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Ruhezeit für den Sauerteig

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Ruhezeit für den Sauerteig

Beitragvon Rindvieh » Di 4. Nov 2014, 15:35

Hallo,

ich schon wieder :D

Ich lese immer wieder, dass der angesetzte Sauerteig so zwischen 12 und 16 Stunden in die Kühlung muss und erst dann mit dem Haupteig weiter verarbeitet werden soll.

Ich habe jetzt ein Rezept, in dem gibt es solche Ruhezeiten nicht. Leidet dann die Qualität wenn man diese Zeiten nicht einhält oder hat es einen anderen Grund?

Hier das Rezept:

200gr Weizenmehl 550
300gr Roggenmehl 1150
30gr Hefe frisch
75gr ASG oder eine Fertigmischung
10gr Salz
30gr Rübensirup
alles schön vermengen und 30Min. ruhen lassen und anschließend 40min backen. 10min bei 230Grad und 30min bei 210Grad

LG
Karsten
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Re: Ruhezeit für den Sauerteig

Beitragvon G. Kellner » Di 4. Nov 2014, 15:46

Das kingt mir nicht nach einem guten Rezept.
Die Detmolder Einstufenführung sagt eindeutig 16 Stunden bei 26° ist die richtige Reifung.
30g Frischhefe auf 500 g Mehl, da würde ich mich schütteln!
Wo bekommt man solche Rezepte?
VG
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Re: Ruhezeit für den Sauerteig

Beitragvon Chorus » Di 4. Nov 2014, 15:54

30 Gramm Hefe bei der geringen Mehlmenge sind eine echte Hausnummer.

Da muss der Geruch, als auch der Geschmack durchdringend sein.

Sauerteig ist doch DAS Triebmittel schlecht hin. Wozu braucht es da solche unglaublichen Mengen an Hefe. An dem "Schüttel" beteilige ich mich......
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Re: Ruhezeit für den Sauerteig

Beitragvon Rindvieh » Di 4. Nov 2014, 16:06

:) Habe ich es mir doch gedacht, dass hier etwas nicht stimmt.

Ich habe zwar noch nicht solche Erfahrungen wie Ihr, aber so eine große Abweichung von den hier im Forum aufgeführten Rezepten, erschien selbst mir etwas fragwürdig.

Karsten
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Re: Ruhezeit für den Sauerteig

Beitragvon Rindvieh » Di 4. Nov 2014, 16:08

das ist ein Rezept aus einer Zeitung. Da ich nur den Abriss habe kann ich sagen aus welchem Magazin das stammt.

Karsten
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Re: Ruhezeit für den Sauerteig

Beitragvon Chorus » Di 4. Nov 2014, 16:49

Rindvieh hat geschrieben::) Habe ich es mir doch gedacht, dass hier etwas nicht stimmt.

Ich habe zwar noch nicht solche Erfahrungen wie Ihr, aber so eine große Abweichung von den hier im Forum aufgeführten Rezepten, erschien selbst mir etwas fragwürdig.

Karsten


Das ist gar nicht so selten, Karsten. Selbst einschlägige Literatur arbeitet mit oftmals viel zu großen Hefemengen. Vom normalen Hefeteig ( für Kuchen usw,... aber auch Pizza, usw) , so wie für Brot.

Bei den meisten Menschen ist es doch so, dass es möglichst schnell gehen soll und keinerlei Arbeit verursachen darf. Zusammenschütten fertig.

Ich erkläre gebetsmühlenartig das die Art oder die Rezepte nach denen ich Brote backe, gar nicht wirklich arbeitsintensiv oder aufwendig sind. ( wenn man im Besitz eines Knetsklaven ist) ....aber Teig viel Zeit zur Reifung benötig. Aber reifen....? Das macht er doch allein....diese Zeit, die ein Teig zur Reife benötigt kann ich anderweitig sinnvoll nutzen. und die wenigen Handgriffe, die ein Brot für einen Familienhaushalt benötig sind keine Arbeit. Wohl aber eine Sache des Timing. Nicht mehr und nicht weniger.

Geduld, allerdings ist eine Tugend, die heute bedauerlicherweise nicht mehr sonderlich geschätzt wirdthe.

Da ich überwiegend mit Frauen zu tun habe, stelle ich fest, das das einschlägige Argument berufstätiger Frauen immer daran gipfelt, hinsichtlich der Ernährung der Familie, keine Zeit und Muße zu haben. Deshalb Chemiefrass oder Convinience. Solange es Fertigfutter aus der Tiefkühltheke oder diverse Bringedienste von TK bis hin zum Pizzalieferdienst gibt, kochen viele meiner Geschlechtsgenossinnen, die Zeitargumentation wie einen Panzer vor sich herschiebend, mit dem Telefonhörer.

