Hallöchen,
ich backe erst seit ein paar Monaten aktiv und regelmäßig Brot. Dazu habe ich mir ein Weizen ASG gezüchtet (Lievito Madre, TA160), das ich liebevoll pflege und welches mir gute Dienste leistet.
Begeistert probiere ich mich durch alle möglichen Rezepte von allen möglichen Seiten. Da mit der Begeisterung auch die Ansprüche wachsen, ist schon einiges an Equipment hier eingezogen: Brotbackformen, Brotklingen, Gärkörbchen und anderes. Weiteres Equipment wie ein Pizzastein, ein Gusseisentopf und eine Küchenmaschine (Kenwood Titanium Chef Baker XL) war bereits vorhanden. Meine neuste "Errungenschaft" ist eine Metallschale mit Lavasteinen zum einfacheren Beschwaden. Auf der Wunschliste steht eine Getreidemühle. Vielleicht dann ein Aufsatz für die Kenwood.
Begonnen habe ich mit Mehlen von Edeka und anderen Supermärkten. Die sind (teilweise) echt prima, aber ich benutze jetzt im Wesentlichen Mehle, die ich bei einer lokalen Mühle erwerbe. Das bedeutet natürlich eine Umstellung.
Die meisten meiner Experimente gehen sehr gut aus. Manche Ergebnisse sind lediglich leidlich essbar und nur wenige Totalasufälle sind dabei. Es haben sich auch schon ein paar klare Favoriten hervorgetan. Das sind dann meist Rezepte, die so gut wie narrensicher sind, was mir sehr gelegen kommt.
Schwierigkeiten habe ich vor allem mit dem Umstand, dass man einem Rezept nicht blind folgen kann. Wassermengen variieren je nach Mehl, Gärzeiten auch je nach Temperatur und Aktivität des ASG und es fällt mir echt schwer, da dynamisch zu reagieren auf die eigenen Begebenheiten. Oft sind die Angaben in Rezepten zu unspezifisch. Instinktiv klappt das derzeit nicht und offenbar reicht auch die Erfahrung noch lange nicht aus.
Aber ich bin lernfähig und -willig.
Ich backe etwa zweimal pro Woche. Teilweise bekommen die Schwiegereltern etwas von dem Brot, teilweise wird es selbst gegessen oder eingefroren. Wir mögen eigentlich fast jede Art von Brot. Aber besonders jene mit röscher Kruste. Das dürfen mild versäuerte Weizenbrote sein oder auch kräftige Misch- und Roggenbrote. Als Rheinländer habe ich ein besonderes Herz für Schwarzbrot. Aber mein erstes Experiment ging nicht so gut aus.
Das letzte Brot war ein 60 Stunden Brotlaib. Streng ans Rezept gehalten, aber bei den beiden letzten Gärungen ist mir das gnadenlos in die Übergare gerutscht. Nehme ich zumindest an. Geschmack ist ... okay. Konsistenz eher Autoreifen. Kann man essen, aber für so viel Zeit und Mühe eher ein Reinfall. Mit mehr Erfahrung hätte ich vielleicht rechtzeitig die Gare verkürzt und eher gebacken. Aber so ist das eben als Anfänger.
Joa. Also, man liest bestimmt noch mehr von mir, hier und dort.
Liebe Grüße