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Sächsische Quarkkeulchen

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Sächsische Quarkkeulchen

Beitragvon pelzi » Di 30. Sep 2014, 22:43

Hier ist mein Rezept für Sächsische Quarkkeulchen:

1 kg Pellkartoffeln
300 g Magerquark
150 g Weizenmehl (405)
100 g Zucker
3 Eigelb
etwas Zitronenschalenaroma
50 g Rosinen
Prise Salz
2 Päckchen Vanillezucker
Margarine zum Braten

Man nehme die gewaschenen Pellkartoffeln und koche sie, lasse sie abdämpfen, schäle und zerquetsche sie. Alle Zutaten mit den Kartoffeln zu einem Teig vermengen, forme kleine Keulchen, wälze sie in Mehl und brate sie in heißem Fett goldgelb. Mit Zimt und Zucker bestreut schmecken die Sächsischen Quarkkeulchen vorzüglich. Dazu reiche man Apfelmus.

Bild

Guten Appetit!
Zuletzt geändert von Greeny am Mi 1. Okt 2014, 08:37, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Im Rezeptindex eingetragen.
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Re: Sächsische Quarkkeulchen

Beitragvon Lulu » Mi 1. Okt 2014, 09:01

Danke Pelzi für das Rezept.

Liebe Grüße
Renate
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Re: Sächsische Quarkkeulchen

Beitragvon pelzi » Mi 1. Okt 2014, 10:00

Lulu hat geschrieben:Danke Pelzi für das Rezept.


Gern geschehen und gutes Gelingen. Ist eigentlich ganz einfach.
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Re: Sächsische Quarkkeulchen

Beitragvon babsie » Do 2. Okt 2014, 06:33

Mein lieber Mann kommt aus Halle/Saale und kennt sich dadurch mit Quarkkeulchen ein wenig aus. Er bestreitet vehement die Bezeichnung Quarkkeulchen und bezeichnet sie als Quarkbratlinge (Oetker Schulkochbuch). Die "echten" Keulchen sind ohne Kartoffeln (wir haben beide bereits häufiger gemacht und die ohne schmecken und deutlich besser).

Hier das Rezept
40 g Butter
60 g Zucker
2 Eier
einige Tropfen Bittermandel- oder Zitronenöl, ersatzweise Zitronensaft mit Schalenabrieb
1 TL Salz
500 g gut ausgepreßten Quark
250 g Weinzenmehl
9 g Backpulver (3 gestrichene TL)
125 g Korinthen oder Sultaninen (in Rum eingeweicht, muß sein)

Fett, Zucker und Eier schaumig rühren, mit Salz und Backöl/Zitrone mischen, dann Quark dazu (ggf. durch Sieb streichen, wir machen es nicht), Mehl mit Backpulver mischen und dazu geben, dann Sultaninen darunter heben.

Eine Kunst ist es, das Keulchen goldbraun zu backen, sie verbrennen sehr schnell (oder werden zumindstens schwarz). Bei eher mittlerer Hitze backen, gut Fett in die beschichtete Pfanne, und nicht ungeduldigt werden. Die Keulchen nicht zu dick machen, weniger als fingerdick ist ideal, dann ist außen die Kruste goldgelb und innen zähfließend-ziemlich fest. Ist es innen ganz durchgebacken war es zu lange in der Pfanne und schmeckt nicht mehr so wie das mit dem fluffigen Kern. Heiß servieren und mit Zimtzucker bestreuen.

Hinweis für heiratswillige junge Dame
Im Geburtsdorf meines Mannes galt die Regel daß Mädchen, die heiraten wollten, bei den Schwiegereltern einmal Quarkkeulchen und dann Leipziger Allerlei kochen mußten. Die Schwierigkeiten beim Keulchen sind beschrieben, beim Leipziger Allerlei kommt es auf die Reihenfolge im Kochvorgang der Gemüse mit den stark unterschiedlichen Garzeiten im Suppentopf an. Fehlerhafte Plazierung ergab verkochtes oder nicht gut gegartes Gemüse, und die Eltern waren von der Schwiegertochter nicht überzeugt.
Wenn ich mir die Vielzahl der jungen Nachwuchsköchinnen so ansehe habe ich ernste Zweifel ob heute unter diesen Anforderungen eine Ehe geschlossen werden könnte ...
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Re: Sächsische Quarkkeulchen

