Re: Weihnachtsstollen
von babsie » Di 29. Nov 2011, 12:54
ich stell hier nochmal den gleichen Beitrag ein wie im anderen threat über Stollen, weil die Infos zum Dresdner noch besser passen
Übung und Erfahrung macht hier den Meister, meine Mutter hat 50 Jahre Stollen gebacken und die Erfahrung von Ihrer Mutter dazu- und weitergegeben, trotzdem habe ich mich noch noch nicht an einen gewagt. Habe so lange zugesehen und kenne nahezu alle Unglücke persönlich. Dabei genießt der Dresdner Weltruhm, ist aber tendeziell wesentlich trockener als andere Regionen (kommt u.a. von der Zugabe Eigelb). Und die alten Zutaten sind kaum noch gebräuchlich, meine Oma schwor auf Rindertalg, der wurde ausgelassen und dann verwendet. Muß man erst mal einen Fleischer finden der weiß was das ist, und es dann auch noch liefert. Wir haben immer das Rezept aus Thüringen genommen, der wird durch Zuschläge wie Zitronat, Orangeat und sehr vielen Rumrosinen saftiger, niemals Marzipan dazu. Schweineschmalz und Rindertalg sind weitere Fette, die zur Butter dazukommen. Die Stollen werden auf dem Dorf traditionsgemäß beim Bäcker gebacken, wenn noch einer vorhanden ist. Dabei wird sehr spitz beobachtet, wie sich die Stollen bei den anderen entwickeln, gehen sie nicht auf wurde bei den Zutaten gespart. Schon ist Frau im Gerede ...
Neu für mich war gestern ein Beitrag aus dem NDR-Markt, wo Stollen verkostet wurde. Der von Lidl und Edeka kam ganz schlecht weg, auch wegen der fehlenden Butter im Teig (Pflanzenöle und andere "Köstlichkeiten" als Ersatz). Was für mich aber wirklich entscheidend war, viele Stollen schmeckten muffig. Die Experten führten das auf "nicht ausgebrannte Butter" zurück. Durch das Tränken der Kruste mit Butter kann diese auf die Dauer sich geschmacklich verändern, bis in die Ranzigkeit. Hier sollte also die Butter stark erhitzt werden, sprich die Molke soll sich absetzen (geklärte Butter), dann bleibt der gute Geschmack auf Dauer erhalten. Gi (indisches Butterfett) dürfte damit auch ein optimales Streichersatz sein, wer sich die Arbeit der Klärung nicht machen will.
babsie
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