In meiner Welt haben Frauen noch Brot gebacken.....in Backhäusern, in meiner Welt haben Frauen einen Beziehung zu dem was sie auf den Tisch bringen und/oder brachten, ...denn sie ziehen und zogen das Gemüse und das Obst selbst, sie melken das Vieh, machten Butter und Käse, sie kochten ein, sie zogen und schlachteten Geflügel, Wäsche waschen verlief noch arbeitsaufweniger als heute, nähten, strickten und stickten. Sie fuhren im Herbst die Ernte ein und so weiter. Ich kann mich an keine Frau auf dem Land entsinnen, die einen Acht Stunden Tag hatten.........da gings rund um die Uhr. Die Grossmütter auf dem Altenteil taten ihr Teil mit dazu, sie halfen beim Kinderbetreuen und beim Kochen und wurden, obschon sie auf dem Altenteil waren nicht in ein Heim abgeschoben und dort zu vergessen zu sterben.
Kinder bewegten sich und durften sich bewegen , sie durften rangeln und die Umgebung erkunden und wurden ob ihres Bewegungsdranges nicht mit Retalin vollgestopft.
Das war bestimmt nicht immer ein leichtes Leben, erstaunlicherweise waren diese Menschen im wesentlichen zufriedener und gesünder und da obwohl die Umwelt lang nicht so sauber war, wie sie es heute wieder ist.
Es mag daran gelegen haben, das sie nicht in Neid und Missgunst und/oder in Selbstmitleid versunken waren.
Krankheiten wie Glutenallergien oder Laktosenintoleranzen mag es deshalb nicht in so hoher Zahl gegeben haben, weil man tatsächlich "nicht soviel Zeit hatte" über Krankheiten nachzudenken, wie das heute der Fall ist.
Damals verstand man allerdings auch, dass meiste selbst zu machen, ohne darüber zu jammern, das man dazu keine Zeit hätte.
Damals war alles besser?
Sicher nicht.
Aber einige Dinge waren von Vernunft und einem klaren Verstand geprägt.
Man wusste das man ist, was man isst.
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Re: Ruhezeit für den Sauerteig

Beitragvon Rindvieh » Di 4. Nov 2014, 18:35

Hallo Chorus,

:top besser kann man es nicht ausdrücken. Wir leben halt alle zu schnell. Ich hole mal schnell Milch, ich hole mal schnell die Kinder ab usw.

Wir werden jetzt das Paderborner vorbereiten. Aber schön sinnig und nach Rezept ;)


Karsten
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Re: Ruhezeit für den Sauerteig

Beitragvon Chorus » Di 4. Nov 2014, 22:10

Rindvieh hat geschrieben:Hallo Chorus,

:top besser kann man es nicht ausdrücken. Wir leben halt alle zu schnell. Ich hole mal schnell Milch, ich hole mal schnell die Kinder ab usw.

Wir werden jetzt das Paderborner vorbereiten. Aber schön sinnig und nach Rezept ;)


Karsten



DAS ist in jeden Fall ein gute Idee und ein guter Weg. :top
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Re: Ruhezeit für den Sauerteig

Beitragvon _xmas » Di 4. Nov 2014, 23:36

Ich kann mich immer nur wundern, dass sich User mit "Pseudo"-Rezepten aus irgendwelchen Magazinen oder Quellen rumquälen, statt sich hier im BBF, bei Ketex, Plötz, im ST-Forum, bei Björn, Schelli, Bernds bakery, Dietmar und (ich bitte um Verzeihung, wenn ich nicht alle nenne, obwohl noch einige mehr nennenswert wären) mal Erfahrungen anzulesen und erprobte, gelingsichere Rezepte zu backen. Das bedeutet natürlich, sich zunächst mit den Basics auseinander zu setzen. Wenn man das getan hat, trennt sich automatisch die Spreu vom Weizen.
Man lernt, die Tauglichkeit von Rezepten zu erkennen, was natürlich nicht von heute auf morgen geht. Aber das ist die Eigenleistung, die jeder Newbie aufbringen sollte und die hier ja mit viel Engagement vieler Mitbäcker unterstützt wird.
Alle sagten: das geht nicht.
Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat´s einfach gemacht.
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Re: Ruhezeit für den Sauerteig

Beitragvon Rindvieh » Mi 5. Nov 2014, 00:41

Hallo xmas,

wenn man die Spreu vom Weizen trennen will dann muss man viel Fragen, hinterfragen, vergleichen und ausprobieren. Da gebe ich Dir vollkommen Recht.

Das mit der Basis ist allerdings so eine Sache. Die Basis, bezogen auf den Sauertieg, ist in dem Deutschen Lebensmittelbuch recht gut beschrieben. Die dortigen Ausführungen sind aber auch nur Leitsätze.

Ich bin mir mitlerweile aber sicher, dass ich hier eine super Unterstützung erhalte und bereits erhalten habe.

LG

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