moeppi hat geschrieben:In Zukunft nehme ich nur noch die aus Aldi . LG Birgit, die sonst auch auf bio steht, aber auch mal Prioiritäten setzen muß
Böse böse Bio-Hefe
Birgit, das hast Du süß geschrieben & recht hast Du auch noch damit
Ganz ehrlich: bisher wusste ich nicht, dass es Bio-Hefe gibt bzw. dass die wirklich wesentlich weniger triebfreudig sein könnte Was man hier nich alles lernt
Die bio-Hefe hat mir eine Freundin geschenkt, weil sie in Urlaub fuhr und die übrig hatte. Sie und eine andere Öko-Freundin sagen immer, dass ihre Brötchen nie soll schön werden wie meine. Ich hatte erst das Alnatura-Mehl in Verdacht, ok, wird aber wohl die bio-Hefe sein. Alnatura hatte ich in Verdacht, weil die Körner bei mir nicht keimten . Ganz übel für bio-Getreide. LG Birgit
Also gegen das Bio-Getreide von Alnatura kann ich nichts sagen, da es das Einzigste ist was ich an Bio kaufe weil ich es nur für Flocken und Roggenschrot brauche. Weizen und Gerste habe ich schon öfters erfolgreich gekeimt.
Hallo, ich habe jetzt 3 mal mit Bio-Hefe gebacken (Schwarzbierbrot, Milchhörnchen und Brötchen) und kein einziges Mal hat mich die bio-Hefe überzeugt . Da ich hier im Ort auch keine bekomme, werde ich weiter bei der konventionellen bleiben. LG Birgit
Hallo, meine Tochter hat mir aus Marktkauf Omas Ur-Hefe mitgebracht http://www.ciao.de/Fala_Oma_s_Ur_Hefe__Test_8855501 Kennt ihr diese Hefe? Ist es wohl eine ganz normale Hefe, der man nur einen netten Namen gegeben hat? Die pinkkfarbene Verpackung mit der Oma sieht zumindest nett aus . LG Birgit
Ich backe nun seit 2 Monaten fast nur noch mit Bio-Frischhefe. Die Triebstärke ist etwas geringer als bei konventioneller Frischhefe, man kann die Garezeiten etwa mal 1,3 - 1,5 nehmen, um ein gleiches Gebäckvolumen zu haben. Ich kompensiere das damit, daß ich immer die Menge der Bio Hefe etwas erhöhe. Wo die Bio-Hefe ganz eindeutige Schwächen hat: Schwere (süße oder fetthaltige) Teige und bei langen kalten Führungen. Bei beiden Anwendungen kommt sie nur sehr träge und zögerlich in Fahrt, so daß ich dafür immer auch etwas konventionelle Hefe dahabe.
Das kann ich unterschreiben, es gibt sie z.B. bei Edeka und bei uns im Gastro-Großhandel als Großgebinde. Ich backe fast immer mit dieser Hefe. is nix mit Bio, trotz netter Verpackung.
Heute habe ich ein Mühlenbrot mit Vollkornmehl gebacken. Sieht gut aus und den Anschnitt zeige ich dir später.Bei mir wird alles mit Bioreal gebacken. Paderborner,Pizzateig ,Haferbrötchen,Haferbrot usw.
Okay, dann verzichte ich auf die pinkfarbene Verpackung von Omas-Urhefe und kaufe weiter die von Aldi . Einen Bioladen gibt es hier im Ort nicht. LG Birgit
Meine Erfahrungen mit Bio-Hefe sind recht ähnlich wie die oben beschriebenen (abgesehen vom Geruch, ich finde sie riecht kaum oO), sie braucht halt ein wenig mehr Zeit, aber da qualitativ doch ein großer Unterschied vorhanden ist, nimmt man sich die auch (; Ich verwende eig. nur frische Hefe und mir ist aufgefallen dass es extrem wichtig ist, im Geschäft auf das Ablaufdatum zu achten. In unserem lokalen Bioladen liegen die Würfel teilweise schon länger in der Kühlung, und nachdem mir meine Weckerl zweimal nicht aufgegangen sind, hab ich beschlossen so frech zu sein, die ganz, ganz frische (von hinten) zu nehmen. Es ist einfach nicht okay eine "frische" Hefe die in ein paar Tagen abläuft um den normalen Preis zu verkaufen... Ich gebe ihr auch zehn Minuten locker mit Mehl verknetet, bevor ich das restliche Wasser dazu gebe, und dann wieder etwa eine Viertel Stunde bevor Butter dazu kommt. Geschmacklich ist das Resultat (m. M. n.) besser, ich kenne den eigenartigen Geschmack im Mund eig. nur nach dem Verzehr konventioneller Hefe.
