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Roggen-Vollwertbrot

Bitte hier alle Brotrezepte, die nur mit Roggensauerteig gebacken werden, einstellen.

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Roggen-Vollwertbrot

Beitragvon BrotDoc » So 29. Jul 2012, 14:25

Nachdem meine neue Kornmühle und der neue Teigkneter angekommen ist, will ich mich nun langsam an die Vollkornbrote herantasten. Als erstes habe ich - warum leicht, wenns auch schwer geht - ein Roggenschrotbrot (100 % Roggenschrot/-vollkorn) gebacken. Es ist erstaunlich gut gelungen und ließ sich wider Erwarten sehr gut formen und freigeschoben backen.
Wichtig bei der Verwendung von Teigen mit groben Schroten ist das Vorquellen der Schrote und ein spezielles Knetverfahren. Hierbei wird der Teig sehr langsam für mindestens 20 Minuten geknetet, dann schließt sich eine Teigruhe von 30 Minuten an. Dann wird nochmals für mindestens 20 Minuten langsam geknetet. Danach hat der Teig eine glänzende, plastische Konsistenz und eine gute Bindung. Man kann ihn bemehlt mit bloßen Händen gut formen und freigeschoben backen.

Bild

Menge für ein 2 kg-Gärkörbchen rund oder lang

Roggenschrot-Sauerteig TA 200:
300 g Roggenschrot grob
300 g Wasser 28°
30 g Roggen-Anstellgut
Gut vermischen und für 12-14 Stunden reifen lassen.

Roggenschrot-Brühstück TA 210:
300 g Roggenschrot grob
330 g Wasser heiß (80-90°)
18 g Salz
Gut vermischen und für 4-5 Stunden bei Raumtemperatur quellen lassen.

Hauptteig TA174:
630 g Sauerteig
648 g Brühstück
400 g Roggenvollkornmehl
110 g Wasser lauwarm
20 g Rübenkrautextrakt (z.B. Grafschafter Goldsaft)
10 g Hefe
10 g Butter

Die Hefe in der Flüssigkeit aufschlämmen. Dann alle Zutaten im Kneter für mindestens 20 Minuten auf der langsamsten Knetstufe verkneten. 30 Minuten Teigruhe. Dann nochmals mindestens 20 Minuten den Teig auf der langsamsten Knetstufe verkneten. Der Teig sieht danach etwas glänzend/schmierig aus und hat eine plastische, feste Konsistenz.
Etwas mit Roggenvollkornmehl bemehlen und auf die bemehlte Arbeitsfläche geben. Den Teig mit bemehlten Händen vorsichtig in Form bringen, entweder rund oder lang. Ein Wirken wie bei Weizenteigen geht hier nicht. Man sollte darauf achten, daß sich nur wenig Falten im Teig bilden. Schön gleichmäßig arbeiten, es sollte kein Schluß entstehen.
Wenn man einen schönen Teigling hat, diesen mit Kartoffelstärke einreiben und in ein mit Kartoffelstärke bemehltes Gärkörbchen legen. Eine Garezeit von mindestens 80 Minuten schließt sich an. Bei voller Gare (Brotvolumen hat sich verdoppelt und der Teigling ist von vielen Gärrissen überzogen) auf ein Blech oder den Einschießer stürzen und den Teigling mit reichlich Wasser abstreichen. Ggf. leicht einritzen, wenn man ein unkontrolliertes Einreißen verhindern will.
Anbacken mit Schwaden bei 250°, nach 10 Minuten ohne Schwaden weiterbacken für mindestens 60 Minuten. Das Brot sollte eine kräftig braune Kruste bekommen. Ggf. 10 Minuten vor Ende des Backens noch mal abstreichen oder einsprühen.
Das Brot mindestens 24 Stunden nach dem Backen abkühlen und nachreifen lassen. Dann läßt es sich besser schneiden und hat noch etwas an Geschmack gewonnen.

