lucopa hat geschrieben:
wir hatten die letzten 38 Jahre zig Zöliakiepatienten (sicher weit über 100) in Behandlung. Keiner reagierte auf Mais, ...
Auch wenn ein Zölliakie-Leidender keine Symptome entwickelt so kann man im Labor (in-vitro) eine Immunreaktion zu Mais (und auch Hafer) nachweisen. Die Fachliteratur ist da ganz eindeutig. Die Potenz schwankt von Sorte zu Sorte, aber generell sind Mais und Hafer für Zölliakie immunogenisch. Wenn auch das Risiko niedriger ist, sicher sind sie nicht.
Es ist auch zu beachten daß ein Teil der Zölliakie-Betroffenen erst später überhaupt Symptome entwickeln. Die genauen Mechanismen dahinter sind noch weitgehend unbekannt. Man geht aber davon aus daß häufiger Konsum von immunogenischen Substanzen einen Beitrag leisten. Dies macht es schwierig das Risiko bei den weniger potenten Getreiden Hafer und Mais zu ermessen.
Wenn ein/e Zölliakie-Leidende/r von sich aus Hafer und Maisprodukte konsumiert so ist das deren eigene Entscheidung und Risiko. Wenn man aber für eine/n Zölliakie-Leidende/n Backwaren herstellt, so sollte man stets auf Nummer Sicher gehen und das Risiko ganz ausschalten.
lucopa hat geschrieben:... Reis oder Buchweizen. An eine Reaktion auf Hafer kann ich mich auch nicht erinnern.
Reis und Buchweizen enthalten KEINE für Zölliakie immunogenischen Peptide. Ebenso, Hirse, Sorghum und Hiobstränen. Diese gelten für Zölliakie-Leidende als absolut sicher.
Buchweizen ist auch kein Getreide und gilt damit ebenfalls als sicher. Die einzige Substanz ausserhalb von Getreide bei der (im Labor, in-vitro) eine Zölliakie spezifische Immunreaktion nachgewiesen werden konnte ist Milch. ;-)
Übrigens lässt sich mit feinem Buchweizenmehl unter Zugabe von Flohsamenschalen ein deftiges Brot machen das einem 100%igen Roggenbrot oder Roggenschrotbrot in der Konsistenz, optisch und geschmacklich sehr nahe kommt.