Yepp mia, schaue auch auf das Verfallsdatum und kaufe die frische Hefe nur wenn sie noch mind. 3 Wochen lt. Aufdruck haltbar ist - dann ist die Triebkraft da, schön feucht und nicht so trocken und bröselig. Ich kaufe meine bei L..l und finde 9 Cent dafür ok und gerechtfertigt.
Gestern beim Hefeeinkauf hatte ich die Qual der Wahl. Es gab welche im Preis von 0,09 € bis 0,49 €. Da war Omas Urhefe, Alnatura Bio Hefe, Dr. Oetker Hefe und außerdem, für mich was ganz Neues, eine Hefe für süßen Teig und eine Hefe für salzigen Teig. Ich dachte immer Hefe sei Hefe. Auch auf Bio habe ich nie geachtet. Ich habe sie da gekauft, wo ich gerade war. Und meistens lag da nur eine Sorte. Jetzt soll ich mich schon vor dem Kauf entscheiden, ob ich damit salzig oder süß backe. Was unterscheidet die Hefe denn? Christel2014
Zuletzt geändert von christel2014 am Mo 1. Feb 2016, 00:01, insgesamt 1-mal geändert.
christel2014 hat geschrieben:Jetzt soll ich mich schon vor dem Kauf entscheiden, ob ich damit salzig oder süß backe. Was unterscheidet die Hefe denn?
Das ist halt eine Marketing-Strategie. Irgendwie muss man ja die Leute dazu bekommen, dass sie für die Hefe mehr als die 9 Cent zahlen, die das Konkurrenzprodukt kostet. Außerdem kann man damit sugerieren man müsste 2 Hefen kaufen (und dann möglichst viel wegschmeißen, da man soviel gar nicht brauchte). Das ist der gleiche Schmarrn wie Fertigmischungen für Pfannenkuchen oder Griesbrei. Ich frage mich immer, wer das kauft, bis diese Leute die Anleitung gelesen haben, habe ich schon längst alles zusammengemischt.
Quelle gerade nicht abrufbar, ich nehme an Wiki oder "Schrot undKorn": Zitat: Für besondere Aufgaben werden Spezialzüchtungen verwendet, wie beispielsweise osmotolerante Hefen, die – bei sehr süßen Teigen – unempfindlicher gegen osmotischen Druck sind
Ein Auszug aus einer frühen Ausgabe von "Schrot und Korn" (Zitat Hans Krautstein): Eine neue Ära: Bio-Hefe
Verzicht auf synthetische Zusätze und auf Gentechnik wird garantiert
Bisher war Hefe für Szene-Kenner im Grunde ein Ärgernis: aus konventionellen Rohstoffen nicht gerade "natürlich" hergestellt, ist sie mangels einer Alternative in vielen Bio-Produkten enthalten. "Dies muß anders werden", dachte sich auch Rapunzel und bringt jetzt die erste Bio-Hefe auf den deutschen Markt.
Die Idee kommt aus der Schweiz. Dort hat die Firma Agrano in jahrelanger Forschungsarbeit das Produkt mit Namen "Bioreal" entwickelt. Im Alpenstaat arbeiten bereits zahlreiche Bäcker mit dem natürlichen Trieb- mittel, das nun in Riegel bei Freiburg in größeren Mengen produziert wird. Etwa drei Tonnen Frischhefe verlassen wöchentlich die riesigen Fermenter, später soll die Anlage sogar ein Mehrfaches davon liefern. Den Vertrieb in Deutschland hat Rapunzel übernommen, denn die Allgäuer sind von der Qualität der Marktneuheit überzeugt. Die Bundesbürger sind ausgesprochene Hefe-Fans, der Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei zwei Kilogramm im Jahr. Drei große Anbieter teilen sich den europäischen Hefemarkt, auch die Bio-Verarbeiter waren bis jetzt auf deren konventionelle Hefe angewiesen. Diese ist seit langem umstritten: Als Nährmedium für die Hefepilze dient Melasse, ein Abfallprodukt der Weißzucker-Gewinnung. Da im Verlauf des Herstellungsprozesses etliche Chemikalien wie Schwefelsäure, Ammoniak, Phosphate und synthetische Öle zum Einsatz gelangen, die nicht vollständig von der Hefe verbraucht werden, wandern pro Kilogramm Hefe bis zu 380 Kilogramm schwer abbaubare Stoffe ins Klärwasser. Bisher wurde bei der konventionellen Hefeherstellung zwar noch nicht auf gentechnisch veränderte Hefestämme zurückgegriffen, die entsprechenden Patente liegen jedoch in den Schubladen bereit. Außerdem: Die zugesetzten Enzyme werden meist schon jetzt von genmanipulierten Organismen produziert.
