Hallo Maria,
die doppelte Menge sollte ebensowenig eine Rolle spielen wie die "TA"150. Andererseits kannst Du die Assistent auch nicht mit einer Maschine speziell für das Bäckerhandwerk vergleichen: Sie ist kein Spiralkneter, so ist sie nicht konstruiert. An Profimaschinen kommt eine kleine Häussler viel dichter heran als die für haushaltsübliche Mengen konzipierte Assistent. Sie weicht vom üblichen Konzept sowohl der Haushaltsmaschinen als auch der kleinen Profimaschinen ab - man muss sich etwas umgewöhnen, was allerdings leicht gelingen sollte. Man muss sich insbesondere an längere Bearbeitunszeiten gewöhnen. Ich rechne bis zum Doppelten der Zeiten guter Haushaltsmaschinen. Dafür erwärmt sich der Teig nicht und kann praktisch nicht überknetet werden.
Ich sehe Dich fast bildlich vor mir, wie Du verärgert vor der Assistent stehst, die die trockenen Zutaten beharrlich und wirkungslos im Kreis schiebt. Das ging mir nämlich genauso: Der massive Knethaken erweckt die Erwartung, eine Art Mini-Spiralkneter vor sich zu haben. Ich erhielt allerdings sehr frühzeitig den Tipp, darauf nicht zu spekulieren und nur in Ausnahmefällen den Knethaken zu verwenden. Seitdem arbeite auch ich fast ausschließlich mit der Walze. Auch und besonders Teige mit niedriger TA. Wenn die Walze ihre Arbeit erkennbar gut gemacht hat, wechsele ich manchmal (aber nur selten wegen der zusätzlichen Arbeit) auf den Knethaken, wenn ein besonders gut bearbeiteter Teig erwünscht ist. Da wird und muss sich wohl jede(r) seine eigenen Gewohnheiten schaffen. Ein kleiner Tipp vielleicht noch: Flüssige/fette Zutaten immer zuletzt in die Schüssel geben und insbesondere bei festen Teigen den Feststellknopf verwenden, damit die Walze nicht lärmend immer wieder über den Teigballen springt. Der Feststellknopf blockiert übrigens nur in einer Richtung und verhindert, dass sich der Arm zu weit öffnet. Er gestattet nach wie vor das "Schließen" des Armes, bis die Walze wieder am Schüsselrand anliegt. Die Walze wird dabei zumeist vom Knetgut angetrieben und nur in Ausnahmefällen vom Schüsselrand in Verbindung mit dem Reibrad. Das ist nur erforderlich bei quasi flüssigen Zutaten, durch die die Walze sonst glatt hindurchgehen würde.
Ganz kurz zusammengefasst rate ich zu folgendem Versuch, von dem aus Du Deine eigenen Vorlieben entwickeln wirst:
- In aller Regel die Walze (mit Abstreifer) verwenden.
-Trockene Zutaten zuerst in die Schüssel geben, erst dann die Flüssigkeit und weiche Zutaten wie Joghurt etc. Manchmal ist etwas Geduld erforderlich, bis die Walze "greift". Einfach laufen lassen.
- Bei festen Teigen den Feststellknopf der Walze verwenden, damit der Teig auch wirklich zwischen Walze und Schüsselrand hindurchgeführt wird und die Walze nicht wirkungslos "springt".
- Ausreichend lange kneten, sich dabei nach dem Aussehen des Teiges richten und/oder Fenstertest.
- Am Anfang durchaus experimentieren und die eigen Vorlieben entwickeln.
- Nicht immer daran denken, wie schön und angenehm das Leben doch mit der Profimaschine gewesen ist. Alternativ diese einmal ums Haus tragen
.
Ich wünsche Dir weiterhin viel Spass mit der Assistent und stehe für weitere Fragen gern zur Verfügung.
Beste Grüße
Stefan