Bild
Zuletzt geändert von Greeny am Mi 26. Sep 2012, 12:23, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Im Rezeptindex eingetragen.
Viele Grüße,
Björn
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Re: Roggen-Vollwertbrot

Beitragvon Naddi » So 29. Jul 2012, 15:03

Super Björn :top Das mit der Knettechnik finde ich sehr interessant, werde ich unbedingt ausprobieren. :D
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Herzlichst
Nadja
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Re: Roggen-Vollwertbrot

Beitragvon hansigü » So 29. Jul 2012, 16:00

Hallo Björn,
das mit der Knettechnik habe ich auch noch nicht gewußt. Dachte immer nur Weizenteige müssten intensiv geknetet werden. Hatte gestern auch ein 100% Roggenbrot gebacken, das leider nicht so gut geworden ist. Allerdings habe ich zu viel Wasser im Teig. War ein Denkfehler beim Zubreiten. Zeige es noch im Wochenfred.
Schönes Brot im ünrigen und uns würde es sicherlich auch sehr gut schmecken, wir mögen ja roggenlastige Brote. Das werde ich auf jedenfall nachbacken. Habe zwar nur Backschrot, mittel da aber das dürfte ja nicht weiter schlimm sein.
Danke fürs Rezpt! :kh
Gruß Hansi


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Re: Roggen-Vollwertbrot

Beitragvon Ebbi » So 29. Jul 2012, 17:16

das schaut ja mal gut aus Björn .dst :top

was könnte ich anstatt dem Rübenkrautextrakt nehmen oder einfach weglassen?
Liebe Grüße Ebbi

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Re: Roggen-Vollwertbrot

Beitragvon _xmas » So 29. Jul 2012, 17:22

was könnte ich anstatt dem Rübenkrautextrakt nehmen oder einfach weglassen

Honig? Inaktives Backmalz?
Alle sagten: das geht nicht.
Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat´s einfach gemacht.
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Re: Roggen-Vollwertbrot

Beitragvon moeppi » So 29. Jul 2012, 19:04

hansigü hat geschrieben:Hallo Björn,
das mit der Knettechnik habe ich auch noch nicht gewußt. Dachte immer nur Weizenteige müssten intensiv geknetet werden.

So kenne ich es auch nur. Je mehr Weizen, umso mehr kneten :roll: .

Knetprozeß bei Roggenteigen
Ab ca. 50 - 60% Roggenanteil im Teig gibt es keinen auswaschbaren Kleber mehr. Daraus folgt, daß der Knetwiderstand geringer ist und somit auch die notwendige Knetenergie die demTeig zugeführt werden muß. Man spricht bei Roggenteigen nicht von Kneten, sondern vom Mischen.

http://www.sauerbrot.de/teig.htm
LG Birgit
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Re: Roggen-Vollwertbrot

Beitragvon BrotDoc » So 29. Jul 2012, 20:16

Hallo Birgit,
bei Roggenbroten aus Typenmehl oder reinem Vollkornmehl gebe ich Dir Recht. Die "knete" ich auch nicht länger als 7-9 Minuten.
Es verhält sich jedoch anders bei Roggenbroten mit überwiegendem groben Schrotanteil. Wenn Du die nicht lange "auf Bindung" knetest, dann kann es passieren, daß sie nachher beim Anschneiden bröselig sind. Das ist auch nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern steht so unter den Ratschlägen für Schrotbrote im "Brotland Deutschland, Band 3" ;)
Viele Grüße,
Björn
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Re: Roggen-Vollwertbrot

Beitragvon Ebbi » So 29. Jul 2012, 20:34

Ulla, wirds mit Honig nicht zu süß? Ich hab keine Ahnung wie süß das Rübenzeugs ist.
Vielleicht halbe/halbe Honig, Malz machen?
Liebe Grüße Ebbi

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Re: Roggen-Vollwertbrot

Beitragvon Tosca » So 29. Jul 2012, 20:35

Hallöchen,
@ Björn, es ist ein schönes Brot geworden. Aber ich meine, es hätte etwas mehr Unterhitze vertragen können; die Kruste unten ist etwas dünn. Hast Du das Brot nicht auf dem Backstein gebacken?

@ Hansi, Björn hat hier die sog. Quellknetung, wie ich sie in meinen Rezepten auch schon beschrieben habe, durchgeführt. Vollkornteige mit Ganzkörnereinlage werden immer langsam und lange gemischt.
Tosca
 


Re: Roggen-Vollwertbrot

Beitragvon Tosca » So 29. Jul 2012, 20:38

Hallo Ebbi,
Du könntest auch Rübenkrautsirup oder Gerstenmalzextrakt nehmen. Letzteres lässt die Krume etwas dunkler erscheinen und das Brot schmeckt dann halt etwas malziger.
Tosca
 


Re: Roggen-Vollwertbrot

Beitragvon BrotDoc » So 29. Jul 2012, 20:42

Tosca hat geschrieben:@ Björn, es ist ein schönes Brot geworden. Aber ich meine, es hätte etwas mehr Unterhitze vertragen können; die Kruste unten ist etwas dünn. Hast Du das Brot nicht auf dem Backstein gebacken?