Verunreinigte Gewässer durch konventionelle Hefe
Anders die Bio-Hefe: Die Unterschiede fangen bereits bei der Auswahl der Hefestämme an. Diese stammen aus einer italienischen Bäckerei im Tessin, die seit Jahrhunderten eigene Stämme verwendet und diese nur mit Getreidemehl füttert. Auf einem Nährboden aus Weizen und Weizenkeimen gedeiht auch die Rapunzel-Hefe. Der Verzicht auf Gentechnik wird sowohl bei den Hefestämmen als auch bei den zugesetzten Enzymen garantiert. Außer Bierhefe zur Vergärung und Sonnenblumenöl aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA) zum Entschäumen kommt nichts hinzu. Dies macht sich nicht nur in der unbelasteten Abwasserfracht, sondern auch in Geruch und Geschmack der Backwaren bemerkbar. Bio-Bäcker, die an ersten Tests teilnahmen, waren begeistert von der schönen Krume ihrer Brote und dem kräftigen Duft. Daß die Backwaren haltbarer sind, fällt zusätzlich positiv ins Gewicht. "Dies ist eins von den Produkten, für die der Einsatz sich lohnt", gibt sich Projektbetreuer Lukas Kelterborn optimistisch und meint, daß "einer der letzten weißen Flecke, eine Art terra incognita", bald von der Naturkost-Landkarte verschwinden könnte. Besonders Allergiker dürften sich auf "Bioreal" freuen. Manche, die Brot nicht mehr vertragen, reagieren nach Keltenborns Meinung auf die "unter völlig unnatürlichen Bedingungen gezüchtete Hefe" und nicht nur auf das Eiweiß im Getreide. "Wir wollen möglichst schnell viele erreichen", führt Kelterborn aus und erwartet nicht etwa Engpässe wegen zu großer Nachfrage. "Im Gegenteil", fährt er fort, "das Problem ist, daß die Anlage genügend ausgelastet wird." Das heißt, die innovative Hefe soll in naher Zukunft nicht allein in Rapunzel-Produkten, sondern in den meisten hefehaltigen Bio-Erzeugnissen zu finden sein. Zunächst in Deutschland, später in Frankreich und langfristig noch in weiteren Ländern. Wegen der grenzübergreifenden Import- und Exporterfahrung von Rapunzel hat Agrano bewußt die Zusammenarbeit mit dem Bio-Grossisten gesucht. Der Startschuß soll Anfang 1998 fallen, mit Frischhefe für Bäckereibetriebe in 10 Kilo-Gebinden. Bis zum 40 Gramm-Würfel für Endverbraucher soll nur kurze Zeit vergehen. Das geplante Angebot soll auch Pulver, Flocken und Hefeextrakt umfassen. Die gentechnik- und chemiefreie Back-Alternative wird voraussichtlich dreimal so teuer wie konventionelle Hefe werden. Auch bläst die Bio-Hefe den Teig nicht so stark auf und muß deshalb höher dosiert werden. Die Kostensteigerung soll sich dennoch im Rahmen halten. Qualitätsbewußte Kunden, so die Hoffnung von Agrano und Rapunzel, legen für gesundes Essen notfalls gerne zwei bis drei Groschen mehr auf den Tisch. Bio-Hefe ist eine echte Alternative, die den Naturkosthandel dem Ziel "100 Prozent kbA" einen großen Schritt näher bringt.