stelle ihn dann in den Kühli. Der Gute kommt einfach nicht aus dem Quark, er braucht 2 Tage im Kühli bis er sich vergrößert hat.
Der nur Kühlschrankgeführte war stabiler als mein jetziger und auch nicht so schnell säurebeton.

Oftmals fällt mir gerade bei meinem Liquide Levain auf, dass dieser nach 2-3 Auffrischungen bei 27° aus der Puste kommt. Dann braucht er eine Woche Kälteschlaf damit sich wieder die anderen Organismen sortieren können.
Nur Verrückte hier...Komm Einhorn, wir gehen!

Liebe Grüße, Daniela
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Re: Dinkelmischbrot aus dem Kleinbackofen

Beitragvon Nico » Mi 8. Mär 2023, 23:21

@LittleMuffin, das passt genau in meine bisherigen Beobachtungen.
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Re: Dinkelmischbrot aus dem Kleinbackofen

Beitragvon Mikado » Do 9. Mär 2023, 11:33

Nico hat geschrieben:Klar ist, daß sich bei ein und dem selben Sauerteig bei der Fütterung bei unterschiedlichen Temperaturen...
Little Muffin hat geschrieben:Oftmals fällt mir gerade bei meinem Liquide Levain auf, dass dieser nach 2-3 Auffrischungen...

Vergleicht beide doch mal die einzelnen Temperaturen von Wasser und Mehl, die ihr bei jeder Auffrischung dazufügt. Wie sieht's damit aus?
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Re: Dinkelmischbrot aus dem Kleinbackofen

Beitragvon Little Muffin » Do 9. Mär 2023, 11:54

Ist immer kühl, beides.
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