Beitragvon Greeny » Do 2. Okt 2014, 07:37

Moin moin

Danke Babsie für die Ergänzungen oder das weitere Rezept. :top
Jetzt kann man beide Varianten probieren und jeder entscheidet für sich was Ihm besser gefällt.
Bis dann
Thomas


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Re: Sächsische Quarkkeulchen

Beitragvon pelzi » Do 2. Okt 2014, 10:11

@Babsi, Dr. Oetker gab es nicht in der ehemaligen DDR!!!!!!!! Wie jung ist denn dein Mann.
Und das mag ja sein, dass er Bratlinge meint. Halle an der Saale liegt auch in Sachsen-Anhalt und nicht in Sachsen.
Mein Rezept sind "Sächsische Quarkkeulchen"!!!! und werden schon seit Jahrzehnten so gemacht und stehen auch in dem Kochbuch "Verlag für die Frau" von 1968.

Aber deine Bratlinge werde ich mal probieren und kann dann urteilen, welche uns besser munden. Natürlich muss ich auch die Enkel hinzuziehen, weil sie ja meine Keulchen so lieben.

Nachfolgendes Bild habe ich aus einer dünnen Broschur "Sächsische Küche" abfotografiert.
Im übrigen, ich bin in Sachsen geboren und war bis zu meinem 38igsten Lebensjahr dort.

Bild
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Re: Sächsische Quarkkeulchen

Beitragvon babsie » Do 2. Okt 2014, 11:56

das Rezept ist aus dem Oetker-Kochbuch, Ausgabe C (1925), damals noch für 30 Pf zu haben. Die späteren Ausgaben haben das übernommen und differenzieren zwischen Quarkbratlingen (mit Kartoffeln) und Quarkpüfferchen (ohne). Seine Eltern in Wiedemar bei Delitzsch hatten die Dorfgaststätte, dort wurden sie immer Samstag/Sonntag zum Nachmittag so gebacken.

Mit Kartoffeln ist der Bratling (Friedensangebot :lala ) deutlich schwerer vom Teig her, was sich später auch im Geschmack bemerkbar macht. Im Vergleich ähnelt der mit Kartoffeln eher dem zerdrückten Kartoffeln mit Quark (kennen wahrscheinlich nur die älteren), der ohne Kartoffeln einem Quarkauflauf, leichter und lockerer.

Wenn Dich Dein Weg mal zu einem Antiquariat führt, frage mal nach dem Oetker-Schulkochbuch, ein wahrer Schatz für die kochbegeisterte Frau. Die ganz neuen Ausgaben sind auch nicht schlecht, haben naturgemäß viele schöne Bilder und dafür weniger Rezepte.
Bin schon sehr gespannt was Du nach dem "richtigen" :ich weiß nichts Rezept zum Ergebnis sagst ...

PS mein lieber Mann hat mir verboten sein Alter zu nennen, er meint er sieht deutlich jünger aus
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Re: Sächsische Quarkkeulchen

Beitragvon pelzi » Do 2. Okt 2014, 13:50

Dann ist doch alles geklärt. Bei Dr. Oetker heißen sie Quarkbratlinge (mit Kartoffeln) und Quarkpüfferchen (ohne).
Bei mir heißen sie "Sächsische Quarkkeulchen" und sind eine Süßspeise. Im Internet finde ich unter Quarkbratling einige Rezepte mit Quark und Kartoffeln, aber dann auf herzhaft gemacht.

Diese Seite ist auch interessant.
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Re: Sächsische Quarkkeulchen

Beitragvon katzenfan » Do 2. Okt 2014, 14:48

Ich kenne Quarkkeulchen nur mit Kartoffeln. Meine sächsische Großmutter hat sie nicht anders zubereitet. Übrigens hatte sie auch noch eine pikante Variante. Da wurden statt der Rosinen und Zucker Schinken und Zwiebel in den Kartoffelteig gegeben und Salat dazu gereicht.