Hallo Ute,
durch die 2 kg - Form war es etwas zu groß für das Super Peel. Daher kam es auf das Lochblech und dieses dann auf den Stein. Dadurch war vielleicht etwas weniger Unterhitze da.
Viele Grüße,
Björn
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Re: Roggen-Vollwertbrot

Beitragvon Tosca » So 29. Jul 2012, 20:46

Hallo Björn,
versuche es doch beim nächsten Mal das Brot auf die Diagonale auf's Super Peel zu stürzen. Habe es auch schon einmal probiert und es hat prima geklappt.
Tosca
 


Re: Roggen-Vollwertbrot

Beitragvon _xmas » So 29. Jul 2012, 20:51

1 El sind ca. 20g, Ebbi. Rübenkraut ist nicht weniger süß, schmeckt aber kräftiger und wird sehr gern bei vollwertigen Roggenteigen eingesetzt. Honig dagegen bei Weizenteigen. Wenn Dir Rübenkraut fehlt, nimmst 1:1 Honig - passt schon. Oder Du nimmst, wie oben schon angemerkt und durch Ute bestätigt, Malzextrakt :sp
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Re: Roggen-Vollwertbrot

Beitragvon _xmas » So 29. Jul 2012, 20:55

Tosca hat geschrieben:Hallo Björn,
versuche es doch beim nächsten Mal das Brot auf die Diagonale auf's Super Peel zu stürzen. Habe es auch schon einmal probiert und es hat prima geklappt.

2 kg aufs Peel? Passt datt? Kann ich kaum glauben Ute, 1,5 kg vielleicht.
Na, ich arbeite nicht in dieser Größenordnung, ist geschätzt.... :ich weiß nichts
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Re: Roggen-Vollwertbrot

Beitragvon Backwolf » So 29. Jul 2012, 21:01

2 kg auf das Peel passt Ulla ;) - hast 33 cm Länge und 30 cm Breite (vorne) bzw. 33 cm etwas weiter hinten zur Verfügung
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Re: Roggen-Vollwertbrot

Beitragvon _xmas » So 29. Jul 2012, 21:12

Ich habe es bei Ketex gesehen und kleiner in Erinnerung. Der Teig darf dann aber nicht breitlaufen... soll ich mir denn jetzt endlich auch eins zulegen, Wopilein?
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Re: Roggen-Vollwertbrot

Beitragvon Backwolf » So 29. Jul 2012, 21:16

Ich benutze es so gut wie nicht mehr, da ich kaum Brote freigeschoben backe und selbst dann stürze ich sie einfach auf die Dauerbackfolie die auf dem Schießer von Manz liegt (Schiebergröße = Backflächengröße). Bei Brötchen verwende ich meine selbgemachten Kippdielen die mit Cleanbake-Tücher ausgelegt sind. SuperPeel macht Sinn wenn der Boden bemehlt ist und die Gebäcke sonst beim zurückziehen des Schießers von der Backfolie hinten in den Ofen fliegen könnten usw.
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Re: Roggen-Vollwertbrot

Beitragvon _xmas » So 29. Jul 2012, 21:23

Na, dann kannste mir das ja verkaufen, bevor es Mehlwürmer ansetzt :ich weiß nichts
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Re: Roggen-Vollwertbrot

Beitragvon Backwolf » So 29. Jul 2012, 21:27

Es frisst kein Brot am Haken an der Wand. Evtl. komme ich mal in die Verlegenheit das Teil wieder zu benutzen.
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Re: Roggen-Vollwertbrot

Beitragvon Ebbi » So 29. Jul 2012, 21:29

_xmas hat geschrieben:1 El sind ca. 20g, Ebbi. Rübenkraut ist nicht weniger süß, schmeckt aber kräftiger und wird sehr gern bei vollwertigen Roggenteigen eingesetzt. Honig dagegen bei Weizenteigen. Wenn Dir Rübenkraut fehlt, nimmst 1:1 Honig - passt schon. Oder Du nimmst, wie oben schon angemerkt und durch Ute bestätigt, Malzextrakt :sp


stimmt, das ist ja nur ne winzige Menge auf das Gesamtgewicht gesehen. Wenn ich mal wieder Lust auf Roggenbrot hab, dann nehm ich einfach Honig und Malz :del
Liebe Grüße Ebbi

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