Noch ein Wort zu Dr.O....., waren es nicht die (oder einer von den Lebensmittelv..pf.......), die den altbekannten Flamerie in Pudding umbenannt haben? Dieser bekannte Tüten-Pudding hat ja nun verschwindend wenig mit echtem Pudding zu tun.
Viele Grüße

Barbara
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Re: Sächsische Quarkkeulchen

Beitragvon Brotstern » Do 2. Okt 2014, 14:55

Hallo pelzi, lecker sehen deine Quarkkäulchen aus!
Ich habe auch das Kochbuch "Wir kochen gut" aus dem Verlag für die Frau von 1968, da stehen die Quarkkäulchen drin, dein o.a. Rezept weicht etwas davon ab, du machst sie nur mit Eigelb, in meinem Buch sind sie mit ganzen Eiern beschrieben.

Übrigens, babsie, ich habe lange in Halle/Saale, in der Neustadt, gelebt - ich sende mal unbekannterweise einen Gruß - von Sachsen-Anhaltinerin an Sachsen-Anhaltiner - deinen Gatten! Nächste Woche fahre ich 'rüber, da bringe ich mir wieder die Kühltasche voll altgeliebter Dinge mit!

Ich habe hier auch noch einen Link zu einer schönen Seite - weiter nach unten scrollen, da findet ihr nach Rubriken geordnet viele schöne Rezepte, die nicht in Vergessenheit geraten sollten!
Grüße von mir! Bild
Linda
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Re: Sächsische Quarkkeulchen

Beitragvon babsie » Do 2. Okt 2014, 17:38

Halle ist bekannt für eine Schokospezialität, Halloren denke ich war der Name. Und in der Gartenstraße in Halle-Neustadt hat mein Mann einige Zeit gewohnt, so klein kann die Welt sein.

Die "echten" Quarkkeulchen geraten garantiert nicht in Vergessenheit, die macht sich mein lieber Mann mindestens einmal im Monat. Seitdem es die weißen beschichteten Pfannen gibt klappen sie auch wunderbar, wir haben eine eigene Pfanne nur für die Keulchen, die streng unter Verschluß gehalten wird, damit die Beschichtng garantiert nicht under Fremdbenutzng leidet. Wir nehmen übrigens auch ganze Eier, der Teig ist ja sehr flexibel.

Herzhaft kannte ich sie noch nicht, werden wir aber mal ausprobieren. Mit Schinken und Zwiebeln erinnern sie mich an die sog. "Filzenpfanne", die wahlweise nur mit Eiern. aber auch mit Quark und Eiern gemacht wird (schinkenlastiges herzhaftes Pfannengericht), ist auch praktisch schon vergessen. In der Originalversion werden Kartoffeln, Schinken und Zwiebeln mit Eiguß gebacken, in der Variante mit Quark, Mehl und Eiern.
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Re: Sächsische Quarkkeulchen

Beitragvon pelzi » Do 2. Okt 2014, 18:22

Brotstern hat geschrieben:Hallo pelzi, lecker sehen deine Quarkkäulchen aus!
Ich habe auch das Kochbuch "Wir kochen gut" aus dem Verlag für die Frau von 1968, da stehen die Quarkkäulchen drin, dein o.a. Rezept weicht etwas davon ab, du machst sie nur mit Eigelb, in meinem Buch sind sie mit ganzen Eiern beschrieben.


Ich hole immer nur das dünne Heftchen (Sächsische Küche) raus, wenn ich sie machen will. Habe oben ein Foto gemacht davon. Aber nehmen tu ich auch immer 2 ganze Eier. :cha Nachdem das Thema heute so present war, habe ich das Kochbuch rausgesucht und reingeschaut, ob sie auch da drin stehen.Das Kochbuch löst sich schon in einzelne Seiten auf. :gre
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Re: Sächsische Quarkkeulchen

Beitragvon Japps » Mi 18. Jan 2017, 01:59

Hallo Babsie,
vielen Dank für Dein Rezept!
Meine Familie hat Deine Quarkkeulchen soeben verschlungen …
Sie sind dank Deines perfekt beschriebenen Rezepts und der detaillierten Hinweise sehr gut gelungen.
Beim ersten "überfliegen" des Textes musste ich mehrmals schmunzeln :-)
Es ist ein Genuss ein Rezept zu lesen, bei welchem ALLE Informationen stimmig vorhanden sind - gewürzt mit einer Prise Humor.

Vielen Dank und herzliche Grüße

und … es ist mir völlig egal ob sächsisch oder was auch immer (komme aus Bayern :-)
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